Grundieren: Ja oder nein? – Das sollten Sie beachten
Die Entscheidung, ob eine Grundierung notwendig ist, richtet sich primär nach der Beschaffenheit des Untergrunds. Vor dem Auftragen des Kalkzementputzes ist ein gründlicher Untergrundtest unerlässlich.
Überprüfung der Saugfähigkeit des Untergrunds
Ein einfacher Test gibt Aufschluss über die Saugfähigkeit Ihrer Wand:
Wassertest: Beträufeln Sie die Wand mit etwas Wasser. Zieht das Wasser schnell ein, handelt es sich um einen stark saugenden Untergrund, der eine Grundierung benötigt.
Sandender oder kreidender Untergrund
Ein instabiler oder sandender Untergrund kann durch einfache Tests identifiziert werden:
- Klebebandtest: Kleben Sie ein Stück Malerkrepp auf die Wand und ziehen es ab. Bleiben viele Partikel am Klebeband haften, sollte eine Grundierung verwendet werden.
- Wischtest: Reiben Sie mit der Handfläche über die Wand. Wenn sich ein kreidender Belag bildet, ist ebenfalls eine Grundierung erforderlich.
Glatte und nicht saugende Untergründe
Bei glatten und wenig saugenden Untergründen wie Beton empfiehlt es sich:
Eine Haftbrücke oder spezielle Grundierungen für nicht saugende Oberflächen zu verwenden, um die Haftung des Kalkzementputzes zu verbessern.
Feuchter Untergrund
Sollten Sie es mit feuchten Wänden zu tun haben:
Verwenden Sie eine spezielle feuchtigkeitsregulierende Grundierung. Diese sorgt dafür, dass der Kalkzementputz gleichmäßig trocknet und sich keine Risse bilden.
Die richtige Grundierung für Kalkzementputz
Die Wahl der passenden Grundierung für Kalkzementputz ist entscheidend für ein optimales Endergebnis. Hierbei sollten Sie folgende Grundierungsarten in Betracht ziehen, je nach Beschaffenheit und Anforderungen Ihres Untergrunds:
- Tiefgrund: Dieser dringt tief in das Material ein und verfestigt lose Partikel. Besonders geeignet für stark saugende Untergründe.
- Putzgrund: Ideal, um die Haftung des Kalkzementputzes zu verbessern. Er gleicht Unebenheiten aus und schafft eine griffige Oberfläche.
- Kontaktgrund: Für nicht saugende oder schwach saugende Untergründe. Diese Grundierung enthält Quarzsand oder ähnliche Stoffe, die eine raue Oberfläche schaffen.
- Aufbrennsperre: Diese verhindert, dass der Putz zu schnell Feuchtigkeit verliert, was die Gefahr von Rissbildungen erheblich verringert.
- Silikatgrundierung: Besonders geeignet für mineralische Untergründe, verbessert sie sowohl die Haftung als auch die Atmungsfähigkeit des Kalkzementputzes.
Achten Sie darauf, die Grundierung immer auf einen sauberen, trockenen und tragfähigen Untergrund aufzutragen. Beachten Sie ebenfalls die jeweiligen Trocknungszeiten.
Grundierung auftragen: Schritt für Schritt Anleitung
Wenn Sie eine Grundierung auftragen möchten, folgen Sie bitte dieser detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
Arbeitsbereich vorbereiten
Decken Sie den Boden und angrenzende Flächen sorgfältig mit Planen oder Malerfolie ab, um diese vor Tropfen und Spritzern zu schützen. Stellen Sie zudem sicher, dass der Raum gut belüftet ist, um die Trocknungszeiten zu optimieren und eine Ansammlung von Lösungsmitteln in geschlossenen Räumen zu vermeiden.
Untergrund vorbereiten
Für eine saubere und feste Oberfläche entfernen Sie gründlich Staub, Schmutz und lose Partikel. Falls noch alte Farbschichten vorhanden sind, die nicht fest haften, sollten diese ebenfalls entfernt werden. Achten Sie darauf, dass der Untergrund trocken ist, bevor Sie mit der Grundierung beginnen.
Grundierung anmischen
Rühren Sie die Grundierung gründlich durch, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erzielen. Wenn erforderlich, befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers zur Verdünnung der Grundierung. Ein Rührgerät kann dabei helfen, eine homogene Mischung ohne Klumpen zu gewährleisten.
Grundierung auftragen
Um die Grundierung gleichmäßig aufzutragen, verwenden Sie einen Quast, Farbroller oder eine Gartenspritze. Beginnen Sie an der oberen Kante der Fläche und arbeiten Sie sich nach unten vor, um Pfützenbildung zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass die Grundierung bis in alle Ecken und Kanten gleichmäßig aufgetragen wird.
Trocknungszeit einhalten
Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen. Die genaue Trocknungszeit kann je nach Produkt und Umgebungstemperatur variieren, beträgt jedoch in der Regel mindestens 12 Stunden. Vermeiden Sie in dieser Zeit Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung, um das Trocknungsergebnis nicht zu beeinträchtigen.
Durch die Befolgung dieser Schritte schaffen Sie eine optimale Basis für den anschließenden Auftrag des Kalkzementputzes, was die Langlebigkeit und Stabilität des Endergebnisses wesentlich verbessert.