Gründe für einen nassen Keller
Historisch bedingt ist ein Keller grundsätzlich feucht. Noch bis zu den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sorgten mangelhafte Abdichtungen immer wieder für Ärger. Waren es bis in die 1990er hinein vor allem nicht ausreichend schützende Dichtungen, sind es heute nach wie vor Baumängel, die zu feuchten und nassen Kellern führen.
Früher gab es keine Dichtungen
Das Problem mit feuchten Kellern kam dabei erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. In jener Zeit veränderten sich die Ansprüche der Hausbesitzer dramatisch. Kellerraum sollte zu Wohnraum umfunktioniert werden, effiziente Dichtungen zugleich die immer teurer werdenden Energiekosten auffangen.
Der Hausaufbau ist dementsprechend effektiv
Dabei ist der Hausbau ein ausgeklügeltes System, das in Jahrhunderten heranreifte. Nässe steigt immer nach oben in das Mauerwerk. Weil es über viele Jahrhunderte nicht abgedichtet werden konnte, musste die Feuchtigkeit entsprechend abgeführt werden. Viele kleine Faktoren spielen hier ineinander.
- Keller, die gut belüftet sind (fehlende oder nicht wirklich abdichtende Kellerfenster)
- Holzfenster in den Wohnetagen, die ebenfalls nicht absolut luft- und gasdicht sind
- diffusionsoffene Wände (Farbe, Putz, Mauerwerk, Außenputz, Fassadenfarbe gleichermaßen)
- Dächer, die gut entlüften (Kaltdachkonstruktionen)
Den Keller trocknen beginnt beim restlichen Haus
Wird nun einer dieser Faktoren verändert, kann das schon heftigsten Schimmel zur Folge haben, da die gesamte Gebäudeentlüftung nicht mehr funktioniert. Insofern ist es also auch außerordentlich wichtig, dass Sie Ihr Haus auf die Entlüftung überprüfen, wenn Sie Ihren Keller trocknen wollen. Denn gerade bei älteren Häusern werden Sie Ihren Keller nicht trocken bekommen, wenn die restliche Entlüftung des Hauses nicht mehr in dem notwendigen Umfang gewährleistet ist.
Möglichkeiten zum Trocknen des Kellers
Beim Trocknen des Kellers führen Sie nichts anderes als eine Abdichtung durch. Die erfolgt auf zwei unterschiedlichen Vorgehensweisen.
- vertikale Abdichtung
- horizontale Abdichtung
Nur wenn Sie diese Abdichtungen vornehmen, kann das Kellermauerwerk trocknen. Andernfalls wird immer Wasser in den Wänden aufsteigen. Aber auch die Art, wie das Wasser in die Wände gelangt, ist entscheidend.
- nur unmittelbar nach sehr starken Regengüssen
- durch nicht oder schwer aus dem Erdreich ablaufendem Regenwasser
- durch nach oben drückendes Grundwasser
Das horizontale Trocknen
Dazu müssen sie das Haus quasi vom Untergrund entkoppeln. Das erfolgt, indem spätestens zwischen der ersten und zweiten Steinreihe eine Sperrschicht eingebracht wird. Bei modernen Häusern ist die gesamte Unterfläche abgedichtet. Wollen Sie die Wände so abdichten, wird dafür beispielsweise Edelstahlblech oder hochwertiges Bitumen verwendet. Da ja schlecht das ganze Haus gleichzeitig gehoben werden kann, wird jede Mauer Stück für Stück horizontal abgedichtet und somit getrocknet.
Das vertikale Abdichten und Trocknen
Beim vertikalen Abdichten erfolgen eine Schutzschicht bzw. mehrere Schichten, die von außen aufgetragen werden. Da sich diese Aufgabe auch mit Wärmedämmmaßnahmen verbunden werden kann, wird eine Perimeterdämmung oftmals gleich mit durchgeführt.
- Mauerwerk
- Putz außen (muss oft entfernt werden)
- auf das zuvor wochenlang trocknende Mauerwerk kommt eine Sperr- und Haftgrundierung
- spezieller P3-Putz
- Bitumenanstrich
- Perimeterdämmung (oftmals auch Styropor)
Außerdem kann auch die Drainage um das Haus herum bei dieser Gelegenheit überprüft werden, da das Kellermauerwerk bis zum Haussockel freigelegt werden muss.
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