Vorbereitung ist das A und O
Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Verputzen mit Kalkputz. Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen, gibt es einige wesentliche Aspekte zu beachten:
- Räumen und Abdecken: Räumen Sie den Arbeitsbereich von allen Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Zur Vermeidung von Beschädigungen und Verschmutzungen sollten Sie den Boden und verbliebene Möbel mit Planen oder Malervlies abdecken. Stellen Sie zudem sicher, dass der Raum gut belüftet ist, ohne dass Zugluft entsteht.
- Geeignete Untergründe: Entfernen Sie alte Tapeten, Farben und unbrauchbaren Putz gründlich. Schimmelbefallene Bereiche sollten Sie mit großer Sorgfalt und unter Verwendung eines Atemschutzes säubern oder abtragen, um die Ausbreitung von Sporen zu verhindern. Achten Sie darauf, den Grundputz an die Beschaffenheit der Wand anzupassen und gegebenenfalls geeignete Grundierungen zu verwenden.
- Werkzeugbeschaffung und -vorbereitung: Vergewissern Sie sich, dass alle notwendigen Werkzeuge einsatzbereit sind. Dazu gehören unter anderem ein elektrisches Rührwerk, eine Kartätsche, ein Gitterrabot, verschiedene Kellen (Glätt- und Maurerkellen), ein Schwammbrett sowie Mörtelkübel. Es lohnt sich, vorab einen Check durchzuführen, ob alle Werkzeuge in gutem Zustand und frei von Schmutz und Verunreinigungen sind.
- Raumklima: Idealerweise sollte das Raumklima stabil zwischen +5°C und +30°C liegen. Extremere Temperaturen können die Verarbeitungs- und Trocknungseigenschaften des Kalkputzes negativ beeinflussen. Zusätzlich sollten Sie während der Trocknungsphase regelmäßig, aber schonend lüften, um die Feuchtigkeit abzuleiten, ohne Zugluft zu erzeugen.
Indem Sie diese Punkte sorgfältig umsetzen, schaffen Sie die optimale Basis für ein gleichmäßiges und langlebiges Ergebnis beim Verputzen mit Kalkputz.
Die Verarbeitung von Kalkputz – Schritt für Schritt
Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, können Sie mit der Verarbeitung von Kalkputz beginnen. Folgen Sie dazu den folgenden Schritten, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
- Wassermenge und Kalkputz richtig anmischen: Füllen Sie einen sauberen Mörtelkübel zunächst mit der passenden Menge Wasser und fügen Sie anschließend den Kalkputz hinzu. Orientieren Sie sich dabei an den Herstellerangaben bezüglich des Mischungsverhältnisses. Verwenden Sie ein elektrisches Rührwerk, um eine homogene, klumpenfreie Masse zu erzielen.
- Untergrund befeuchten: Befeuchten Sie den Untergrund gleichmäßig mit sauberem Wasser, um eine optimale Haftung zu gewährleisten. Dies ist insbesondere bei stark saugenden oder unterschiedlich stark saugenden Untergründen bedeutsam.
- Erste Lage Kalkputz auftragen: Tragen Sie den angerührten Kalkputz mit einer Glättkelle auf den vorbereiteten Untergrund auf. Die Schichtdicke sollte hierbei zwischen 10 und 20 mm betragen. Arbeiten Sie systematisch, um eine gleichmäßige Schicht zu erzielen.
- Oberfläche abrabottieren: Nachdem der Putz leicht angezogen hat, sollten Sie die Oberfläche mit einem Gitterrabot aufrauen. So entfernen Sie Kanten und die sogenannte Sinterschicht, die ansonsten die Haftung der folgenden Putzschichten beeinträchtigen könnte.
- Armierungsgewebe einarbeiten: In Bereichen wie den Ecken von Türen, Fenstern oder Anschlussstellen unterschiedlicher Materialien (z.B. Holz und Mauerwerk), sollten Sie ein zusätzliches Armierungsgewebe einbringen. Schneiden Sie das Gewebe passend zu und betten Sie es mit einer Zahnkelle direkt in den noch feuchten Putz ein. Sorgen Sie dafür, dass das Gewebe vollständig vom Putz bedeckt ist.
- Erste Schicht trocknen lassen: Lassen Sie die erste Putzschicht gründlich trocknen. Planen Sie dafür mindestens einen Tag Trocknungszeit pro Millimeter Putzdicke ein. Achten Sie dabei auf eine gleichmäßige Belüftung des Raums, vermeiden Sie jedoch Zugluft.
- Zweite Lage auftragen: Nach der vollständigen Trocknung der ersten Schicht können Sie eine zweite Lage Kalkputz auftragen. Die Schichtdicke dieser Lage sollte etwa 3-5 mm betragen. Nutzen Sie auch hier eine Glättkelle und ziehen Sie den Putz mit einem Flächenspachtel eben ab.
- Oberfläche filzen: Warten Sie, bis die zweite Putzlage leicht angezogen hat, und bearbeiten Sie die Oberfläche mit einem feuchten Schwamm- oder Filzbrett. Nutzen Sie dabei kreisende Bewegungen, um eine gleichmäßige Struktur zu erzeugen. Achten Sie darauf, das Filzbrett regelmäßig zu reinigen, um das Risiko von Schmierstellen zu verhindern.
Durch die sorgfältige Einhaltung dieser Schritte erhalten Sie eine gleichmäßige, langlebige und ästhetisch ansprechende Kalkputzoberfläche.