Kiesterrasse anlegen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um eine attraktive und beständige Kiesterrasse zu erstellen, folgen Sie dieser detaillierten Anleitung. Planen Sie Ihre zukünftige Terrasse sorgfältig und stellen Sie sicher, dass alle Materialien und Werkzeuge griffbereit sind.
Schritt 1: Terrassenfläche abstecken und Boden vorbereiten
Stecken Sie die gewünschte Fläche mit Schnur und Pflöcken ab. Entfernen Sie dann den Mutterboden bis zu einer Tiefe von etwa 20 cm. Graben Sie die Fläche gleichmäßig und sorgen Sie für ein leichtes Gefälle weg vom Haus, um einen guten Wasserabfluss zu gewährleisten.
Schritt 2: Bodenvorbereitung mit Unkrautvlies
Verlegen Sie Unkrautvlies auf der vorbereiteten Fläche. Überlappen Sie die Bahnen und lassen Sie an den Rändern einen ausreichenden Überstand, um Unkrautwachstum zu verhindern und die Schichten darunter zu schützen.
Schritt 3: Tragschicht einbringen und verdichten
Füllen Sie eine etwa 10 cm dicke Schicht Schotter auf das Unkrautvlies. Verdichten Sie den Schotter gründlich mit einer Rüttelplatte oder Gartenwalze. Diese Schicht sorgt für Stabilität und Drainage.
Schritt 4: Einfassungen setzen
Setzen Sie gegebenenfalls Randsteine entlang der Terrassenkante. Diese verhindern, dass der Kies später in angrenzende Bereiche wandert und sorgen für eine klare Begrenzung der Terrasse.
Schritt 5: Kieswaben nutzen (optional)
Wenn Sie zusätzliche Stabilität wünschen, verlegen Sie Kieswaben auf der verdichteten Schotterschicht. Diese Wabenelemente sichern die Kiesschicht zusätzlich und verhindern ein späteres Einsinken.
Schritt 6: Kies aufschütten und verteilen
Schütten Sie den gewählten Kies oder Splitt auf die Tragschicht. Die Kiesschicht sollte etwa 2,5 cm über den Kieswaben bzw. der Schotterschicht liegen. Verteilen Sie den Kies gleichmäßig und glatt, indem Sie ihn mit einer Harke oder einem Rechen bearbeiten.
Schritt 7: Finales Glätten und Nacharbeiten
Glätten Sie die Oberfläche der Kiesterrasse abschließend. Sollten nach der ersten Verteilung Unebenheiten auftreten, füllen Sie den Kies punktuell auf und verteilen ihn erneut, bis die Fläche eben ist.
Kies oder Splitt? – Die richtige Wahl für Ihre Terrasse
Beim Anlegen einer Kiesterrasse stehen Sie vor der Entscheidung zwischen Kies und Splitt. Beide Materialien haben spezifische Eigenschaften, die je nach Nutzung und Designvorlieben eine Rolle spielen.
Kies:
- Form und Haptik: Kies ist abgerundet und glatt, was ihn angenehm für barfußes Laufen macht, ideal für sommerliche Terrassen und Spielbereiche für Kinder.
- Optik: Die natürliche, weiche Optik fügt sich harmonisch in die Gartenlandschaft ein. Es gibt Kies in verschiedenen Farben und Kornarten, die flexibel gestaltbare Terrassen ermöglichen.
- Anwendungen: Besonders beliebt in mediterran angehauchten Gärten oder natürlichen Terrassenbereichen, wo Komfort und Ästhetik im Vordergrund stehen.
Splitt:
- Form und Haptik: Splitt ist kantig und rau, was ihm eine hohe Stabilität und Robustheit verleiht.
- Beschaffenheit: Splitt verzahnt sich aufgrund seiner kantigen Struktur besser, was ein Verrutschen verhindert und eine festere Oberfläche schafft.
- Anwendungen: Geeignet für stark beanspruchte Bereiche wie Hauptwege oder Einfahrten. Aufgrund seiner Härte ist Splitt weniger komfortabel für barfußes Laufen, dafür aber besonders langlebig.
Wichtige Überlegungen:
- Fußgefühl: Wenn Sie die Terrasse oft barfuß nutzen, ist der glattgeschliffene Kies vorteilhafter.
- Strapazierfähigkeit: Wird die Fläche stark beansprucht, etwa durch häufiges Begehen oder das Überfahren mit Fahrrädern, bietet Splitt eine stabilere und langlebigere Lösung.
- Gestaltungsfreiheit: Beide Materialien lassen sich flexibel in Form und Farbe an Ihre Gartenästhetik anpassen.
Die Vor- und Nachteile einer Kiesterrasse
Ein sorgfältiges Abwägen der Vor- und Nachteile ist entscheidend, bevor Sie sich für eine Kiesterrasse entscheiden. Hier einige Aspekte, die Ihnen helfen können, die richtige Entscheidung zu treffen:
Vorteile:
- Natürliche Entwässerung: Kiesterrassen sind wasserdurchlässig und reduzieren die Bildung von Pfützen, da Regenwasser leicht versickern kann.
- Kosteneffizienz: Kies ist häufig kostengünstiger als andere Terrassenmaterialien.
- Flexibilität: Kiesterrassen sind leicht zu verlegen und genauso einfach wieder zu entfernen oder zu verändern.
- Geringer Pflegeaufwand: Mit einem Unkrautvlies lässt sich das Wachstum von Unkraut minimieren, und eventueller Bewuchs kann einfach entfernt werden.
- Vielseitigkeit und Ästhetik: Kies ist in verschiedenen Farben und Körnungen erhältlich, was Ihnen Spielraum zur individuellen Gestaltung Ihrer Terrasse bietet.
Nachteile:
- Komfort und Barrierefreiheit: Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder bei der Nutzung mit Kinderwagen kann eine Kiesterrasse schwer begehbar sein. Das Laufen, speziell barfuß, auf Kies kann unbequem sein.
- Materialverschiebung: Kies kann bei regelmäßiger Nutzung oder starkem Regen verrutschen, was regelmäßiges Glätten und Auffüllen erforderlich macht.
- Reinigung: Das Entfernen von Laub und anderen organischen Materialien kann zeitaufwendig sein, um Schimmelbildung und Fäulnis zu verhindern.
- Tierische Besucher: Kiesflächen können für Insekten attraktiv sein, die sich in den Zwischenräumen ansiedeln können.
- Staubbildung: Bei trockenem Wetter und intensiver Nutzung kann Kies Staub und Schmutz aufnehmen, der sich in der Umgebung verteilt.
Diese Aspekte sollten Ihnen helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob eine Kiesterrasse Ihre Anforderungen erfüllt und gut zu Ihrem Gartenkonzept passt.