Kellerabdichtung von innen – wann ist sie sinnvoll?
Die Abdichtung eines Kellers von innen wird oft gewählt, wenn äußere Faktoren eine Außendämmung erschweren oder unmöglich machen. Dies ist besonders relevant in Fällen, bei denen:
- Bauliche Gegebenheiten den Außenbereich schwer zugänglich machen: Ein enger Grundstückszuschnitt oder vorhandene Anbauten können das Freilegen der Außenwände erheblich erschweren.
- Ökonomische Aspekte berücksichtigt werden müssen: Die Abdichtung von außen erfordert umfangreiche Erdarbeiten, die zeitaufwendig und kostenintensiv sind. Eine Innenabdichtung ist hier oft eine kostengünstigere Alternative.
- Es sich um Altbauten handelt: Ungedämmte Altbauten mit massiven Wänden können durch eine Innenabdichtung effektiv vor Feuchtigkeit geschützt werden.
- Schnelle Lösungen bei akuten Problemen notwendig sind: Innenabdichtungen können bei kleinflächigen Beschädigungen oder punktuellen Undichtigkeiten schnell und effizient durchgeführt werden.
- Eine Sanierung der Außenseite nicht möglich ist: Wenn Gehwege, Straßen oder Nachbargrundstücke das Freilegen der Außenwände verhindern, ist eine Innenabdichtung eine praktikable Lösung.
Eine Entscheidung für eine Innenabdichtung sollte stets nach einer gründlichen Abwägung und Beratung durch Fachleute erfolgen, um sicherzustellen, dass diese Maßnahme optimal für Ihre speziellen Anforderungen ist.
Methoden zur Kellerabdichtung von innen
Es gibt verschiedene Methoden, um einen Keller von innen gegen drückendes Wasser abzudichten. Die Auswahl der geeigneten Methode hängt von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten Ihrer Immobilie ab.
1. Injektionsverfahren:
Das Injektionsverfahren nutzt spezielles Harz oder Gel, das direkt in das Mauerwerk eingebracht wird. Diese Materialien härten aus und bilden eine dauerelastische Barriere gegen eindringendes Wasser.
Anweisungen:
- Reinigen Sie die betroffene Wand gründlich.
- Bohren Sie Löcher im vorgegebenen Raster in die Wand.
- Füllen Sie die Injektionslösung mithilfe einer Injektionspumpe in die Bohrlöcher.
- Lassen Sie die Lösung gemäß den Herstellerangaben aushärten.
2. Vertikalsperren:
Vertikalsperren schützen die Kellerwände von innen vor aufsteigender Feuchtigkeit. Hierbei kommen Materialien wie Dichtschlämmen oder spezielle Bitumenbeschichtungen zum Einsatz.
Anweisungen:
- Tragen Sie eine Grundierung auf das freigelegte Mauerwerk auf.
- Mischen Sie die Dichtschlämme oder Bitumenbeschichtung an.
- Tragen Sie die Mischung in mehreren Schichten auf die Wände auf.
- Achten Sie auf die Einhaltung der Trocknungsphasen zwischen den Schichten.
3. Horizontalsperren:
Horizontalsperren verhindern das kapillare Aufsteigen von Feuchtigkeit im Mauerwerk. Diese Sperren können mechanisch durch das Einbringen von Sperrmaterial wie Folien oder Platten oder chemisch durch Injektionsverfahren realisiert werden.
Anweisungen:
- Bereiten Sie den unteren Bereich der Wand sorgfältig vor, indem Sie lose Materialien entfernen.
- Bohren Sie Löcher oder fräsen Sie Schlitze in die Wand, je nach Methode.
- Führen Sie die horizontale Abdichtung ein und verschließen Sie die Fuge sorgfältig.
Unabhängig von der gewählten Methode ist eine sorgfältige und gründliche Ausführung entscheidend für eine langanhaltende und effektive Abdichtung des Kellers gegen drückendes Wasser. Bei Unsicherheiten sollten Sie stets die Hilfe eines Fachmanns in Anspruch nehmen, um die optimale Lösung für Ihr Gebäude zu finden.