Kalkputz schützen – Welche Möglichkeiten gibt es?
Ihre Wände aus Kalkputz benötigen einen zuverlässigen Schutz, um ihre Langlebigkeit und Ästhetik zu bewahren. Hierzu gibt es verschiedene Ansätze und Materialien, die je nach Einsatzbereich und Beanspruchung gewählt werden sollten.
1. Olivenölseife: Schutz vor Spritzwasser
Eine ökologische Option für Wände mit normaler Spritzwasserbelastung ist die Behandlung mit Olivenölseife. Diese Versiegelung macht den Kalkputz wasser- und schmutzabweisend und eignet sich hervorragend für Bereiche wie hinter Waschbecken oder WC. Sie sollten die Versiegelung jedoch jährlich erneuern.
2. Wasserglas: Poren abdichten
In Bereichen mit dauerhafter Feuchtigkeit, wie Badezimmern oder Kellern, eignet sich Wasserglas als chemische Versiegelung. Es reagiert mit dem Kalkputz und verschließt die Poren. Wasserglas kann auch zur Entfeuchtung von Wänden dienen.
3. Tadelakt: Tradition und Funktion
Tadelakt ist eine traditionelle Kalkputztechnik, die besonders für Nassbereiche geeignet ist. Es erzeugt eine wasserabweisende Oberfläche und wurde seit Jahrhunderten in marokkanischen Hammams verwendet. Die Verarbeitung ist anspruchsvoll und sollte von einer Fachkraft durchgeführt werden.
4. Beton Ciré: Fugenlose Eleganz
Beton Ciré bietet fugenlose Flächen und ist äußerst strapazierfähig und wasserundurchlässig, ideal für Nassbereiche. Der Auftrag erfolgt schichtweise und wird mit einem speziellen 2K-Lack versiegelt, um maximalen Schutz zu gewährleisten.
5. Imprägnierung: Diffusionsoffener Schutz
Imprägnierungen lassen die Wand diffusionsoffen und dennoch wasserabweisend. Diese Methode eignet sich besonders für Fassaden und Kellerwände. Vor dem Auftrag sollten alle abblätternden Anstriche und Ausblühungen entfernt werden. Imprägniermittel enthalten in der Regel hydrophobe Substanzen.
Indem Sie die passende Schutzmethode für Ihren Kalkputz wählen, stellen Sie sicher, dass Ihre Wände sowohl optisch ansprechend als auch funktional bleiben. Beachten Sie stets die spezifischen Empfehlungen der Hersteller und die Besonderheiten der zu schützenden Flächen.
Vorbereitung der Kalkputz-Wand
Für ein optimales Ergebnis bei der Versiegelung von Kalkputz ist eine sorgfältige Vorbereitung der Wand unerlässlich. Gehen Sie in folgenden Schritten vor:
- Oberfläche reinigen: Entfernen Sie allen Staub und lose Partikel von der Wand mit einem Besen oder einer Bürste, um sicherzustellen, dass die Fläche vollständig staubfrei ist.
- Schäden ausbessern: Füllen Sie Risse, Löcher und Vertiefungen mit einer geeigneten Spachtelmasse auf und glätten Sie die Stellen. Lassen Sie die Reparaturstellen vollständig trocknen.
- Trockenheit sicherstellen: Die Wand muss vollständig trocken sein, bevor Sie mit der Versiegelung beginnen.
- Haftvermittler anwenden: Auf besonders glatten Untergründen wie Beton kann es notwendig sein, einen Haftvermittler aufzutragen. Dies verbessert die Haftung der Versiegelung.
- Grundierung: Bei stark saugenden Untergründen ist eine Grundierung ratsam, um das Saugverhalten zu regulieren und eine gleichmäßige Aufnahme der Versiegelung sicherzustellen.
- Bereitstellung der Werkzeuge: Legen Sie alle benötigten Werkzeuge wie Spachtel, Kellen und Pinsel bereit, um ein zügiges Arbeiten zu ermöglichen.
Durch diese gründliche Vorbereitung sorgen Sie dafür, dass die Versiegelung optimal durchgeführt werden kann und Ihre Kalkputz-Wand langfristig geschützt bleibt.
Mattwachs: Zusätzlicher Schutz und Pflege
Mattwachs bietet Ihren bereits versiegelten Kalkputz-Wänden eine zusätzliche Barriere gegen Feuchtigkeit und Verschmutzungen, besonders in stark beanspruchten Bereichen wie Küche und Bad. Es bildet eine schützende Schicht, die das Abperlen von Wasser verbessert. Dies reduziert die Gefahr von Wasserflecken und erleichtert die Reinigung.
Tragen Sie Mattwachs gleichmäßig mit einer weichen Bürste oder einem Tuch auf, um eine glatte und lückenlose Schicht zu gewährleisten. Es empfiehlt sich, das Wachs in regelmäßigen Abständen zu erneuern. Dabei hängt die Erneuerungsfrequenz von der Nutzung und Belastung der Wand ab, jedoch ist einmal im Jahr in den meisten Fällen ausreichend.
Welches Material für welche Beanspruchung?
Um die optimale Langlebigkeit und Optik Ihres Kalkputzes zu gewährleisten, ist es wichtig, das geeignete Versiegelungsmaterial entsprechend der Beanspruchung auszuwählen:
1. Wohnbereich und gering beanspruchte Flächen
Wachsseife: Ideal für Wohnbereiche, in denen der Kalkputz vor leichter Verschmutzung und Fingerabdrücken geschützt werden soll.
2. Mittlere Beanspruchung, z. B. Bad (außerhalb des Spritzwasserbereichs)
- Steinöl: Bietet einen robusten Schutz gegen Feuchtigkeit und leichte Verschmutzungen. Es eignet sich gut für Badezimmerbereiche, die nicht direkt mit Wasser in Berührung kommen.
- Nanoversiegelung: Diese moderne Methode schützt den Kalkputz vor Wasser und Schmutz, ohne die Diffusionsoffenheit der Wand zu beeinträchtigen.
3. Hohe Beanspruchung, z. B. in Küche und Nassbereichen
- 2K-Lack: Ein Zwei-Komponenten-Lack, der nach einer Grundierung aufgetragen wird und maximalen Schutz gegen Wasser und Öle bietet. Besonders geeignet für stark frequentierte Bereiche wie Duschkabinen und Küchenrückwände.
- Fleckenschreck-System: Eine fortschrittliche Versiegelung aus der Nanotechnologie, die in mehreren dünnen Schichten aufgetragen wird. Sie schützt effektiv vor Fettspritzern und anderen hartnäckigen Flecken.
Beachten Sie stets die Herstellerangaben, um das beste Ergebnis zu erzielen und lange Freude an Ihren Wänden zu haben.