Kostenbeispiel: Keller
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus
- Kellergrundfläche 95 m²
- Hochkeller für hochwertige Nutzung, mehrere Kellerfenster
Posten | Preis |
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Kellerbau | 50.600 EUR |
pro m² | 532, 63 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Kellerkosten als Mehrkosten
- Kostenfaktoren für den Kellerbau
Kellerkosten als Mehrkosten
Die Kosten für den Kellerbau lassen sich am besten als Mehrkosten gegenüber dem Bau einer Bodenplatte (Fundamentplatte) ausdrücken. Eine der beiden Varianten muss für die Gründung gewählt werden und auf diese Weise kann man als Bauherr die unterschiedlichen Baukosten am besten vergleichen.
Übliche Mehrkosten beim Kellerbau. Je nach Art und Ausführung des Kellers ist für den Kellerbau mit Mehrkosten zwischen 200 und 400 EUR pro m² gegenüber einer Fundamentplatte zu rechnen.
Mehrkosten und Nutzwert. Die Mehrkosten für einen Kellerbau klingen im ersten Moment sehr hoch – man muss sie allerdings im Verhältnis zu ihrem Nutzwert sehen.
Die durchschnittlichen Baukosten für oberirdisch liegende Gebäudeteile liegen – je nach Bauweise des Hauses – bei 1.800 – 3.000 EUR pro m². Durch einen Kellerbau gewinnt man also sehr kostengünstig zusätzliche Nutzfläche. Dabei ist zu bedenken, dass etwa ein oberirdisch liegender 20 m² großer Wirtschaftsraum oder Technikraum (Heizraum) ebenfalls mit den hohen Baukosten des Hauses belastet ist und damit im Verhältnis bereits selbst 36.000 – 60.000 EUR an Baukosten verursacht. Kann er im bereits gebauten Keller untergebracht werden, kostet er nichts. Schon allein durch die benötigten Wirtschaftsräume rechnen sich die Kosten für einen Kellerbau für Bauherren häufig bereits fast vollständig.
Reserve-Wohnfläche. Selbst ein späterer Dachbodenausbau würde mit durchschnittlich 800 – 1.200 EUR pro m² häufig noch kommen als ein von vornherein als Wohnraum geplanter Keller (Lichtschächte, Lüftung, Hebeanlage). Durch den Einbau moderner Technik, wie einem Lichtkamin, kann man im Keller sogar fast uneingeschränkt echtes Tageslicht genießen.
Höherer Wiederverkaufswert. Unterkellerte Immobilien erzielen bei Hausverkäufen häufig merklich bessere Preise als Häuser ohne Keller. Damit rechnen sich die Mehrkosten für den Kellerbau auch bei einem späteren Verkauf des Hauses oft ein weiteres Mal.
Kostenfaktoren für den Kellerbau
Was ein Keller tatsächlich kostet, lässt sich nur anhand einer individuellen Planung im konkreten Einzelfall sagen. Je nach Bauweise und Ausführung des Kellers können die Kosten im Einzelfall sehr unterschiedlich sein. Einige wichtige Kostenfaktoren sind:
Bodenbeschaffenheit. Besonders beim Anlegen der Baugrube wirken sich die gegebenen Bodenverhältnisse (Bodenklasse nach Bodengutachten, Grundwasser-Situation) besonders stark aus. Bei problematischer Bodenbeschaffenheit können sich die Kosten für die Erdarbeiten oft verdoppeln – oder noch höher liegen.
Weiße Wanne oder Schwarze Wanne. Ein Keller kann an seiner Außenseite mit bituminösen Materialien gegen das Eindringen von Wasser abgedichtet werden (schwarze Baustoffe, daher „Schwarze Wanne“), er kann aber auch komplett aus WU-Beton (wasserundurchlässigem Beton) hergestellt werden („Weiße Wanne“). Für eine Weiße Wanne ist mit Mehrkosten zwischen rund 10 – 30 % zu rechnen, dafür bestehen aber einige nicht zu unterschätzende Vorteile (etwa der Wegfall der später teuren Erneuerung der Kellerabdichtung). Mehr zu den Kosten einer weißen Wanne erfahren Sie in unserem Artikel Keller: Weiße Wanne Kosten.
Bauweise des Kellers. Bei der Kellerausführung gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Die wichtigsten (und am meisten kostenrelevanten) sind
- Hochkeller (Keller-Oberkante rund 50 – 80 cm über Bodenniveau, Lichtversorgung über Fenster möglich)
- gemauerter Keller aus einfachen Steinen oder speziellen Dämmziegeln
- Keller aus anderen Materialien, wie etwa Hohlbetonsteine
- Beton-Fertigkeller (besonders kostengünstige Ausführung)
Nicht jede Ausführung ist dabei in jedem Fall möglich – der Wunsch nach einem Hochkeller scheitert dabei nicht selten an lokalen Bauvorschriften oder an der gegebenen örtlichen Situation am Grundstück (z. B. Grundwasserspiegel).
Individuelle Ausgestaltung. Bedeutend für die Kosten ist auch die individuelle Ausgestaltung des Kellers. Das betrifft sowohl die Zahl der vorgesehenen Lichtschächte und Kellerfenster, als auch die Dämmung und die vorgesehenen Leitungen und Anschlüsse im Keller (Strom, Heizung, Sanitärleitungen) und die vorgesehenen Zugangsmöglichkeiten zum Keller (von innen / von außen).
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus
- Kellergrundfläche 95 m²
- Hochkeller für hochwertige Nutzung, mehrere Kellerfenster
- problematische Grundwassersituation (Keller „im Grundwasser“)
Posten | Preis |
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Kellerbau | 64.500 EUR |
pro m² | 678,95 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- freistehendes Einfamilienhaus
- Kellergrundfläche 95 m²
- Fertigkeller, einfache Ausführung
Posten | Preis |
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Kellerbau | 35.400 EUR |
pro m² | 372,63 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Teilunterkellerung in Betracht ziehen: geringere Kosten, dennoch Vorteil eines vorhandenen Kellers
- „hochwertige Nutzung“ von vornherein einplanen: Dämmung, Lichtschächte, Vorbereitung für Innenausbau als Wohnraum oder Hobbyraum, Gestaltung als bloßer Lagerraum ist oft später nachteilig
- Weiße Wanne in Betracht ziehen: garantierte Dichtheit auch bei sich später ändernder Grundwassersituation (steigende Grundwasserspiegel), keine Kosten für Erneuerung der Abdichtung, Schutz vor Radongas (zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs)
- Kellernutzung planen: z. B. Einliegerwohnung zur späteren Vermietung
- Hochkeller in Betracht ziehen: sofern zulässig und technisch möglich, deutlich umfangreichere Nutzungsmöglichkeiten
- gegebenenfalls Eigenleistungen erbringen: besonders beim gemauerten Hochkeller
FAQ
Was kostet ein Keller?
In unserem Beispiel kostet der Bau des Kellers 532,63 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die Größe des Kellers (Vollunterkellerung / Teilunterkellerung des Gebäudes), die Bauweise und die individuelle Ausgestaltung des Kellers. Auch die Bodenverhältnisse auf dem Grundstück spielen eine wichtige Rolle für die Kosten des Kellerbaus. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man gegebenenfalls nur eine Teilunterkellerung in Betracht zieht. Sinnvoll kann auch sein, den Bau eines Hochkellers zu erwägen (umfangreichere Nutzungsmöglichkeiten), den Keller für eine spätere Wohnnutzung zu gestalten oder andere sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten (z.B. Einliegerwohnung zur späteren Vermietung) direkt mit einzuplanen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.