Zwei Scheiben im Wandverbund
Kastenfenster haben das Prinzip von Doppelverglasungen an Fenstern schon lange vor der Herstellung von Doppel- und Dreifachglasfenstern vorweggenommen. Das Ausnutzen eines Hohlraums zwischen zwei Scheiben hat die Fenster in Altbauten mit einem erhöhten Schallschutz ausgestattet, der mit herkömmlichen Einfachfenstern nicht zu erreichen war.
Natürlich hängt die generelle Schallschutzfunktion von der Gesamtkonstruktion ab. Auch wenn die zwei Fensterflügel mit Zwischenraum die Schallschutzklasse des Fensters oft schon erhöhen, müssen auch Rahmen und Dichtungen das Durchdringen der Geräusche mindern.
Schallbrücken und Membran
Wenn ein Kastenfenster fachgerecht eingebaut ist, muss der Verbund des Rahmens mit der Laibung hinreichend abgedichtet und verfüllt sein. In vielen Altbauten ist dieser Zwischenraum die Ursache für die größte Schallübertragung, die sich durch das Übertragen von Schallwellen auf den Fensterrahmen noch verstärken kann.
Der Rahmen des Kastenfensters muss so gelagert sein, dass er keine Membran bilden kann, die auftreffende Schallwellen aufnehmen könnte. Die Fensterbank muss ebenfalls erschütterungsfrei montiert sein, damit sie nicht als Schallbrücke zum Fensterrahmen fungiert. Häufig erhöht ein Dämmen der Fensterlaibung von innen den Schallschutz.
Profile und Verglasung
Wie stark der Schall durch ein Kastenfenster abgehalten wird, hängt mitentscheidend von den Profilen der Fensterdichtung ab. Wenn das Innenfenster über ein abgesetztes gefrästes Holzprofil verfügt, wirkt der Rahmen gegenüber auftreffenden Schall wie ein durchgängiges Massivholz.
Im Normalfall reicht ein modernes Holzprofil am Innenfenster aus, um ein Kastenfenster zu einem Schallschutzfenster nachzurüsten. Die Erhöhung des Schallschutzes kann durch Isolierglas oder das Aufbringen von Schallschutzfolie zusätzlich unterstützt werden.