Kostenbeispiel: Kammerjäger
Beispielsituation:
- Bettwanzenbefall
- durchschnittliche Befallsstärke und Befallsausdehnung
- chemische Bekämpfung
- unproblematische örtliche Gegebenheiten
- Fahrtkosten in die Einsatzkosten eingerechnet
Posten | Preis |
---|---|
Ersteinsatz | 265 EUR |
Folgeeinsätze | 420 EUR |
Gesamtkosten | 685 EUR |
Kostenbestandteile
- Anfahrtskosten
- Bekämpfungskosten
- Beratung / Nachkontrolle
Anfahrtskosten
Wie jeder andere Dienstleister verrechnen auch Schädlingsbekämpfer Kosten für die Anfahrt zum Einsatzort. Wie hoch diese Kosten ausfallen und wie sie sich berechnen, können Sie ausführlich in unserem Artikel Anfahrtskosten nachlesen.
Bekämpfungskosten
Kammerjäger sind für eine Vielzahl von Schädlingen der richtige Ansprechpartner, daneben auch für die Entfernung oder Bekämpfung von Tierarten, die keine Schädlinge im eigentlichen Sinne darstellen (z. B. Wildbienen oder Wespen).
Unterschiedlicher Bekämpfungsaufwand je nach Schädlingsart. Welcher Aufwand an Zeit und Material notwendig ist, hängt immer stark von der jeweiligen Schädlingsart ab – bei vielen hartnäckigen Schädlingen, wie etwa Bettwanzen, können zahlreiche Einsätze notwendig sein. Bei weniger hartnäckigen Schädlingen reichen oft einige wenige Einsätze.
Oft gestaltet sich die wirksame Bekämpfung eines einzelnen Schädlings als überaus aufwendig – das ist beispielsweise bei einem Marder auf dem Dachboden der Fall, der sich oft mit Mühe wieder loszuwerden ist.
Befallsstärke, Befallsausdehnung, örtliche Gegebenheiten. Der Aufwand – und damit die Kosten – für die Bekämpfung richten sich auch stark danach, wie weit sich ein Befall bereits ausgedehnt hat und wie viele Individuen vorhanden sind.
Daneben spielen auch die örtlichen Gegebenheiten eine Rolle: je mehr Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten sich Schädlingen bieten, je größer ihr verfügbares Nahrungsangebot und je mehr geeignete (geschützte) Plätze sich für ihre Vermehrung finden, desto schwieriger ist gewöhnlich die Bekämpfung.
Die Kosten für eine Bekämpfung in einem Altbau sind dabei nahezu immer höher als in einem Neubau – auch das hängt mit den in beiden Fällen meist sehr unterschiedlichen örtlichen Gegebenheiten zusammen.
Übliche Einsatzkosten. Gewöhnlich kann man von durchschnittlichen Kosten zwischen 150 und 250 EUR pro einzelnem Einsatz ausgehen.
Richtwerte für bestimmte Schädlinge. In der nachfolgenden Aufstellung finden Sie einige Richtwerte für die durchschnittlichen Bekämpfungskosten von einzelnen Schädlingen.
Dabei sollten Sie beachten, dass die Kosten im Einzelfall bei hoher Befallsstärke oder ungünstigen örtlichen Gegebenheiten auch deutlich höher liegen können
- Mäuse: durchschnittlich zwischen 150 EUR und 500 EUR
- Ratten: durchschnittlich zwischen 250 EUR und 500 EUR
- Flöhe: durchschnittlich zwischen 400 EUR und 800 EUR, stark abhängig von der Befallsausdehnung (Wohnraumgröße)
- Bettwanzen: durchschnittlich zwischen 600 EUR und 1.000 EUR, Details unter Bettwanzen bekämpfen: Kosten
- Kakerlaken (Schaben): durchschnittlich zwischen 150 EUR und 450 EUR, allerdings stark abhängig von der Befallsstärke und den örtlichen Gegebenheiten
- Holzschädlinge: durchschnittlich zwischen 500 EUR und 1.000 EUR, je nach Befallsausdehnung auch deutlich mehr
- Entfernung eines Wespennests: durchschnittlich zwischen 150 EUR und 250 EUR, Umsiedlung teurer, Details unter Wespennest entfernen: Kosten
- Motten: durchschnittlich zwischen 150 EUR und 450 EUR
- Taubenabwehr: durchschnittlich zwischen 30 und 60 EUR je lfd.
Beratung / Nachkontrolle
Befallsermittlung und Beratung. In vielen Fällen muss vor der Bekämpfung zuerst einmal ein Befall festgestellt und die Schädlingsart bestimmt werden. Dazu muss sich der Kammerjäger auch zuerst einmal ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten und der sichtbaren Befallsstärke (z. B. durch ein Schädlings-Monitoring) machen. Dabei erfolgt meist auch eine umfassende Beratung und eine Maßnahemenplanung gemeinsam mit dem Hausbesitzer oder dem Wohnungsinhaber bei einer Mietwohnung.
Nachkontrolle. Nach erfolgter Bekämpfung ist meist eine Nachkontrolle nötig, um sicherzustellen, dass der Befall vollständig bekämpft worden ist.
Kosten. Die Kosten bewegen sich in beiden Fällen gewöhnlich zwischen 100 und 150 EUR, für ein umfassendes Monitoring des betreffenden Schädlings, um die Befallsstärke besser einzuschätzen, können auch noch zusätzliche Kosten anfallen.
Viele Schädlingsbekämpfer bieten eine kostenlose Erstberatung und Besichtigung vor Ort an. Solche Angebote sollte man nach Möglichkeit nutzen.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Flohbefall
- Mietshaus
- hohe Befallsausstärke, große Befallsausdehnung (Übergriff auf mehrere Wohneinheiten)
- Anfahrtskosten in Einsatzkosten eingerechnet
Posten | Preis |
---|---|
Befallsermittlung/Beratung | 335 EUR |
Bekämpfung | 1.350 EUR |
Gesamtkosten | 1.685 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren und unnötig hohe Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
Befall frühzeitig untersuchen lassen. Selbst wenn man nur den Verdacht hat, dass es sich um einen Befall mit einem bestimmten Schädling handeln könnte, sollte man immer den Kammerjäger rufen.
Je eher mit einer Bekämpfung begonnen wird, desto geringer ist gewöhnlich der Aufwand, den man für die Bekämpfung treiben muss. Wird ein Befall frühzeitig erkannt und wirksam bekämpft, halten sich die Kosten oft noch in Grenzen, während ein seit langem bestehender Befall oft nur mit sehr großem (Kosten-)Aufwand zu bekämpfen ist.
Auf Selbstversuche verzichten. Auf Selbstversuche mit diversen Hausmitteln oder Mittelchen aus dem Drogeriemarkt sollte man besser verzichten – in kaum einem Fall gelingt es damit wirklich, einen Befall vollständig zu beseitigen.
Unwirksame Bekämpfungsversuche verlängern dabei die Zeit, in der sich Schädlinge ungehindert ausbreiten können – eine nachfolgende professionelle Bekämpfung wird dadurch oft deutlich aufwendiger und teurer.
Anbieter mit Preisangaben ohne Besichtigung meiden. Kein Kammerjäger kann hellsehen – und wer bereits feste Preise nennen kann, ohne den Ort des Befalls überhaupt besichtigt zu haben, müsste ein Hellseher sein.
Bei Anbietern, die bereits vor der Besichtigung feste Preise nennen, sollte man daher besser vorsichtig zurückhaltend sein: entweder sind die genannten Preise derart überhöht, dass auch jeder noch so große Aufwand leicht gedeckt ist, oder es kommt später zu deutlichen Nachforderungen zum genannten Preis. Beides ist als Haus- oder Wohnungsbesitzer nicht wünschenswert.
Kosten an verursachenden Mieter weiterrechnen. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass ein Schädlingsbefall von einem einzelnen Mieter verursacht oder zumindest stark begünstigt wurde (Komplettsanierung vor Übergabe der Wohnung, keine Baumängel), darf man als Vermieter die Kosten auch an den Mieter weiterreichen. In allen anderen Fällen muss man als Vermieter selbst dafür aufkommen und die notwendige Schädlingsbekämpfung auch selbst beauftragen (wenn man von einem Mieter darauf hingewiesen wird).
FAQ
Welche Kosten verursacht der Einsatz des Kammerjägers?
In unserem Beispiel fallen für den Einsatz des Kammerjägers (Bettwanzenbefall) Kosten von 685 EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall je nach Art des Schädlings und Ausmaß des Befalls stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Bestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind Anfahrtskosten, Kosten für die Bekämpfung selbst sowie gegebenenfalls Kosten für eine Beratung samt Schädlings-Monitoring und Kosten für eine Nachkontrolle. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Um unnötig hohe Kosten zu vermeiden, sollte man schon beim Verdacht eines Befalls den Kammerjäger rufen, Selbstbekämpfungsversuche unterlassen und bei Anbietern mit pauschalen Preisangaben ohne Besichtigung eher vorsichtig sein. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.