Einige Bearbeitungsmethoden bei Holz schließen sich aus
Unter den unterschiedlichen Bearbeitungsmethoden von Holz gibt es Kombinationen, die nicht zueinander passen und sich gegenseitig nahezu ausschließen. Das Beizen von geöltem Holz ist nur in Ausnahmefällen möglich. Wenn Holz gut und tief geölt wurde, blockiert das Öl in den Fasern die Andockmöglichkeiten des Beizmittels.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten, die Fasern wieder freizulegen:
- Das Holz wird so tief abgeschliffen, dass die öltragenden Schichten entfernt sind
- Das Öl wird mit einem Lösemittel wie Aceton „ausgewaschen“, was nur bei flachen und minderwertigen Ölungen (Vaseline) möglich ist
- Das Holz wird „aggressiv“ gebürstet und gebeizt. Dabei muss eine Verletzung der Holzsubstanz billigend in Kauf genommen werden
Für experimentierfreudige mit Saunazugang und Zeit bietet sich folgender Versuch an:
Wenn technisch möglich, das eingedrungene Öl durch Wärme verflüssigen und „absaugen“. Denkbares Szenario:
1. Möbelstück in Sauna stellen
2. Auf 110 Grad Celsius ohne Aufguss trocken einheizen
3. Mitesser- oder Porenreinigungsgerät mit mindestens fünf Watt Leistung einsetzen
4. Die Oberflächen mäandernd abfahren
5. Gerätekopf immer wieder reinigen
6. Zwischenzeitliches Abbürsten mit sehr weichen Borsten nehmen zusätzlich Öl auf
Achtung: Dieses Aufheizen in extremer Trockenheit kann dem Holz schaden und es zum Reißen bringen. Wenn sich erste Spalten zeigen, leicht mit Wasser befeuchten und für Luftaustausch in der Sauna (Tür öffnen oder Ventilation anschalten) sorgen.
Ob sich das Holz anschließend dunkel beizen lässt, muss ausprobiert werden. Alternativ kann auch über ein Lasieren nachgedacht werden, dass keine ganz so offene Faserstruktur im Holz voraussetzt.