Den Untergrund vorbereiten: Das A und O für ein gelungenes Ergebnis
Bevor Sie mit dem Auftragen des Kellenputzes beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds entscheidend, um ein dauerhaft gutes Ergebnis zu erzielen. Folgende Schritte sind dabei zu beachten:
- Säubern Sie die Wandoberfläche gründlich. Entfernen Sie sämtliche Verschmutzungen wie Staub, Schmutz, Fett, Öl und alte Farbrückstände. Verwenden Sie dazu geeignete Reinigungswerkzeuge wie Drahtbürste oder Hochdruckreiniger für hartnäckige Verunreinigungen.
- Überprüfen Sie die Festigkeit und Tragfähigkeit des Untergrunds. Lose Teile sowie minderfeste und nicht tragfähige Schichten müssen entfernt werden. Dies gilt auch für abblätternde Farbe und Kalkausblühungen, die Sie mit einem Stahlbesen beseitigen können. Bei stark glatten Oberflächen empfiehlt sich ein Aufrauen.
- Bewerten Sie die Saugfähigkeit. Bei stark saugenden Untergründen, wie etwa Gipskarton, tragen Sie eine passende Grundierung auf. Diese verbessert die Haftung des Putzes und verhindert, dass dieser zu schnell trocknet (Aufbrennen).
- Gleichen Sie Unebenheiten aus. Füllen Sie große Risse und Löcher mit einer geeigneten Spachtelmasse. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche danach eben und glatt ist, bevor Sie mit dem Verputzen beginnen.
- Testen Sie die Tragfähigkeit des Untergrunds. Führen Sie einen Klebebandtest durch, indem Sie mit einem scharfen Messer ein Gittermuster in die Oberfläche ritzen und einen Klebestreifen darauf andrücken. Wenn beim Abziehen keine Teile am Klebeband hängenbleiben, ist der Untergrund ausreichend tragfähig.
Mit diesen sorgfältigen Vorbereitungen schaffen Sie die beste Voraussetzung für ein langlebiges und ansprechendes Putz-Finish.
Kellenputz anmischen: So gelingt die richtige Konsistenz
Bevor Sie den Kellenputz anmischen, stellen Sie sicher, dass Sie alle benötigten Werkzeuge und Materialien zur Hand haben. Der Putz wird in Pulverform geliefert und muss mit Wasser vermischt werden. Hier sind die Schritte, die Sie dabei befolgen sollten:
- Vorbereiten des Wassers: Geben Sie die im Herstellerhinweis angegebene Wassermenge in einen sauberen Eimer oder eine Mörtelwanne. Verwenden Sie kaltes, klares Wasser, um Verklebungen und ungleichmäßige Mischergebnisse zu vermeiden.
- Einfüllen des Pulvers: Fügen Sie das Kellenputz-Pulver nach und nach dem Wasser hinzu. Dies verhindert die Bildung von Klumpen und sorgt für eine homogene Mischung. Es ist wichtig, das Pulver zügig und gleichmäßig zu verteilen.
- Durchmischen: Verwenden Sie eine Bohrmaschine mit einem Rührquirl, um die Masse gründlich zu durchmischen. Beginnen Sie mit niedriger Drehzahl und steigern Sie die Geschwindigkeit, bis eine gleichmäßige, klumpenfreie Konsistenz erreicht ist.
- Ruhezeit einhalten: Nachdem der Putz gut durchgerührt ist, lassen Sie ihn je nach Herstellerangaben einige Minuten ruhen. Dies ermöglicht den Inhaltsstoffen, sich vollständig zu aktivieren und sorgt für eine verbesserte Verarbeitbarkeit.
- Erneut durchmischen: Nach der Ruhezeit mischen Sie den Putz noch einmal kurz durch, um sicherzustellen, dass sich die Konsistenz nicht verändert hat und der Putz einsatzbereit ist. Die Masse sollte nun cremig und streichfähig sein.
Tipps zur richtigen Konsistenz
- Zu dicker Putz: Ist die Mischung zu dick, fügen Sie vorsichtig kleine Mengen Wasser hinzu und rühren Sie erneut gut durch.
- Zu dünner Putz: Ist die Mischung zu flüssig, geben Sie nach und nach etwas mehr Pulver hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihr Kellenputz die richtige Konsistenz hat und einfach aufzutragen ist.
Den Kellenputz auftragen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Das Auftragen des Kellenputzes erfordert Sorgfalt und ein strukturiertes Vorgehen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Nutzen Sie die folgenden Schritte und Tipps, um effektiv zu arbeiten und eine attraktive Putzstruktur zu schaffen.
- Putz vorbereiten und Abschnitt einteilen: Beginnen Sie, indem Sie den zuvor angemischten Kellenputz in einem geeigneten Behälter bereithalten. Teilen Sie die Wand in handhabbare Abschnitte von etwa einem Quadratmeter ein, damit der Putz nicht zu schnell antrocknet.
- Putz auftragen: Nehmen Sie eine Glättkelle und tragen Sie den Putz gleichmäßig auf die Wand auf. Streichen Sie den Putz zunächst in dünnen Schichten, um eine gleichmäßige Dicke zu erreichen. Eine Schichtdicke von etwa 8 mm ist in den meisten Fällen ausreichend.
- Schichtdicke überprüfen: Achten Sie darauf, dass die Schichtdicke gleichmäßig bleibt, insbesondere wenn Sie eine strukturierte Oberfläche anstreben. Variieren Sie die Dicke je nach gewünschter Struktur und Körnung des Putzes, typischerweise zwischen 1 und 3 mm.
- Glätten und Formen: Nach dem Auftragen des Putzes verwenden Sie die Kelle, um die Oberfläche sorgfältig zu glätten. Dies dient als Grundlage für weitere Strukturierungsarbeiten und stellt sicher, dass keine Dellen oder Beulen entstehen.
- Strukturierung einleiten: Warten Sie kurz, bis der Putz leicht angetrocknet, aber noch feucht ist. In dieser Phase können Sie beginnen, Ihre gewünschte Struktur zu erzeugen. Hierbei bieten sich verschiedene Techniken und Werkzeuge an, wie zum Beispiel Kellen, Reibebretter oder spezielle Strukturrollen. Arbeiten Sie in kreisenden, diagonalen, oder kreuzenden Bewegungen je nach Ihrer präferierten Oberflächenoptik.
- Übergänge sorgfältig behandeln: Achten Sie besonders auf die Übergänge zwischen einzelnen Abschnitten. Um sichtbare Übergänge zu vermeiden, sollten diese glatt und nahtlos miteinander verbunden werden. Dies erfordert manchmal überlappende Putzstriche oder eine sorgfältige Nachbearbeitung der Verbindungsstellen.
- Trocknungszeit einhalten: Geben Sie dem Kellenputz ausreichend Zeit zum Trocknen. Die genaue Trocknungsdauer kann variieren, orientieren Sie sich an den Herstellerangaben. Eine zu frühe Bearbeitung kann das Finish beeinträchtigen.
- Feinschliff: Nach der Trocknung können kleine Unregelmäßigkeiten mit feinem Schleifpapier oder einem feuchten Schwamm behoben werden. Dies sorgt für eine glatte und gleichmäßige Oberfläche.
Indem Sie diese Schritte befolgen, stellen Sie sicher, dass Ihr Kellenputz professionell und ansprechend aussieht. Geduld und Präzision sind hierbei Ihre größten Verbündeten.
So verleihen Sie Ihrer Wand die gewünschte Struktur
Nachdem der Kellenputz leicht angetrocknet ist, können Sie mit dem Strukturieren beginnen, um Ihrer Wand den gewünschten optischen Effekt zu verleihen. Dabei stehen Ihnen verschiedene Techniken zur Verfügung, die jeweils mit spezifischen Werkzeugen umgesetzt werden können:
- Kellenbewegungen: Für eine markante, rustikale Oberfläche ziehen Sie die Kelle mit kurzen, abwechslungsreichen Bewegungen über den Putz. Achten Sie darauf, die Kelle in unterschiedlichen Winkeln anzusetzen, um eine interessante, unregelmäßige Struktur zu erzeugen.
- Schuppenmuster: Für eine strukturierte Optik, die an Fischschuppen erinnert, setzen Sie die Kelle flach an und ziehen sie in leicht geneigten Bewegungen über den noch feuchten Putz. Diese Methode erfordert gleichmäßige und sich überlappende Züge, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
- Verwendung von Reibebrettern: Mit einem Kunststoffreibebrett können Sie verschiedene Strukturen erzeugen, indem Sie es in kreisenden, diagonalen oder kreuzenden Bewegungen über den Putz führen. Jede dieser Techniken erzeugt eine einzigartige Oberfläche und kann je nach gewünschtem Ergebnis variiert werden.
- Einsatz von Strukturrollen: Strukturrollen eignen sich hervorragend, um dem Putz eine gleichmäßige Textur zu geben. Rollen Sie die Strukturrolle gleichmäßig über den noch feuchten Putz und üben dabei gleichmäßigen Druck aus. Verschiedene Rollenarten, wie Netz- oder Stempelrollen, erlauben diverse Musterungen.
- Noppenfolie: Eine einfache Methode, um eine strukturierte Oberfläche zu schaffen, ist die Verwendung von Noppenfolie. Legen Sie die Noppenfolie auf den Putz und drücken sie mit einer Walze gleichmäßig an. Anschließend ziehen Sie die Folie ab, um ein prägnantes Muster zu hinterlassen. Sprühen Sie die Putzoberfläche zuvor leicht mit Wasser ein, um ein Anhaften des Putzes an der Folie zu vermeiden.
Indem Sie behutsam vorgehen und unterschiedliche Techniken ausprobieren, können Sie Ihrer Wand eine individuelle und ansprechende Struktur verleihen, die perfekt zu Ihrem Wohnstil passt. Experimentieren Sie zunächst auf einer kleinen Fläche, um das beste Ergebnis zu erzielen und gehen Sie dann großflächig vor.
Nachbehandlung des Kellenputzes: So schützen Sie Ihre Wand
Nach dem vollständigen Trocknen des Kellenputzes ist eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich, um die Haltbarkeit und das Erscheinungsbild Ihrer Wand zu gewährleisten. Es gibt verschiedene Methoden, die Sie anwenden können, um den Putz zu schützen und ihm eine individuelle Note zu verleihen:
1. Oberflächenversiegelung: Ein wesentlicher Schritt nach dem Trocknen des Kellenputzes ist die Versiegelung der Oberfläche. Hierbei haben Sie mehrere Möglichkeiten:
- Dispersionsfarbe: Das Überstreichen mit Dispersionsfarbe schützt den Putz vor Feuchtigkeit und Schmutz und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Wand in einem gewünschten Farbton zu gestalten.
- Silikonharzfarbe: Insbesondere für Feuchträume ist Silikonharzfarbe geeignet, da sie wasserabweisend und dennoch diffusionsoffen ist.
- Kalkfarbe: Wenn Sie auf eine ökologische Lösung Wert legen, ist Kalkfarbe eine gute Wahl. Sie ist atmungsaktiv und hat fungizide Eigenschaften.
2. Lasuren und Wachse: Um die Struktur des Kellenputzes hervorzuheben und zugleich zu schützen, können Sie spezielle Lasuren oder Wachse auftragen. Diese Produkte dringen tief in den Putz ein und verstärken die natürliche Textur der Wand, ohne sie vollständig zu überdecken. Wählen Sie zwischen farbigen Lasuren, um subtile Effekte zu erzielen, oder transparenten Wachsen, um die ursprüngliche Optik zu bewahren.
3. Hydrophobierung: Für zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit und Schmutz empfiehlt sich eine Hydrophobierung. Diese spezielle Behandlung macht die Oberfläche wasserabweisend, wodurch Regen und andere Flüssigkeiten abperlen und die Wand länger sauber bleibt.
4. Regelmäßige Pflege: Auch nach der Versiegelung sollten Sie Ihre Wände regelmäßig pflegen. Staub und leichte Verschmutzungen können mit einem weichen Tuch oder einer Bürste entfernt werden. Bei Bedarf können Sie auch ein mildes Reinigungsmittel verwenden.
Durch diese Nachbehandlung schützen Sie Ihre mit Kellenputz gestalteten Wände optimal und stellen sicher, dass sie lange Zeit schön bleiben. Indem Sie die Oberfläche versiegeln oder lasieren, erhöhen Sie deren Langlebigkeit und verstärken gleichzeitig die ästhetische Wirkung des Putzes.