Zusammensetzung von Kalkwasser
Das sogenannte Kalksinterwasser ist eine chemische Verbindung, die aus Calciumhydroxid besteht. Die ätzende, wässrige Lösung wurde früher im Bereich der Denkmalpflege eingesetzt, dient aber heute nur noch im Labor zum Nachweis von Kohlendioxid.
Die Zusammensetzung ergibt sich aus dem Herstellungsweg:
Durch das Einrühren von Calciumoxid in Wasser erhält man eine Calciumhydroxid Suspension. Sie muss danach nur noch gefiltert werden, um Calciumhydroxid zu erhalten.
In chemischen Zeichen sieht das so aus:
Aus CaO in Verbindung mit H2O wird die Calciumhydroxid-Suspension, nämlich Ca(OH)2
Auch bei der Herstellung von Sumpfkalk fällt Kalkwasser als Nebenprodukt an. Sie bedeckt den Sumpfkalk, während er noch im Reifebecken liegt und kann von dort abgeschöpft werden.
Verwendung von Kalksinterwasser
Die heutige Verwendung beschränkt sich auf die chemische Industrie, wo Kalksinterwasser für einen Nachweis des Vorhandenseins von Kohlendioxid verwendet wird. Dieser Nachweis ist beispielsweise bei Gasprüfungen wichtig.
Wenn man Kohlendioxid durch Kalksinterwasser leitet, fällt Kalk aus und verursacht sofort eine sichtbare Trübung. Diese Trübung bildet sich nach einiger Zeit wieder zurück.
Kalkwasser darf aber nicht offen gelagert werden, da es durch das Entziehen von Kohlendioxid aus der Umgebung unbrauchbar wird. Ein Nachweis ist dann nicht mehr möglich, weil bei der Durchleitung von Kohlendioxid dann keine Reaktion mehr auftreten würde.
Frühere Verwendung in der Denkmalpflege
Kalksinterwasser wurde früher verwendet, um die Festigkeit von brüchig gewordenen Natursteinen wiederherzustellen. Durch das Tränken mit Kalkwasser sollte eine Stabilisierung antiker Natursteine erreicht werden.
Ein tatsächlicher Festigkeitsgewinn ist damit aber nicht zu erreichen, es kommt nur zu einer Umlagerung von Kalk im Inneren des Steins. Auf die Anwendung des Verfahrens wird deshalb heute verzichtet.
Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Kalkwasser
Kalkwasser selbst wird heute im Privatbereich nirgends verwendet, Sumpfkalk aber gelegentlich noch. Die Lösung, die den Sumpfkalk bedeckt, ist ebenfalls Kalkwasser.
Wird deshalb mit Sumpfkalk hantiert, sind unbedingt Handschuhe und möglichst unempfindliche, langärmelige Kleidung und geschlossenes festes Schuhwerk zu tragen. Zum Schutz vor Verätzungen durch das Kalkwasser ist auch das Tragen eines Augenschutz (Schutzbrille) immer empfehlenswert.