Keller aus Holz: Aktuell noch der Ausnahmefall
Soviel ist klar: Aktuell ist ein Keller aus Holz noch der Ausnahmefall. Tatsächlich gibt es bisher nur wenige Häuser, die mit einem Keller komplett aus Holz umgesetzt wurden. Der Zimmerer Günther Wolff wurde bekannt dafür, das erste Haus mit einem Holzkeller gebaut zu haben – für seine Tochter, die vielleicht experimentierfreudiger ist als normale Kunden. Doch Günther Wolff ist nicht der Einzige: Ende 2020 entstand in Thun in der Schweiz das erste Mehrfamilienhaus mit einem Holzkeller.
So wird ein Keller aus Holz gebaut
Das Problem beim Bauen eines Holzkellers: Holz ist leicht und hat Wasser wenig entgegenzusetzen. Laut Günther Wolff ist das Bauen eines Kellers mit Holz nur möglich, wenn ausgeschlossen werden kann, dass auf dem Grundstück Grundwasser aufsteigen wird. Ideal sei ein Grundstück in Hanglage. Auf keinen Fall verzichtet werden darf auf eine ausreichend dicke Perimeterdämmung.
Dann wird der Holzkeller ähnlich wie ein Fertigkeller angelegt:
- zuunterst kommt eine dicke Schicht Sand,
- dann eine abdichtende Folie,
- darauf ein Holzfundament,
- darüber vorgefertigte Kellerelemente aus 10 bis 12 Zentimeter dickem Holz,
- darauf eine Holzdecke,
- am Ende werden alle Elemente mit Folie abgedichtet.
Ist der Holzkeller der Keller der Zukunft?
Warum aber sollte man einen Keller aus Holz bauen wollen? Immerhin kann Holz unter feuchten Bedingungen auch faulen. Für Günther Wolff liegen die Vorteile in der ökologischen Bilanz des Holzkellers. Denn bei der Herstellung von Beton wird sehr viel CO2 ausgestoßen, etwa 500 Kilogramm pro Kubikmeter Stahlbeton. Holz kommt auf eine deutlich bessere Bilanz, kann auf aufsteigendem Grundwasser dafür aber regelrecht aufschwimmen. Dennoch wird man in der Zukunft wohl mehr Häuser mit Holzkeller zu Gesicht bekommen.