Ein Unterschied: nicht brennbar und hitzebeständig
Zwischen den Begriffen „nicht brennbar“ und „hitzebeständig“ gibt es einen Unterschied. Wenn ein Material nicht brennbar ist, bedeutet das, dass es sich nicht entzündet. Mit Kalksandstein können Sie also kein Feuer entfachen (im Gegensatz zu Holz) und das Feuer kann sich schlechter ausbreiten, wenn es auf eine Wand aus Kalksandstein trifft, weil es gehemmt wird.
Allerdings ist Kalksandstein nicht endlos hitzebeständig. Das Material eignet sich daher nicht für eine Feuerstelle. Dafür müssten Sie wirklich hitzebeständiges Material wie Backstein oder noch besser Klinker, Schamott, Porphyr o.ä. verwenden.
Was passiert beim Brand mit der Kalksandsteinmauer?
Wenn ein Gebäude mit Mauern aus Kalksandstein brennt, erhitzt sich die Wand. Der Kalksandstein „nutzt“ aber einen Trick, damit er nicht zu schnell zu heiß wird: Er verbraucht erst das in ihm enthaltene Kristallwasser. Während das Kristallwasser verdampft, steigt die Temperatur im Stein nicht über 100°C.
Irgendwann ist das Wasser aber weg. Dann wird die Wand heißer. Bei bis zu 600°C macht ihr das aber auch nichts aus. Wird diese Temperaturgrenze allerdings überschritten, verändert sich die Struktur des Kalksandsteins. Es kann sein, dass die Stabilität der Mauer leidet. Aber, wie gesagt, das Feuer breitet sich weniger schnell aus, als wenn die Flammen leichter brennbare Materialien zur Verfügung haben.
Interessant zu wissen ist auch, dass die Wand aus Kalksandstein bei einem Brand nicht überall gleich heiß wird. Direkt an der Feuerstelle steigt die Temperatur tatsächlich auf 1000°C oder mehr an. Im Innern bleibt die Wand aber kühler. Nur 15 cm vom Feuer entfernt, also beispielsweise auf der anderen Raumseite, bleibt die Steintemperatur auch nach 150 Minuten noch bei 100°C, erst dann steigt sie an. Die Steine verlieren ihre Stabilität bei einem Brand daher nicht vollständig.