Die Verfechter der modernen Verarbeitung verweisen auf die teilweise langen Trocknungszeiten von Kalkputz, der auf althergebrachte Weise aufgebracht wurde. Zwischen beiden gibt es kaum Kompromisse – man kann also den Rezepten der einen oder den Rezepten der anderen folgen. Klar ist dabei aber eines: Die positiven Eigenschaften von Kalk kommen umso stärker zu tragen, je weniger Zusatzstoffe im Kalkputz beigemengt sind.
Luftkalkputz
Der heißt so, weil er lediglich aus Weißkalkhydrat und Sand besteht. Er wird auf klassische Weise auf der Wand verrieben und stellt die ursprünglichste Form von Kalkputz dar, hat sich aber auch bei alten Gebäuden als gutes Mittel zur Erhaltung der Bausubstanz und zur Schaffung eines guten Raumklimas bewährt. Das gilt dann natürlich für moderne Gebäude auch – oder vielleicht sogar noch mehr. Lediglich eine etwas längere Trocknungszeit, oft von ein paar Tagen, muss man in Kauf nehmen.
Der Kalkputz verwandelt sich nach einer Weile wieder in das Ausgangsmaterial: Kalkstein
Bis der Kalk völlig auscarboniert ist, dauert es dann meist noch länger – aber nach dieser Umwandlung wieder zurück in Kalkstein entfaltet er die Fülle seiner positiven Eigenschaften zur Gänze.
Kalkputz als Rollputz oder Streichputz
Bei diesen modernen Fertigbaustoffen ist die schimmelhemmende Eigenschaft von Kalk durch die Beimengungen leicht herabgesetzt – dafür ist er natürlich viel leichter und vor allem ohne Verputzkenntnisse von jedem zu verarbeiten. Voraussetzung ist hier natürlich, dass auch ein entsprechender Unterputz vorhanden ist, der ebenfalls atmungsaktiv sein sollte, und dem Kalkputz genügend Halt bieten sollte. Kalkzementputz stellt hier eine gute Grundlage für moderne Gebäude dar. Streichputz entwickelt überdies, wenn nicht mit einer Glättspachtel nachgearbeitet wird, eine charakteristische, sehr rustikal wirkende Strukturierung auf der Wand.
Für die korrekte Verarbeitung von Kalkputz gibt es – unabhängig von klassischer oder moderner „Schule“ festgelegte Regeln, die immer gelten: Link