Problematische Ausbreitung von Kellerasseln im Gewächshaus
Im Garten sind Kellerasseln meist kein Problem. Im Gegenteil: die kleinen Krebstierchen (zoologisch Porcellio scaber) zersetzen abgestorbenes Biomaterial und helfen so, den Boden und die Beete mit wertvollem Humus zu versorgen.
Wenn eine Population aber explodiert, können Kellerasseln sich aber durchaus auch zu Schädlingen wandeln. Denn dann fressen sie auch Pflanzen an, bevorzugt Obst- und Gemüsestauden. Dass Populationen explodieren, passiert am ehesten auf kleinem Raum mit für die Asseln günstigen, warmfeuchten Bedingungen – das Gewächshaus ist also der ideale Ort dafür. Doppelt ungünstig für den Gärtner, denn hier sollen schließlich die Gewächse für die Versorgung der eigenen Küche Früchte treiben und nicht für die urzeitlichen Krabbeltiere.
Wirksame, ökologische Maßnahmen gegen Kellerasseln im Gewächshaus
Zum Glück lassen sich Kellerasseln relativ gut ohne chemische Insektizide vertreiben, die bei Pflanzen für den Eigenverzehr nicht angewandt werden können. Sehen Sie allerdings von allzu seichten Methoden ab, die auf manchen Internetseiten propagiert werden – starke Populationen lassen sich durch Gerüche erfahrungsgemäß nicht vertreiben. Was zuverlässiger hilt, sind folgenden Maßnahmen:
- Gewächshaus trocken halten
- Gemüseköder auslegen
- ggf. bodendeckendes Unkraut, Blumentöpfe und Co. vom Boden entfernen
Trockenheit als zuberlässiger Kellerassel-Schreck
Eine sehr zuverlässige Methode, hartnäckige Kellerasseln aus dem Gewächshaus zu bekommen, ist eine zeitweilige Austrocknung des Klimas. Natürlich müssen Sie dabei abwägen, inwieweit Ihre Pflanzen das vertragen. Wenn Sie Ihr Gewächshaus als Warmhaus betreiben, in dem Sie nur Tropengewächse kultivieren, müssen Sie auf die nachfolgend beschriebenen Methoden zurückgreifen.
Lassen Sie das Gewächshaus ansonsten tagtäglich trockener werden, indem Sie viel lüften, in milden Nächten die Türen offen lassen und die Pflanzen nur sehr sparsam gießen, ohne die Erdflächen mit zu benetzen. Das trockene Klima wird die Tiere innerhalb weniger Tage vertreiben.
Gemüseköder
Sie können die Kellerasseln auch einsammeln, indem Sie sie mithilfe von Gemüseködern zusammenlocken. Am besten funktioniert das mit Kartoffelschalen und Möhren, die Sie an einen schattigen, feuchten Platz, vielleicht unter einem umgedrehten Blumentopf mit Bruchstelle am Rand (als Eingang für die Asseln) auslegen. Die so versammelten Tierchen können Sie mit einem Kehrblech einsammeln und am besten auf den Kompost bringen, wo sie wiederum nützliche Arbeit leisten können.
Auch als Vorbeugung: Unterschlupfe beseitigen
Kellerasseln campieren am liebsten an dunklen, feuchten Stellen am Boden, gern unter schützenden Abdeckungen. Stellen Sie deshalb, wenn möglich, zum Beispiel Vorrats-Blumentöpfe, Gießkannen und Untersetzer vom Boden in Regale und entfernen bodendeckende Unrautteppiche – vielleicht ist das ja sowieso schon lange mal dran.