Die Antwort auf Ihre Frage: Wann ist eine Kellerdeckendämmung Pflicht?
Eine allgemeine Pflicht zur Kellerdeckendämmung besteht laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht. Es gibt jedoch spezifische Situationen, die eine Dämmung der Kellerdecke vorschreiben. Dies betrifft besonders bauliche Veränderungen am Gebäude im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen. Eine Kellerdeckendämmung wird verpflichtend, wenn:
- Sanierungsarbeiten an der Kellerdecke oder im Keller durchgeführt werden: Sobald der Fußbodenaufbau auf der beheizten Seite neu gestaltet oder Veränderungen an der Deckenbekleidung vorgenommen werden, ist eine Dämmung erforderlich. Dies schließt das Anbringen neuer Unterdecken sowie den neuen Fußbodenaufbau ein.
- Arbeiten an der Außenseite des Kellers vorgenommen werden: Dazu zählen Maßnahmen wie die Anbringung oder Erneuerung von außenseitigen Bekleidungen, Verschalungen, Feuchtigkeitssperren oder Drainagen, die häufig im Rahmen von Kellersanierungen oder einer Perimeterdämmung durchgeführt werden. Auch hier schreibt das GEG eine Kellerdeckendämmung vor.
Bei diesen Sanierungsmaßnahmen muss die Dämmung der Kellerdecke so ausgeführt werden, dass ein maximaler U-Wert von 0,30 W/m²K erreicht wird. Dies stellt sicher, dass die energetischen Anforderungen des GEG erfüllt und die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert werden.
Möglichkeiten der Kellerdeckendämmung
Eine Kellerdeckendämmung kann nicht nur die Heizkosten reduzieren, sondern auch den Wohnkomfort erhöhen. Abhängig von den baulichen Gegebenheiten und individuellen Anforderungen stehen verschiedene Dämmtechniken zur Auswahl.
1. Dämmplatten
Die klassische Methode der Kellerdeckendämmung erfolgt häufig mittels Dämmplatten, die direkt unterhalb der Kellerdecke angebracht werden und eine zuverlässige Isolation bieten.
Geeignete Materialien:
- Polystyrol-Hartschaumplatten (EPS, XPS): Leicht und einfach zu handhaben, ideal für unbeheizte Keller.
- Mineralwolleplatten: Bietet zusätzlichen Brandschutz und gute Schallisolierung.
- Holzfaserplatten: Nachhaltig, bietet Wärmedämmung und Schalldämmung, ist diffusionsoffen.
2. Mehrschichtplatten
Mehrschichtplatten mit holzfaserverstärkter Oberfläche bieten hohe Festigkeit und gute Dämmwerte, sinnvoll bei mechanischer Belastung.
3. Kunststoff- und Mineralfaserdämmstoffe zum Aufsprühen
Diese Methode eignet sich hervorragend für unebene oder schwer zugängliche Oberflächen und sorgt für eine nahtlose und gleichmäßige Dämmung.
4. Abgehängte Decke mit Kerndämmung
Hierbei wird unter der Kellerdecke eine abgehängte Struktur aus Profilen angebracht und mit einem Dämmstoff ausgefüllt. Diese Technik ist besonders geeignet für Keller mit vielen Leitungen, die in die abgehängte Ebene integriert werden können.
5. Vakuumdämmplatten
Vakuumdämmplatten bieten eine hohe Dämmleistung bei geringer Materialdicke und sind ideal für Räume mit begrenztem Platzangebot, allerdings kostenintensiver.
6. Verbund-Wärmedämm-Matten
Diese extra dünnen Matten mit strahlungsschirmenden Schichten sind ideal für Keller mit niedrigen Decken, da sie eine geringe Aufbauhöhe erfordern.