KG-Rohre unter der Bodenplatte – Worauf sollten Sie achten?
Die Verlegung von KG-Rohren (Kanalgrundrohren) unter der Bodenplatte stellt eine besondere Herausforderung dar. Damit Ihre Abwasserleitungen funktionsfähig und sicher bleiben, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
Genaue Planung und Dokumentation der Leitungsverläufe:
Erstellen Sie eine detaillierte Planung der Leitungsverläufe, um spätere Beschädigungen durch Bauarbeiten zu vermeiden. Dies hilft Ihnen auch bei zukünftigen Instandsetzungsarbeiten, den genauen Verlauf der Rohre nachzuvollziehen.
Einbauhöhe und Gefälle:
KG-Rohre sollten in ausreichender Tiefe verlegt werden, um sie vor Frost zu schützen und die notwendige Stabilität zu gewährleisten. Ein Gefälle von mindestens 1:200 (0,5 %) ist erforderlich, um einen reibungslosen Abfluss des Abwassers sicherzustellen.
Sandbett zur Lagerung:
Um Beschädigungen der Rohre durch Kontakt mit grobem Schotter zu vermeiden, sollten Sie die KG-Rohre in einem Sandbett verlegen. Der Sand dient als Puffer und verhindert, dass scharfe Kanten der Schottersteine die Rohre beschädigen.
Belastbarkeit und Materialauswahl:
Achten Sie darauf, Rohre mit ausreichender Ringsteifigkeit zu verwenden, um den Belastungen standzuhalten, die durch die Bodenplatte und den darüberliegenden Bau entstehen. Die Normen DIN EN 1401-1 und DIN 1986-100 geben hierbei Orientierung, welche Materialien und Steifigkeitsklassen geeignet sind.
Ein- und Ausgangspunkte der Rohre:
Stellen Sie sicher, dass die Ein- und Ausgangspunkte Ihrer Abwasserleitungen eindeutig markiert und leicht zugänglich sind. Es kann von Vorteil sein, diese Punkte möglichst nahe an eine Außenwand zu legen, um die Rohre im Bedarfsfall einfacher zugänglich zu machen.
Dichtheitsprüfung:
Bevor die Bodenplatte gegossen wird, sollten Sie eine Dichtheitsprüfung der verlegten Rohre durchführen lassen. Dies stellt sicher, dass alle Verbindungen korrekt dicht sind und keine Leckagen auftreten, die später schwer zu beheben wären.
Durch die Berücksichtigung dieser Aspekte können Sie die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit Ihrer unter der Bodenplatte verlegten KG-Rohre sicherstellen. Ein durchdachtes Konzept und die Verwendung geeigneter Materialien sind entscheidend für eine erfolgreiche und dauerhafte Installation.
Alternative zur Verlegung unter der Bodenplatte
Es gibt alternative Methoden zur Verlegung von Abwasserleitungen, die bedacht werden sollten, um mögliche Probleme mit der Zugänglichkeit und notwendigen Prüfungen zu minimieren:
Verlegung im Erdreich außerhalb des Gebäudes:
Anstatt die Rohre direkt unter der Bodenplatte zu verlegen, können Sie sie im Außenbereich des Grundstücks in ausreichender Tiefe installieren. Dies erleichtert die Wartung und bietet gleichzeitig Schutz vor Frost. Beachten Sie hierbei, dass die Leitungen ein Mindestgefälle aufweisen sollten.
Verwendung eines Technikschachts:
Bei Neubauten oder größeren Renovierungen kann ein Technikschacht eine praktische Lösung darstellen. Dieser Schacht, der entlang der Außenwand verläuft, ermöglicht es, alle notwendigen Versorgungsleitungen und Abwasserrohre gebündelt und leicht zugänglich zu verlegen. Auch hier ist die Einhaltung des notwendigen Gefälles und der Frostsicherheit zu beachten.
Rohre in Versorgungsgängen verlegen:
Bei Gebäuden mit Unterkellerung können die Abwasserrohre in speziellen Versorgungsgängen verlegt werden. Diese Gänge ermöglichen eine einfache Kontrolle und Wartung der Leitungen, ohne größere Bauarbeiten notwendig zu machen. Auch hierbei muss das erforderliche Gefälle berücksichtigt werden, um einen störungsfreien Abfluss des Abwassers zu gewährleisten.
Verlegung in abgehängten Decken:
Besonders in nichtunterkellerten Gebäuden besteht die Möglichkeit, Abwasserrohre in abgehängten Decken unterzubringen. Diese Methode bietet ebenfalls eine gute Zugänglichkeit für Inspektionen und Reparaturen.
Durch diese Alternativen zur traditionellen Verlegung unter der Bodenplatte können Sie sicherstellen, dass Ihre Abwasserleitungen leicht zugänglich, sicher und langzeitstabil bleiben.
Worauf ist bei der Verlegung im Sandbett zu achten?
Bei der Verlegung von KG-Rohren im Sandbett unter Ihrer Bodenplatte sollten Sie einige wesentliche Aspekte beachten, um eine langanhaltende und funktionale Installation zu gewährleisten:
Vorbereitung des Grabens:
Der Graben sollte ausreichend breit und die Grabensohle eben sein, um eine gleichmäßige Auflage der Rohre sicherzustellen. Bei zu lockerem Untergrund muss dieser zunächst verdichtet werden.
Sandbett erstellen:
Füllen Sie eine mindestens 10 cm dicke Sandschicht auf die Grabenbasis. Diese Schicht dient als Schutz vor scharfkantigen Steinen und äußeren Beschädigungen. Der Sand sollte zudem frei von größeren Kieseln oder anderen groben Materialien sein.
Richtiges Gefälle einhalten:
Platzieren Sie die Rohre im Graben mit einem Gefälle von 1 bis 2 % (10 bis 20 mm pro Meter). Dies fördert den Selbstreinigungseffekt der Rohre und verhindert Ablagerungen.
Sanfte Verdichtung:
Verdichten Sie den Sand um die Rohre zuerst von Hand, um Beschädigungen zu vermeiden. Erst ab einem Meter Höhe können Sie großzügiger verdichten, dann aber ebenfalls vorsichtig und von Hand. Ein maschinelles Verdichten sollte in der Nähe der Rohre vermieden werden, um Brüche zu verhindern.
Absicherung von Rohrverbindungen:
Kontrollieren Sie sorgfältig die Verbindungen der Rohre. Stellen Sie sicher, dass alle Muffen fest und vollständig mit Dichtungsmaterial ausgefüllt sind, um Leckagen zu vermeiden.
Durch die Berücksichtigung dieser Punkte minimieren Sie das Risiko von Beschädigungen und gewährleisten die Langlebigkeit Ihrer Abwasserleitungen.