Die Wahl des richtigen Putzes: Kalkputz für diffusionsoffene Wände
Die Wahl des richtigen Putzes ist entscheidend, um die Atmungsaktivität und Langlebigkeit von Fachwerkhäusern zu gewährleisten. Kalkputz ist hierfür die ideale Wahl. Mit seiner Diffusionsfähigkeit ermöglicht er Feuchtigkeit im Holz und in den Gefachen zu entweichen, was Schimmelbildung und Holzschäden verhindert. Zusätzlich transportiert seine kapillare Leitfähigkeit Feuchtigkeit nach außen und reguliert damit das Raumklima, indem er Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und bei trockenen Bedingungen wieder abgibt.
Zudem wirkt Kalkputz durch seinen hohen pH-Wert antibakteriell und schimmelresistent, was ihn besonders für feuchte Bereiche wie Außenwände und Badezimmer geeignet macht. Seine diffusionsoffenen Eigenschaften prädestinieren Kalkputz auch für den historischen Bausektor und den nachhaltigen Wohnbau. Er kann sowohl innen als auch außen verwendet werden und lässt sich vielseitig gestalten, von glatten Oberflächen bis hin zu strukturierten Designs.
Durch die Verwendung von Kalkputz schützen Sie nicht nur Ihr Fachwerkhaus, sondern schaffen auch eine angenehme Wohnatmosphäre durch den Einsatz natürlicher Baustoffe.
Lösungsansatz 1: Reparatur einzelner Putzstellen
- Bestandsaufnahme und Vorbereitung: Entfernen Sie alle losen und beschädigten Putzstellen sorgfältig. Ergänzen Sie bei Bedarf das Flechtwerk mit geeignetem Material wie Strohlehm oder Lehmunterputz. Stellen Sie sicher, dass alle Löcher und Risse in den Gefachen vollständig ausgetrocknet sind, bevor Sie mit dem Verputzen beginnen.
- Untergrundvorbereitung: Säubern Sie die betroffene Fläche gründlich von Staub und losem Material. Befeuchten Sie die Reparaturstellen leicht oder tragen Sie eine dünnflüssige Kalkschlämme auf, um die Haftung zu verbessern.
- Erste Putzschicht: Tragen Sie die erste Schicht Kalkputz in einer Dicke von etwa 7-10 mm auf. Beginnen Sie am Rand der Gefache und arbeiten sich zur Mitte vor, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
- Zwischendurch Anfeuchten: Halten Sie den frischen Putz feucht, insbesondere bei trockener Witterung. So vermeiden Sie ein zu schnelles Austrocknen und verhindern Rissbildung.
- Zweite Putzschicht: Nachdem die erste Schicht ausreichend getrocknet ist, tragen Sie eine zweite, ebenfalls 7-10 mm dicke Schicht Kalkputz auf. Glätten Sie diese Schicht oder arbeiten Sie eine Struktur ein, je nach gewünschtem Ergebnis.
- Schutzmaßnahmen während der Trocknung: Schützen Sie den frischen Putz vor Witterungseinflüssen wie Frost, direkter Sonne oder starkem Wind. In trockenen Perioden sollten Sie die Fläche regelmäßig befeuchten, um ein gleichmäßiges Abbinden sicherzustellen.
Durch diese Schritte sichern Sie die Langlebigkeit und Ästhetik Ihres Fachwerkhauses.
Lösungsansatz 2: Sanierung größerer Flächen mit Putzträger
Bei größeren Schäden oder stark belasteten Bereichen bieten Putzträger eine dauerhafte und stabile Lösung, um Rissbildungen und Ablösungen zu verhindern.
Schrittweise Anleitung
- Vorbereitung der Oberfläche: Entfernen Sie alle beschädigten und lockeren Putzstellen vollständig und säubern Sie den Untergrund von Staub und Schmutz. Tragen Sie eine dünne Kalkschlämme auf, um die Haftung zu verbessern.
- Schutzmaßnahmen für das Holz: Decken Sie das Holzgerüst mit dampfdiffusionsoffenem Material wie Malervlies oder Ölpapier ab, um es vor Feuchtigkeit zu schützen.
- Anbringen des Putzträgers: Befestigen Sie Putzträger wie Gittergewebe oder Rabitzdraht ausschließlich auf den Gefachen, ohne das Holzgerüst zu durchdringen. Der Putzträger sollte mindestens 5 cm über die Ränder der Gefache hinausragen.
- Unterputz auftragen: Tragen Sie die erste Schicht Kalkputz auf den Untergrund auf. Diese Schicht sollte etwa 10 mm dick sein und den Putzträger einbetten.
- Zwischenschicht anbringen: Lassen Sie die erste Schicht ausreichend abbinden und tragen Sie gegebenenfalls eine zweite, armierten Schicht auf, um Unebenheiten auszugleichen und die Haftung des Oberputzes zu verbessern.
- Oberputz auftragen: Zum Abschluss tragen Sie den Oberputz in einer ebenfalls etwa 10 mm dicken Schicht gleichmäßig auf.
- Schutz während der Trocknung: Schützen Sie den frischen Putz während des Trocknungsprozesses vor extremen Wetterbedingungen. Bei trockenen Witterungsbedingungen sollten Sie die Oberfläche regelmäßig befeuchten.
Durch sorgfältiges Arbeiten und die Einhaltung dieser Schritte gewährleisten Sie Stabilität und Langlebigkeit Ihrer sanierten Fachwerkfläche, besonders in stark beanspruchten und großflächigen Bereichen.
Zusätzliche Hinweise zum Kalkputz
Für ein optimales Ergebnis gibt es bei der Verwendung von Kalkputz einige wichtige Aspekte zu beachten:
- Vorbereitungsmaßnahmen: Stellen Sie sicher, dass die zu verputzende Oberfläche sauber und frei von Staub sowie losem Material ist, um eine gute Haftung des Putzes zu gewährleisten.
- Armierungsgewebe: Verwenden Sie bei schwierigen Untergründen oder dicken Putzschichten Armierungsgewebe, um die Haftung und Stabilität zu erhöhen und Risse zu vermeiden.
- Nass-in-Nass-Technik: Tragen Sie Kalkputz in der Nass-in-Nass-Technik auf. Halten Sie die Schichten feucht, bis sie vollständig aufgetragen sind, um eine starke Bindung zwischen ihnen zu gewährleisten.
- Schutz und Pflege: Schützen Sie den Putz während der Trocknung vor extremen Witterungsbedingungen wie direkter Sonneneinstrahlung, starkem Wind und Frost. Befeuchten Sie ihn regelmäßig, um Risse durch zu schnelles Trocknen zu vermeiden.
- Verstärkungsmaterialien: Fügen Sie dem Kalkputz natürliche Materialien wie Tierhaare oder Holzkohle hinzu. Tierhaare wirken wie Armierungsgewebe und verringern das Risiko von Rissen. Holzkohle unterstützt die Feuchtigkeitsregulierung und verhindert das Ansiedeln von Moosen und Flechten.
- Handhabung von Übergängen: Führen Sie Übergänge zwischen Putz und Holz sorgfältig aus. Die Anschüsse sollten im 45-Grad-Winkel angeschrägt werden, um Spannungsrisse zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser Hinweise können Sie sicherstellen, dass Ihr Fachwerkhaus nicht nur optisch ansprechend bleibt, sondern auch optimal vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen geschützt ist. Eine richtige Vorbereitung, sorgfältige Anwendung und Nachsorge tragen zur Langlebigkeit und Stabilität der sanierten Bereiche bei.