Richtig schnitzen
Das Schnitzen ist fast eine Wissenschaft für sich, denn dabei muss allerhand beachtet werden, damit das Ergebnis später zufriedenstellend ist. Zum einen ist es wichtig, dass Sie mit scharfem Werkzeug arbeiten. Stumpfe, schartige Schnitzmesser schneiden das Holz schlecht und hinterlassen Riefen.
Genauso wichtig ist aber die Technik. Achten Sie beim Schnitzen immer auf den Verlauf der Holzfasern und schnitzen Sie nie dagegen an. Wenn Sie das tun, reißt das Holz unkontrolliert aus. Bei stark verwachsenem Holz ist es nicht einfach, die richtige Schnitzrichtung zu finden, sie kann sich auch alle paar Zentimeter ändern. Die Faserrichtung erkennen Sie an einem Brett an der Kante. Sehen Sie seitlich nach, ob das Holz parallel zur Brettfläche verläuft oder leicht schräg nach oben oder nach unten. Schnitzen Sie immer in Richtung der nach oben strebenden Fasern, nie gegenan, weil sonst das Schnitzeisen zu tief ins Holz eindringt und die Fasern abreißt.
Eine weitere Schwierigkeit sind Äste. Dort ist das Holz sehr hart, außerdem verändert sich der Faserverlauf wieder.
Kiefernholz schnitzen
Kiefernholz ist ein Nadelholz und damit ein Weichholz, von dem man meint, dass es sich gut schnitzen lassen sollte. Außerdem besteht beim Schnitzen von Kiefernholz auch keine Gefahr für Allergiker, weil das Holz in Spänen abgeschnitten wird und kein Staub entsteht.
Allerdings besitzt Kiefernholz lange Fasern. Auch wenn Sie die richtige Schnitzrichtung gefunden haben, kann es sein, dass die Fasern ausreißen, weil sie einfach zu lang sind. Viel einfacher lässt sich dagegen Lindenholz schnitzen, weil es kurze Fasern besitzt. Eine weitere Herausforderung sind beim Schnitzen von Kiefernholz die Äste. Zwar sehen sie gar nicht schlecht aus, wenn Sie sie richtig in Ihre Schnitzerei einbinden, jedoch stoßen Sie dort plötzlich auf extrem hartes Holz.
Die Lösung beim Schnitzen von Kiefernholz ist daher, erstens sehr scharfes Schnitzwerkzeug zu verwenden und zweitens mit eher kurzen Schnitten zu schnitzen. Auf diese Weise werden Sie nicht von einem Richtungswechsel der Fasern überrascht und können sich in kleinen Schritten an die Äste herantasten.