Feuchtigkeit im Keller – Ursachen und Lösungen
Eine häufige Ursache für feuchte Kellerwände ist aufsteigende Feuchtigkeit, bei der Wasser durch Kapillarwirkung aus dem Erdreich in das Mauerwerk gelangt. Bei Eindringen von Feuchtigkeit durch äußere Einflüsse wie Schlagregen oder undichte Dachentwässerungen können Außenabdichtungen oder Drainagesysteme erforderlich werden. In manchen Fällen reicht auch die Verbesserung des Lüftungsverhaltens, beispielsweise durch den Einbau von Kellerfenstern, um die Feuchtigkeit im Keller zu kontrollieren.
Häufige Ursachen und Lösungen für feuchte Keller:
- Kondensation: Feuchtigkeit durch kondensierende Luft an kalten Kellerwänden kann durch gezielte Lüftung vermieden werden. Verhindern Sie, dass warme Luft im Sommer in den Keller strömt und dort kondensiert.
- Marode Abdichtungen: Veraltete oder defekte Abdichtungssysteme führen zu eindringender Feuchtigkeit von außen. Eine professionelle Abdichtung, entweder von außen oder innen, sollte in Betracht gezogen werden.
- Wasserschäden: Ein gebrochenes Wasserrohr oder Hochwasser können zu dauerhaften Feuchtigkeitsproblemen führen. Dichten Sie die Schadstellen ab und verwenden Sie Bautrockner, um die Restfeuchte zu entfernen.
- Rissbildung: Risse im Mauerwerk ermöglichen das Eindringen von Feuchtigkeit. Reparaturen oder Injektionsverfahren können hier Abhilfe schaffen.
Maßnahmen zur Bekämpfung von feuchten Kellerwänden:
- Feuchtemessung: Verwenden Sie ein Feuchtemessgerät, um die Feuchtigkeit an den Wänden zu bestimmen. Werte von 41 bis 80 Digits zeigen feuchte Wände an, während Werte über 80 Digits auf sehr nasse Wände hinweisen.
- Trocknung: Setzen Sie Bautrockner ein, um den Feuchtegehalt in den Wänden zu reduzieren. Wiederholen Sie die Feuchtemessung, bis Sie stabile Werte unter 40 Digits erreichen.
- Abdichtung: Führen Sie sowohl Außen- als auch Innenabdichtungen durch, falls nötig. Eine Fachkraft kann die geeigneten Maßnahmen zur Abdichtung vorschlagen.
- Lüftung: Installieren Sie geeignete Fenster oder Lüftungssysteme, um einen effektiveren Luftaustausch und eine angemessene Trocknung der Raumluft sicherzustellen.
Schnelles und effektives Handeln beugt Schimmelbildung und anderen feuchtigkeitsbedingten Schäden vor und trägt langfristig zu einem trockenen und gesunden Raumklima in Ihrem Keller bei.
Kalkputz – Vorteile und Anwendung im Keller
Vorteile von Kalkputz:
- Atmungsaktivität: Kalkputz ist diffusionsoffen und erlaubt den Feuchtigkeitstransport zwischen Wand und Raumluft, was das Mauerwerk atmungsaktiv und trocken hält.
- Vorbeugend gegen Schimmel: Seine hohe Alkalität (pH-Wert über 12) bietet natürlichen Schutz gegen Schimmel, da Pilzsporen gehemmt werden.
- Feuchtigkeitsregulierung: Kalkputz kann Feuchtigkeit aus der Luft und dem Mauerwerk aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben, was ein ausgeglichenes Raumklima schafft.
- Wirtschaftlichkeit: Er ist preislich attraktiv und meist als fertige Mischung im Baumarkt erhältlich, was den Arbeitsaufwand reduziert.
Anwendung im Keller:
1. Vorbereitung der Wand:
- Entfernen Sie altes Mauerwerk und lose Putzreste.
- Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt sich eine Grundierung.
- Glatte Flächen sollten leicht aufgeraut und Haftvermittler verwendet werden.
2. Anrühren und Auftragen:
- Mischen Sie den Kalkputz gemäß den Herstellerangaben mit Wasser, idealerweise mit einem elektrischen Rührwerk.
- Tragen Sie den Putz in zwei Schichten auf: Zuerst den Unterputz (10-20 mm), dann nach Trocknung den Oberputz (3-5 mm).
3. Verarbeitungstipps:
- Lassen Sie zwischen den Schichten ausreichend Trocknungszeit (mindestens einen Tag pro Millimeter).
- Achten Sie beim Verputzen darauf, dass die Raumtemperatur zwischen 5 °C und 30 °C liegt.
4. Besondere Maßnahmen:
- Bei Mischmauerwerk oder stark beanspruchten Flächen eine Gewebeschicht in den Unterputz einarbeiten, um Rissbildung zu verhindern.
- Verwenden Sie Diagonalarmierungsgewebe um Fensterecken.
Kalkputz fördert neben der Feuchtigkeitsregulierung ein gesundes Raumklima und schützt das Mauerwerk langfristig. Stellen Sie sicher, dass alle bauphysikalischen Mängel zuvor behoben werden, um die Vorteile des Kalkputzes optimal nutzen zu können.
Schritt-für-Schritt Anleitung: Kellerwände mit Kalkputz verputzen
Das Verputzen von Kellerwänden mit Kalkputz erfordert sorgfältige Vorbereitung und präzise Ausführung. Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt Anleitung:
Vorbereitung der Wände
1. Untergrund untersuchen und vorbereiten:
Überprüfen Sie den Untergrund auf Sauberkeit und Stabilität. Entfernen Sie losen Putz, Tapetenreste und andere Verschmutzungen. Falls nötig, grundieren Sie stark saugende Untergründe.
2. Schutzmaßnahmen treffen:
Schützen Sie Fenster- und Türrahmen sowie Lichtschalter und Steckdosen. Holzelemente, die in Kontakt mit dem Putz kommen könnten, sollten Sie mit Putzabschlussband schützen.
3. Befeuchtung der Wand:
Befeuchten Sie die Wände leicht mit Wasser, um ein zu schnelles Trocknen des Kalkputzes zu verhindern und eine bessere Haftung zu erzielen.
Auftragen des Kalkputzes
1. Anmischen des Kalkputzes:
Rühren Sie den Kalkputz gemäß den Herstellerangaben an. Verwenden Sie ein elektrisches Rührwerk, um eine homogene und knötchenfreie Masse zu erhalten.
2. Auftragen des Unterputzes:
Tragen Sie den Kalkunterputz in einer gleichmäßigen Schicht von 10 bis 20 mm Stärke mit einer Maurerkelle oder Glättkelle auf. Arbeiten Sie zügig, um Ansätze zu vermeiden.
3. Abziehen und Glätten:
Ziehen Sie die frische Putzschicht mit einer Kartätsche oder Abziehlatte lotrecht und eben ab. Rauhen Sie die Oberfläche leicht auf, um die Haftung der nächsten Schicht zu verbessern.
4. Trocknung des Unterputzes:
Lassen Sie den Unterputz vollständig trocknen. Dies kann je nach Schichtdicke und Raumtemperatur etwa einen Tag pro Millimeter Putzdicke dauern. Sorgen Sie für eine gute Belüftung, vermeiden Sie jedoch Zugluft.
5. Auftragen des Oberputzes:
Nach der vollständigen Trocknung des Unterputzes tragen Sie den Kalkoberputz in einer Schichtdicke von 3 bis 5 mm auf und arbeiten ebenfalls zügig, um eine gleichmäßige Schicht zu erzielen.
6. Glätten und Strukturieren:
Glätten Sie den Oberputz mit einer Traufel oder einem Schwammbrett. Für eine feine Oberfläche bearbeiten Sie den Putz mit einem Filzbrett kreisförmig, sobald er leicht angezogen hat.
Nachbearbeitung und Hinweise
Rissbildung verhindern:
In Eckbereichen und an Übergängen von verschiedenen Materialien empfiehlt es sich, Armierungsgewebe in den Unterputz einzuarbeiten.
Schutz vor zu schnellem Trocknen:
Vermeiden Sie während der gesamten Trocknungsphase direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft, um Rissbildung zu reduzieren.
Nach der Verputzung:
Lassen Sie den Putz gut durchtrocknen, bevor Sie weitere Wandbeschichtungen auftragen. Dies kann je nach Raumklima und Putzdicke mehrere Tage dauern.
Kalkputz ist dank seiner feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften die ideale Wahl für feuchte Kellerwände. Achten Sie jedoch darauf, alle baulichen Ursachen für Feuchtigkeit vorab zu beheben, um langfristig ein trockenes und gesundes Raumklima zu gewährleisten.