Feuchtigkeitsspeicherung und Abgabe sehr ähnlich
Bei der Frage, welcher Innenputz der Beste ist, gehören Kalkputz und Lehmputz oft zu den beiden Favoriten. Unter den Innenputzarten wirken beide mineralischen Putz positiv auf das Raumklima ein. Sie nehmen Feuchtigkeit aus der Luft ab und geben sie dosiert wieder ab. Beide besitzen eine gute Wärmespeicherfähigkeit mit sehr ähnlichen Werten von circa 70 W/(m*K).
Neben den vielen Gemeinsamkeiten sind auch spezifische Unterschiede vorhanden, die mittels Ausschlussverfahren zum vorteilhafteren Material für den Innenputz führen.
Eigenschaften von Kalk- und Lehmputz
Kalkputz
- Durch Alkalinität tötet der Putz organische Keime und Sporen wie Schimmel ab
- Insekten und Ungeziefer meiden den Kalkputz als Wirt
- Kalkputz bindet beim Austrocknen hydraulisch ab
- Lässt sich einfacher und umfangreicher einfärben als Lehmputz
- Ist widerstandsfähiger bei hoher Feuchtigkeit und Kondenswasserbildung
Lehmputz
- Bindet nicht ab, sondern trocknet nur aus und wird hart
- Ist weicher als Kalkputz und sollte nur auf Kalkputz, nicht darunter aufgebracht werden
- Kann recycelt und wiederverwendet werden
- Ist empfindlicher gegen Spritzwasser als Kalkputz und quillt beim Nass werden auf
- Muss sehr vorsichtig gebohrt werden, um ein Ab- und Aufplatzen zu verhindern
- Ergänzende Entscheidungskriterien
Als Innenputz im Feuchtraum und im Keller sollte ein Kalkputz gewählt werden. In Wohnräumen mit geringerem lebensüblichen Feuchtigkeitsaufkommen können die Vorteile des Lehmputzes hinsichtlich des niedrigerem Preises und leichterer Verarbeitungsfähigkeit genutzt werden.
Die „neutralen“ Eigenschaften von Lehmputz ermöglichen allerdings, dass bei grenzwertigen Feuchtigkeitsaufkommen Schimmel entstehen kann. In Hauswirtschafts- und Wäschetrockenräume hat der Kalkputz Vorteile.