Selbst mischen versus Fertigprodukte
Man kann Kalkputz für außen auch selbst mischen, dabei muss man sich aber an vorgegebene Rezepte sehr genau halten – und auch wissen was wo funktioniert, und was eben nicht. Fertigprodukte sind in der Regel homogener gemischt und damit wesentlich sicherer. Gegenüber dem Selbst Mischen sind sie im Grunde nur unwesentlich teurer. Erst einmal aber gilt:
Grundsätzlich sollte eine mit Kalkputz versehene Fassade von starken Witterungseinflüssen geschützt sein
Dafür reicht bereits ein ausreichend großer Dachüberstand, so dass die Fassade nicht die volle Wucht an Schlagregen und Wind abbekommt. Ist da nicht zu vermeiden, sollte man im Allgemeinen auf hochhydraulischen Kalk setzen, in schweren Fällen mit hoher Witterungsbelastung empfiehlt sich dann eher ein Kalkzementmörtel.
Spezialhersteller für Fertigprodukte in Deutschland
Es gibt auf dem deutschen Markt einige Hersteller, die sich auf Kalk- und Kalkmörtelprodukte spezialisiert haben, etwa Solubel oder Hessler Kalk. Die Mörtelprodukte sind hier auch nach DIN 18550 gefertigt, und je nach Korngrößen in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen verwendbar, unter anderem auch als Außenputz. Diese Fertigprodukte enthalten aber – im Gegensatz zu der als Luftkalk bekannten Kalkputz Mischung für außen – einige spezielle Zusätze. Nichts für Puristen also – die Qualität der Kalkputze ist aber so gut, dass sie auch für Restaurateure im Denkmalschutzbereich noch infrage kommen und dort häufig als Alternative zum selbst Mischen verwendet werden.
Wichtiger als die Mischung ist die korrekte Verarbeitung!
Dazu gibt es die sogenannten Kalkputzregeln – sie enthalten, umfangreich zusammengefasst, das Wichtigste, was es beim Verarbeiten von Kalkputz, insbesondere im Außenbereich, zu beachten gilt. Auch die möglichen Zusätze finden hier Erwähnung:
Holzkohlezusatz – begünstigt die Carbonatisierung (also quasi das „Aushärten“ und die Umwandlung in Kalkstein durch das CO2 in der Luft) sowie die sogenannte Ausgleichsfeuchte. Außerdem wird der Besatz des Putzes mit Moos oder Flechten dadurch wirkungsvoll verhindert.
Haarzusatz – Tierhaare, klassisch verwendete man dafür Schweineborsten, fungieren gewissermaßen als „Armierung“ im Putz, ähnlich wie die bei Estrich eingesetzten Armierungsgitter.
Auch in Fertigprodukten findet man diese klassischen Zusätze heute immer noch.