Vorbereitung der Freilegung
Bevor Sie mit der Freilegung des Kellers beginnen, sollten Sie mehrere vorbereitende Schritte durchführen, um sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz der Arbeiten zu gewährleisten.
- Gesetzliche Vorschriften und Genehmigungen: Überprüfen Sie, ob für die Freilegung des Kellers eine Baugenehmigung erforderlich ist. Besonders bei Altbauten oder denkmalgeschützten Gebäuden müssen oft spezielle Auflagen erfüllt werden. Berücksichtigen Sie auch regionale baurechtliche Bestimmungen und Umweltschutzauflagen.
- Geeignete Werkzeuge und Maschinen: Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, spezielles Equipment wie einen Minibagger zu mieten. Diese Maschinen können den Aushub deutlich erleichtern. Stellen Sie außerdem sicher, dass Sie geeignete Schutzfolien bereithalten, um das Erdreich gegen Abrutschen zu sichern.
- Sicherheitsvorkehrungen: Um Unfälle zu vermeiden, sollten Sie den Arbeitsbereich gründlich absichern. Dies umfasst das Tragen von Schutzausrüstung wie Helmen, Handschuhen und Sicherheitsschuhen. Achten Sie zusätzlich auf eine schützende Böschung des Grabens oder eine ausreichende Grubenverbauung.
- Abschnittsweises Arbeiten: Um die Struktur des Hauses zu schützen, sollten Sie den Keller in Abschnitten freilegen. Diese Vorgehensweise vermindert das Risiko eines Grundbruchs und sorgt für Stabilität während der Arbeiten.
- Schutz vor Wettereinflüssen: Planen Sie die Arbeiten so, dass Witterungseinflüsse den Fortschritt nicht behindern. Bei schlechtem Wetter sollte der Aushub beispielsweise abgedeckt werden, um ein Eindringen von Wasser zu verhindern. Trockenere Bedingungen erleichtern auch das anschließende Trocknen der Kellerwände.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Freilegung des Kellers
Nachdem Sie die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben, können Sie mit der Freilegung des Kellers beginnen. Folgen Sie diesen Schritten, um die Arbeiten sicher und effizient durchzuführen:
- Abschnittsweise Aushub vornehmen: Beginnen Sie damit, entlang der Kelleraußenwand abschnittsweise einen Graben auszuheben. Achten Sie darauf, dass die Abschnitte nicht zu groß sind, um die Stabilität des Hauses zu gewähren. Jede ausgeschachtete Sektion sollte sofort entsprechend gesichert werden.
- Größe des Grabens festlegen: Der Graben sollte mindestens 80 Zentimeter breit sein. Die Tiefe richtet sich nach der Oberkante des Fundaments, bei notwendiger Drainage etwa 30 Zentimeter tiefer. Lagern Sie den Aushub weit genug vom Graben entfernt, um ein Abrutschen zu vermeiden.
- Böschung und Absicherung: Stellen Sie sicher, dass die Böschungswinkel etwa 30 Grad betragen. Verwenden Sie Schutzfolien oder Grabenverbauten, um ein Abrutschen des Erdreichs zu verhindern und zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
- Freilegen der Kellerwände: Entfernen Sie das Erdreich, bis die Kellerwände komplett sichtbar sind. Säubern Sie die freigelegte Fläche gründlich von Erd- und Putzresten mit einer groben Bürste oder einem Hochdruckreiniger, um die Wände auf die weiteren Arbeiten vorzubereiten.
- Schäden identifizieren und ausbessern: Untersuchen Sie die Wände auf Risse, Löcher und andere Beschädigungen. Kleinere Mängel können Sie mit geeignetem Mörtel ausbessern. Größere Schäden sollten durch Fachleute behoben werden, um die Struktursicherheit zu gewährleisten.
- Trocknungszeiten beachten: Lassen Sie die gereinigten und ausgebesserten Kellerwände mehrere Tage bis Wochen trocknen. Die genaue Trocknungszeit hängt von der Witterung und dem Material der Wände ab. Eine gut getrocknete Wand ist essenziell für die nachfolgende Abdichtung.
- Abdichtung und Dämmung: Tragen Sie eine geeignete Abdichtung auf, damit keine Feuchtigkeit in die Kellerwände eindringen kann. Abhängig von der Art der Durchfeuchtung können Sie Bitumendickbeschichtungen oder spezielle Kunststoffe verwenden. Nach der Abdichtung können Sie Dämmplatten (z.B. Perimeter-Platten) anbringen, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
- Noppenbahnen verlegen: Um die Abdichtung mechanisch zu schützen und die Luftzirkulation zu verbessern, bringen Sie Noppenbahnen an. Diese sollten mit der Noppenfläche Richtung Hauswand angebracht und entsprechend fixiert werden.
- Graben wieder verfüllen: Nachdem alle Arbeiten abgeschlossen sind, können Sie den Graben vorsichtig wieder verfüllen. Achten Sie darauf, dabei keine Schäden an der Abdichtung oder den Dämmplatten zu verursachen.
Durch sorgfältige Planung und präzises Arbeiten während der Freilegung des Kellers können Sie sicherstellen, dass die Kellerabdichtung dauerhaft hält und Ihr Keller trocken bleibt.