Den richtigen Putz wählen
Die Wahl des richtigen Putzes für Ihren Kamin ist entscheidend für ein langlebiges und ästhetisches Ergebnis. Herkömmliche Putze sind den hohen thermischen Belastungen am Kamin nicht gewachsen und können Risse entwickeln. Daher sollten Sie ausschließlich spezielle Ofenputze verwenden, die hitzebeständig sind und keine Kunststoffe oder Kunstharze enthalten. Diese naturbasierten Putze tragen zu einem besseren Raumklima bei, da sie keine Schadstoffe abgeben, wenn sie erhitzt werden.
Ofenputz, auch als Hafnerputz bekannt, ist besonders geeignet und kann in einlagigen oder mehrlagigen Varianten aufgetragen werden. Mehrlagiger Putz bietet den Vorteil, dass Unebenheiten ausgeglichen und die Oberfläche besonders glatt gestaltet werden können. Eine weitere Variante ist Diamantputz, der besonders große Flächen abdeckt und im getrockneten Zustand durch seinen leuchtend weißen Farbton besticht.
Um saubere und stabile Putzkanten zu gewährleisten, können Sie Putzschienen verwenden. Diese helfen dabei, die Putzfläche gleichmäßig abzubegrenzen und ermöglichen ein präzises Arbeiten. Nutzen Sie Latexgewebe, Ziegelgitter oder Drahtgitter als Putzträger, um die Stabilität des Putzes zusätzlich zu erhöhen und Rissbildungen vorzubeugen.
Durch die sorgfältige Auswahl und Anwendung des richtigen Putzes sorgen Sie dafür, dass Ihr Kamin nicht nur optisch ansprechend, sondern auch strukturell stabil bleibt.
Vorbereiten des Untergrunds
Um den Putz dauerhaft haltbar zu machen und eine ästhetisch ansprechende Oberfläche zu erzielen, ist die gründliche Vorbereitung des Untergrunds unerlässlich. Entfernen Sie sämtliche losen Partikel, Staub und Schmutz mit einer Drahtbürste oder einem Stahlbesen, um die Basis für eine gute Haftung des Putzes zu schaffen.
Überprüfen Sie die Fläche auf Risse und bessern Sie diese gegebenenfalls aus. Altputzreste und Unebenheiten sollten Sie mit einem Hammer und Meißel beseitigen. Wenn der Kamin aus stark saugenden Materialien wie Schamottesteinen besteht, nässen Sie die Fläche vorsichtig an. Bei glatten, nicht saugfähigen Untergründen ist die Verwendung eines Haftvermittlers ratsam.
Achten Sie darauf, dass die Umgebungs- und Untergrundtemperaturen zwischen +5 °C und +30 °C liegen und der Untergrund frostfrei ist. Decken Sie angrenzende Bauteile ab, um Verschmutzungen durch Putzspritzer zu vermeiden.
Grundierung für bessere Haftung
Um eine optimale Haftung des Putzes zu gewährleisten, sollten Sie den Untergrund gründlich grundieren. Dadurch schaffen Sie eine verbesserte Haftfläche und verhindern, dass der Untergrund zu viel Feuchtigkeit aus dem Putz zieht. Die Grundierung sollte zu dem gewählten Putz passen und entsprechend den Herstellerangaben verwendet werden.
Es gibt verschiedene Arten von Grundierungen, die je nach Beschaffenheit des Untergrunds zum Einsatz kommen:
- Haftgrund: Ideal für glatte und wenig saugfähige Oberflächen, sorgt er für eine raue Struktur, die eine bessere Haftung ermöglicht.
- Putzgrund: Besonders geeignet, wenn im Anschluss ein Dekorputz aufgetragen wird. Er vergrößert die Oberfläche und deckt eventuelle Verfärbungen ab.
- Spezieller Grund für stark saugende Oberflächen: Diese Grundierung verhindert, dass der Putz durch übermäßige Wasseraufnahme zu schnell trocknet und somit Risse bildet.
Halten Sie den Untergrund sauber und trocken, entfernen Sie lose Teile und Staub und bessern Sie kleine Risse und Unebenheiten vorher aus.
Putzträger für mehr Stabilität
Ein Putzträger kann entscheidend dazu beitragen, die Stabilität des Putzes zu erhöhen und Spannungsrissen vorzubeugen. Insbesondere bei Temperaturen, die sich an einem Kamin ständig ändern, sind Risse im Putz keine Seltenheit. Der Einsatz eines Putzträgers erhöht die Festigkeit der Putzschicht und sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der thermischen Belastungen. Folgende Materialvarianten bieten sich als Putzträger besonders an:
- Armierungsgewebe: Ein mit speziellem Kunststoff beschichtetes Glasfasergewebe, das leicht zu verarbeiten ist und eine starke Haftung auf der Putzfläche bietet.
- Ziegelgitter: Ca. 1 cm stark und sehr formstabil, eignet es sich hervorragend für größere und gerundete Flächen. Es sollte idealerweise zweilagig verarbeitet werden, um eine gleichmäßige und stabile Putzfläche zu garantieren.
- Drahtgitter: Auch als Hasenstallgitter bekannt, ist diese Variante kostengünstig, erfordert jedoch sorgfältige Verarbeitung und bietet eine solide Grundlage unter dem Putz.
Beim Einbau des Putzträgers ist gründliches Arbeiten gefragt. Achten Sie darauf, dass der Putzträger vollständig und ordnungsgemäß in die erste Putzschicht integriert wird, um maximale Stabilität zu gewährleisten und Rissbildungen langfristig zu vermeiden.
Den Putz auftragen
Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, können Sie mit dem Auftragen des Putzes beginnen. Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, sollten Sie den Putz in mehreren Schichten auftragen. Beachten Sie dabei folgende Schritte:
- Erste Putzschicht auftragen: Beginnen Sie mit einer dünnen Schicht Grundputz. Diese können Sie entweder mit einer Kelle anwerfen oder mit einer Glättkelle auftragen. Drücken Sie ein geeignetes Armierungsgewebe, wie ein Kupfergewebe, in den noch feuchten Putz.
- Fläche ebnen: Glätten Sie die erste Putzschicht gleichmäßig mit einer Kartätsche oder einer Glättkelle. Die Schicht sollte zwischen 5 und 10 mm dick sein.
- Trocknungszeit einhalten: Lassen Sie die erste Schicht etwa 24 Stunden trocknen, bevor Sie weitere Schichten auftragen.
- Zweite Putzschicht auftragen: Tragen Sie nach der Trocknungszeit die zweite Putzschicht auf. Auch diese Schicht sollte gleichmäßig verteilt und geglättet werden.
- Zusätzliche Schichten: Je nach Dicke und Unebenheit der Putzflächen können zusätzliche Schichten erforderlich sein. Lassen Sie jede Schicht ausreichend trocknen.
- Endschicht auftragen: Die letzte Schicht sollte ein Feinputz sein, der eine Körnung zwischen 0,5 und 1 mm hat. Ziehen Sie diese Schicht mit einer Glättkelle oder einem Schwammbrett auf und sorgen Sie für eine gleichmäßige Oberfläche.
Oberfläche glätten und strukturieren
Nach dem Auftragen der letzten Putzschicht, ist es an der Zeit, die Oberfläche zu glätten und zu strukturieren, um dem Kamin das gewünschte finale Aussehen zu verleihen. Dafür benötigen Sie einige spezielle Werkzeuge und Techniken:
- Glätten der Oberfläche: Verwenden Sie eine Glättkelle, um die Oberfläche so eben wie möglich zu machen. Für eine extrem glatte und feine Oberfläche können Sie zusätzlich Kalkglätte auftragen.
- Strukturieren der Oberfläche: Für eine strukturierte Oberfläche können Sie ein Schwammbrett einsetzen, oder verschiedene Muster mit Kellenreißern erzeugen.
- Bearbeiten und Korrigieren: Bearbeiten Sie kleinere Unebenheiten nach dem Trocknen der ersten Schicht mit Schleifpapier oder einem Schleifgitter. Bei Bedarf tragen Sie danach eine weitere dünne Schicht Kalkglätte oder Feinputz auf.
- Trocknungszeiten beachten: Lassen Sie die bearbeitete Oberfläche gut trocknen, bevor Sie mit weiteren Schritten fortfahren.
Trockenzeit beachten
Nach dem Auftragen des Putzes ist es essenziell, diesem genügend Zeit zum Trocknen zu geben. Die Trockenzeit hängt maßgeblich von der Art des verwendeten Putzes, der Schichtdicke und den Umgebungsbedingungen ab. Während der Trockenzeit sollten weder Zugluft noch direkte Sonneneinstrahlung auf den Kamin einwirken:
- Lüften: Sorgen Sie für eine sanfte Belüftung des Raumes, um die Feuchtigkeit zu regulieren.
- Schutz vor Extremtemperaturen: Vermeiden Sie starke Temperaturschwankungen, insbesondere direktes Anheizen des Kamins in den ersten Tagen.
- Trocknungsdauer: Abhängig von den Bedingungen kann die Trocknungszeit variieren. Planen Sie mindestens 24 Stunden ein, oft jedoch länger.
- Weiterverarbeitung: Führen Sie keine weiteren Arbeitsschritte wie Streichen oder Fliesen durch, bevor der Putz vollständig getrocknet ist.
Durch das Einhalten der Trocknungszeiten gewährleisten Sie eine langlebige und stabile Putzschicht auf Ihrem Kamin.
Abschließende Arbeiten
Sobald der Putz vollständig getrocknet ist, können Sie mit der abschließenden Gestaltung Ihres Kamins beginnen. Wählen Sie dafür geeignete, hitzebeständige Farben oder Materialien, um sicherzustellen, dass diese den hohen Temperaturen standhalten. Hier sind einige mögliche abschließende Arbeiten:
- Anstrich: Tragen Sie eine hitzebeständige Farbe auf, um Ihrem Kamin das gewünschte Aussehen zu verleihen.
- Fliesen: Verlegen Sie flammenbeständige Fliesen und verwenden Sie hitzeresistente Fliesenkleber und Fugenmörtel.
- Natursteine: Falls Sie sich für eine Natursteinverkleidung entscheiden, bringen Sie diese jetzt an und verfugen Sie die Steine mit hitzebeständigen Fugenmaterialien.
Nach der Fertigstellung aller Arbeiten prüfen Sie den Kamin gründlich und nehmen gegebenenfalls letzte Korrekturen vor, um ein makelloses Ergebnis zu gewährleisten. Sollten Sie weitere Oberflächenveredelungen planen, verwenden Sie die entsprechenden Werkzeuge und achten Sie auf die Hitzeresistenz der verwendeten Materialien.
Durch diese finalen Schritte sorgen Sie für eine ansprechende Optik und die notwendige Sicherheit und Langlebigkeit Ihres Kamins. Mit diesen Maßnahmen verleihen Sie Ihrem Kamin ein ansprechendes Finish.