In welchem Umfang eine Kellerdämmung vorgenommen wird, richtet sich nach der Kellernutzung. Wenn der Keller ungeheizt und außer als Abstell- und Lagerraum im Wesentlichen nicht genutzt wird, reicht die Dämmung der Kellerdecke aus, um die Energieeffizienz des Gebäudes kellerseitig zu optimieren. Bei beheizten und beispielsweise als Wirtschafts- oder Hobbyraum genutzten Kellerräumen ist eine vollständige Kellerdämmung empfehlenswert.
Tabelle 1: Kosten für eine Kellerdämmung
Dämmungsart | Kosten pro m2 (EUR) |
---|---|
Kellerdeckendämmung von oben | 70 – 160 |
Kellerdeckendämmung von unten | 15 – 25 |
Kellerwände dämmen außen (Perimeterdämmung) | 40 – 60 (+ Erdarbeiten) |
Kellerwände dämmen innen | 80 |
Kellerboden dämmen | 70 – 160 |
Warum die Kellerdämmung wichtig ist
Hausbewohner, die über einem ungedämmten Keller leben, haben mindestens im Winter regelmäßig Grund zur Klage – kalte Füße und erhöhte Heizkosten dürften spürbare Folgen der mangelnden Wärmedämmung sein. Bereits durch die Dämmung der Kellerdecke steigt die Fußbodentemperatur im Erdgeschoss deutlich an, was einen Zuwachs an Wohn- und Lebensqualität zur Folge hat.
Eine Kellerdämmung vermindert das Risiko für Feuchtigkeit und Schimmelschäden
Außerdem reduziert eine Kellerdämmung die Gefahr von aufsteigender Feuchtigkeit sowie Schimmelbildung an den Wänden. In einem ungedämmten Keller setzt sich schnell kondensierte Luftfeuchtigkeit an den Wänden ab und kann zu feuchten Stellen und Schimmelbildung führen. Da durch die Dämmmaßnahmen die Temperatur an und in den Außenwänden steigt, wird dieses Problem nachhaltig gelöst. Hierfür reicht bereits die Innendämmung der Kellerräume völlig aus.
Perimeterdämmung – umfassender Feuchtigkeitsschutz und Wärmedämmung
Etwas mehr Aufwand ist erforderlich, um das Eindringen von Wasser aus dem Erdreich in die Kellerwände zu verhindern. Für einen umfassenden Feuchtigkeitsschutz der Außenwand ist eine Perimeterdämmung – also die Dämmung des Kellers von außen – nötig. Trotz des größeren Aufwands und höherer Kosten ist sie sinnvoll, wenn ein Keller intensiv genutzt oder sogar zeitweise bewohnt wird. Eine Perimeterdämmung umfasst die Kellerdämmung und bei Neubauten auch die Bodenplatte. Im Vergleich zu einer reinen Innendämmung ist sie die effizientere Dämmungsform.
Perimeterdämmungen müssen robust und belastbar sein
Perimeterdämmungen optimieren die Feuchtigkeitsbalance des Kellers und des Erdgeschosses, indem sie den Taupunkt so positionieren, dass sich – anders als bei einer Innendämmung der Kellerräume – keine Feuchtigkeit zwischen den Wänden und der Dämmschicht sammeln kann. Eine Perimeterdämmung muss Kälte, Feuchtigkeit sowie Druckbelastungen verkraften – sie erfordert also einen robusten Dämmstoff. Typischerweise kommt für diese Form der Kellerdämmung extrudiertes Polystyrol (XPS) zum Einsatz, daneben ist beispielsweise auch die Verwendung von EPS/Styropor oder Schaumglasplatten möglich.
Der Feuchtigkeitsaustausch zwischen Keller und Erdreich wird unterbunden
Eine Perimeterdämmung unterbindet jeden Feuchtigkeitsaustausch zwischen den Kellerwand und Erdreich. Im Keller selbst entstehende Feuchtigkeit kann somit nicht durch die Wand nach außen diffundieren. Voraussetzung für das Einbringen einer solchen Dämmung sind daher ausreichende Lüftungsmöglichkeiten für die Kellerräume. Für einen zuverlässigen Feuchtigkeits- und Schimmelschutz müssen auch minimale Wärmebrücken ausgeschaltet werden. Konstruktiv bedingte Wärmebrücken lassen sich durch eine fachgerechte Außendämmung gut beheben.
Bauliche Unterschiede zwischen Perimeterdämmungen im Neu- und Altbau
Bei einem Neubau wird die Perimeterdämmung unmittelbar nach der Kellererrichtung angebracht, die Bodenplatte wird mitgedämmt. Da das gesamte Gewicht auf der Dämmschicht unter der Bodenplatte ruht, muss hier ein sehr stark belastbares Material – in der Regel XPS oder PUR/PIR – verwendet werden. Bei Altbausanierungen erfolgt ein Aushub der Erde um das Haus, eventuell müssen vor dem Beginn der Dämmarbeiten die Ursachen für feuchte Wände gefunden und beseitigt werden. Eine nachträgliche Außendämmung der Bodenplatte des Hauses ist nicht möglich.
Dämmung der Kellerdecke
Bei einem unbeheizten und kaum aktiv genutzten Keller reicht für eine energetische Sanierung die Dämmung der Kellerdecke aus. Für eine einfache Kellerdeckendämmung werden Dämmplatten von unten an die Decke geklebt oder gedübelt – die Wahl der Befestigungsmethode hängt von der Beschaffenheit der Oberfläche ab. Als Dämmstoffe werden oft Mineralwollen (Stein- oder Glaswolle), EPS/Styropor oder PUR/PIR verwendet. Eine zusätzliche Dämmung der oberen 50 cm der Außenwand im Erdreich hilft, Wärmebrücken zu vermeiden.
Aufbringen der Kellerdeckendämmung im Erdgeschoss
Bei zu niedrigen, gewölbten oder stark mit Kabeln und Rohrleitungen versehenen Kellerdecken kann das Aufbringen der Dämmschicht – allerdings mit höherem Aufwand – auch vom Erdgeschoß aus erfolgen. Dafür wird im Erdgeschoss eine wasserdichte Folie eingelegt, auf denen trittfeste Dämmplatten aus EPS/Styropor, XPS, Kork oder Hanf sowie der Fußbodenbelag liegen. Ein dünnerer Estrich kann eine Anpassung von Türen und Treppenabsätzen eventuell überflüssig machen.
Verschiedene Verfahren für eine kellerseitige Dämmung
Falls die Kellerdecke einen Hohlraum aufweist, kann eine Einblasdämmung eine effiziente Alternative zu einer Plattendämmung sein. Gewölbte Decken lassen sich kellerseitig außerdem mit Hilfe von vorab montierten Unterkonstruktionen dämmen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Dämmschicht im sogenannten Spray-On-Verfahren in Form eines Gemisches aus Wasser und Zelluloseflocken aufzubringen. Diese Methode ist beispielsweise auch für Decken mit zahlreichen Rohrleitungen geeignet.
Tabelle 2: Ausgewählte Dämmstoffe für die Kellerdämmung
Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit (W/mK) | Mindestdämmdicke (cm) | Kosten/m2 (EUR) |
---|---|---|---|
XPS | 0,035 – 0,045 | 14 | 18 – 30 |
PUR/PIR | 0,02 – 0,025 | 10 | 10 – 20 |
EPS/Styropor | 0,035 – 0,045 | 14 | 5 – 20 |
Glaswolle | 0,032 – 0,040 | 14 | 10 – 20 |
Zellulose | 0,04 – 0,045 | 16 | 10 – 20 |
Dämmung der Kellerwände und des Kellerbodens
Bei einem intensiv genutzten Keller ist außerdem die Wärmedämmung der Kellerwände und des Kellerbodens nötig. Die Wanddämmung erfolgt entweder von außen als Perimeterdämmung oder als Innendämmung. Die Dämmung des Kellerbodens erfolgt – mit Ausnahme von Neubauten als Teil der Perimeterdämmung – grundsätzlich von innen. Durch eine solche Aufbodendämmung reduziert sich allerdings die Höhe der Kellerräume, außerdem wird eine Anpassung von Türen und Treppensockeln nötig. Ebenso wie bei der Deckendämmung wird unter der Dämmschicht eine Folie als Dampfsperre eingezogen. Auch hier ist naturgemäß die Verwendung trittfester und belastbarer Dämmstoffe wichtig.
Öffentliche Förderung für die Kellerdämmung
Eine Perimeterdämmung oder die Innendämmung des gesamten Kellers sind mit einer größeren Investition verbunden. Falls die durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2014 vorgegebene Mindestanforderung eines Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werts) von 0,24 W/(m²K) unterschritten wird, kommt eine öffentliche Förderung durch einen KfW-Bauzuschuss oder einen KfW-Kredit in Frage.