Keramik kleben – so geht’s
Inzwischen werden nicht nur Teller und Vasen, sondern auch Badewannen, Spülen und Co. gerne aus Keramik hergestellt. Zu den vielen positiven Eigenschaften dieses Materials gehört es, dass es im gebrannten Zustand eine feste und porige Struktur ausbildet – weshalb Keramik im Schadensfall oftmals wieder geklebt werden kann. Dafür eignen sich vor allem Porzellan-Spezialkleber, Sekundenkleber und Keramik-Reparatursets.
Die Klebstoffe in Kermaikklebern und in Reparatursets werden üblicherweise auf Basis von Epoxidharz hergestellt und bestehen aus zwei Komponenten. Dadurch reagieren sie in kürzester Zeit chemisch miteinander und binden die Bruchstücke fest und haltbar zusammen. Wichtig ist, die Bruchkanten vorher gründlich mit Aceton zu reinigen, um sie von Staub, Fett und anderen Verschmutzungen zu reinigen.
Produktempfehlungen
Spezialkleber
Für die Reparatur von Porzellan kommen Spezialkleber verschiedener Hersteller infrage, zu denen beispielsweise UHU und Pattex gehören. Die Kleber werden auf Epoxidharz-Basis hergestellt, sodass sie wasser- und laugenbeständig sind. Achten Sie bei Tellern und Tassen aus Keramik auf eine Eignung für Lebensmittel. Darüber hinaus spielen die Farbe nach dem Aushärten und der Verpackungsumfang beim Kauf eine Rolle.
Aceton
Für das Kleben von Keramik ist es elementar, vorher für saubere Bruchkanten zu sorgen. Hier kommt Aceton als idealen Reinigungsmittel infrage – es entfettet und säubert die Klebestellen des Steinguts und bereitet sie auf den Klebstoff vor. Aceton kann entweder „pur“ oder als Bestandteil von Nagellackentferner gekauft werden. Entscheiden Sie sich am besten für eine unparfümierte Variante.
Keramik-Reparaturset
Um für besonders gute Reparaturergebnisse zu sorgen, können Sie sich auch für ein Keramik-Reparaturset entscheiden. Entsprechende Kits bestehen zumeist aus -einem Zwei-Komponenten-Klebstoff, einer Spachtelmasse, Schleifpapier in mittlerer Körnung und einem weißen oder schwarzen Lack. So werden die Bruchstücke nicht nur geklebt, sondern die geklebten Bereiche auch gleich kaschiert.
Anleitung: Keramik in 3 Schritten kleben
Wie wird Keramik geklebt?
1. Reinigen Sie die Einzelteile der Keramik und behandeln Sie die Bruchkanten mit Aceton
2. Setzen Sie die Keramik probeweise wieder zusammen
3. Tragen Sie den Klebstoff auf die Bruchkanten auf und drücken Sie die Keramik zusammen
- Keramik-Spezialkleber oder Keramik-Reparaturset
- Aceton
- heißes Wasser
- Klebeband
- Weiches Tuch oder Wattestäbchen
- evtl. Pinsel
- evtl. Skalpell oder Rasierklinge
1. Vorbereitung
Keramik waschen und fettfrei halten. Bevor Sie mit der Reparatur von zerbrochenen Keramikteilen beginnen können, sollten Sie das Material in einem ersten Schritt gründlich reinigen. Schmutz, Staub und Fettrückstände würden die Haltbarkeit des Klebstoffs sonst negativ beeinträchtigen. Spülen Sie die Teile mit heißem Wasser ab und säubern Sie die Bruchkanten mit Aceton. Fassen Sie diese danach nicht mehr mit „nackten“ Fingern an.
Keramik trocknen lassen. Im Anschluss muss die Keramik komplett trocknen – auch Wasser kann sich unvorteilhaft auf die Wirksamkeit des Klebstoffes auswirken. Trocknen Sie das Werkstück am besten vorsichtig mit einem Handtuch ab. So bekommen Sie auch ein Gefühl dafür, wie die einzelnen Bruchteile wieder zusammenpassen.
2. Keramik zusammensetzen
Apropos Bruchteile: Sobald die Keramik getrocknet ist, sollten Sie die einzelnen Teile probeweise ohne Klebstoff zusammensetzen. Dabei können Sie auch überprüfen, ob alle wichtigen Teile vorhanden sind oder ob welche fehlen. Merken Sie sich die richtige Zusammensetzung oder machen Sie sich Notizen, um beim späteren Kleben den Überblick nicht zu verlieren.
3. Keramik kleben
Kleber auftragen. Tragen Sie nun den Spezialkleber oder den Zwei-Komponenten-Kleber aus dem Keramik-Reparaturset punktgenau auf beide Bruchkanten auf. Dafür kann entweder die Düse des Klebers oder ein feiner Pinsel verwendet werden. Einige Kleber müssen vor dem Kontakt kurz anziehen. Orientieren Sie sich dafür am besten an den Anwendungshinweisen des Herstellers.
Keramik zusammendrücken und fixieren. Drücken Sie danach die beiden Bruchkanten fest zusammen und halten Sie die Keramikteile für einige Sekunden in dieser Position, bis sich die Teile ohne Gegendruck nicht mehr voneinander lösen. Fixieren Sie die Bruchteile mit etwas Klebeband, um wackelige Bereiche während des ganzen Trocknungsprozesses (der mehrere Stunden dauern kann) zu stabilisieren.
Klebereste entfernen. Nach dem vollständigen Austrocknen des Klebers können das Klebeband und etwaige Klebereste bereits wieder entfernt werden. Dafür bietet sich die Verwendung eines Skalpells oder einer Rasierklinge an. Schaben Sie mit diesem Werkzeug vorsichtig über den überflüssigen Klebstoff, bis er sich durch die mechanische Einwirkung ablöst.
Mögliche Probleme & Lösungen
Bei der Reparatur von Keramik kann es passieren, dass der Klebstoff einfach nicht halten will – und das auch nach mehrstündiger Trocknungszeit. Stellen Sie in einem solchen Fall sicher, dass ein geeigneter Kleber verwendet wurde und dass die Bruchstellen wirklich frei von Fett, Schmutz und Staub sind. Fixieren Sie die Keramikteile außerdem fest mit Klebeband, um den Halt während der Trocknung zu erhöhen.
FAQ
Sind Kleber für Keramik gesundheitsschädlich?
Prinzipiell sind Keramik-Klebstoffe nicht gesundheitsschädlich, solange sie nicht verschluckt werden – das kann aber von Produkt von Produkt variieren, weshalb auf die Herstellerangaben zu achten ist. Sollen entsprechende Kleber für Teller und Tassen verwendet werden, müssen sie nachweißlich lebensmittelecht sein.
Welcher Klebstoff kann für Keramik verwendet werden?
Für Keramik kommen sowohl Porzellan-Spezialkleber als auch Sekundenkleber und Fix-Klebstoffe infrage. Diese sollten auf Epoxidharz-Basis hergestellt werden, damit sie eine optimale Haftung auf dem porösen Material entfalten. Auch in Reparaturkits sind solche Klebstoffe enthalten, die als Zwei-Komponenten-Kleber aufgetragen werden.
Welcher Kleber eignet sich für schamottierte Keramik?
Bei schamottierter Keramik sollten Sie sich ebenfalls für einen Epoxid-Kleber entscheiden, der für besonders haltbare Übergänge zwischen den Bruchstücken sorgt. Einige Modelliermassen in Keramik-Reparaturkits sind außerdem auf diese spezielle Form ausgelegt und sollten bevorzugt werden.
Wie klebt man Keramik am besten?
Säuern Sie die Keramik zuerst und reinigen Sie die Bruchstellen gründlich mit Aceton, bevor Sie die einzelnen Teile trocknen lassen. Legen Sie die Bruchstücke danach probeweise zusammen und tragen Sie dann den Kleber auf beiden Seiten auf. Pressen Sie die Teile einige Sekunden lang an und fixieren Sie sie danach mit Klebeband. Zuletzt muss nur noch überflüssiger Klebstoff entfernt werden.