Angstentwicklung und häusliche Umgebung
Dem Informationsportal Kindergesundheit-Info.de zufolge steigt die Selbstständigkeit bei Kindern ab dem zweiten Lebensjahr an, sodass sie alleine im Kinderzimmer schlafen. Gleichzeitig entwickeln Kleinkinder in diesem Alter eine blühende Fantasie. Bei den einsamen Nächten im Kinderzimmer kommen
- Verlustängste bezüglich der Eltern,
- nicht verarbeitete Alltagsprobleme,
- Angst vor dem unkontrollierbaren Dunklen und
- nicht verstandene Ereignisse,
vor dem Einschlafen sowie in den Träumen der Kinder wieder hoch. Sie werden von den Kindern in konkrete Angstvorstellungen umgewandelt.
Zunächst sind deswegen Altbauten zu meiden. Hohe Zimmer mit Wänden, in denen Wasserleitungen gluckern oder andere Geräusche entstehen, verstärken die Ängste so dass die Kinder darin voller Furcht wach liegen.
Dasselbe gilt für alle Arten von Holzböden, insbesondere bei Dielen, wie sie in alten Fluren oder als Treppenstufen früher verwendet wurden. Wer sich an seine eigene Kindheit erinnert, wird zugeben, dass das nächtliche Knarren von Dielen oder Knacken von Holz durchaus furchteinflößend sein kann. Ganz allgemein sollten Eltern außerdem eine ruhige Wohngegend suchen, in der nicht nächtliche Geräusche (Disco, Kneipe, Restaurant) die Kinder aus dem Schlaf schrecken oder in der sich nicht einmal die Eltern sicher fühlen (Kriminalität).
Erste Reaktionen, Zimmerplanung
Zunächst ist es wichtig für die Eltern, die Ängste ernst zu nehmen. Wer die Ängste mit Phrasen abtut oder gar sein Kleinkind auslacht, schadet ihm dadurch. Wenn Kinder aus ihrem Zimmer nach den Eltern rufen, weinen oder zu ihnen ins Bett krabbeln, sollten sich verantwortungsbewusste Eltern die Zeit nehmen und mit ihnen reden oder ein bisschen kuscheln. Falls junge Eltern ein Haus bauen und sich die Verwendung, die Größe und den Schnitt der Zimmer überlegen, sollten sie für diesen Fall das Kinderzimmer neben oder nahe beim elterlichen Schlafzimmer planen.
Ein Kinderzimmer muss nicht groß sein, sollte aber aufgrund der angeführten Angstzustände, die das Kind in der Regel bis ins Vorschulalter begleiten, wenige Vorsprünge, Winkel oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Schließlich ist für Kleinkinder jede erdenkliche, nicht einsehbare Nische mit Monstern, Hexen, Riesen oder Kobolden belebt. Doch Baumaßahmen, die Aufteilung der Zimmer und das erwähnte Beruhigen des Kindes sind keine Dauerlösung. Schließlich müssen Eltern nachts auch schlafen. Was können sie also tun, um den Kindern eine eigenständige Reaktion auf die Ängste zu ermöglichen?
Licht als Lösung
Viele der Ängste entstehen dadurch, dass das Kind nicht mit der Dunkelheit zurechtkommt. Das nicht kontrollierbare Dunkel in Winkeln, Ecken, unter Vorsprüngen, in Kindermöbeln oder hinter Gardinen konkretisiert sich als Angstfantasie in der Wahrnehmung eines Kleinkindes. Ein Weg ist es, den Kindern eine Taschenlampe zu geben, die sie immer am Bett in Griffnähe erreichen können. So können die Kleinkinder kurz in den entsprechenden Zimmerbereich leuchten und die Bedrohung ist binnen Sekunden gebannt.
Eine weitere Möglichkeit bieten Leuchtbilder, die es in verschiedensten Varianten gibt. Kleine, ins Bild integrierte LED-Leuchten erhellen hierbei die beispielsweise mit Schmetterlingen, Vögeln oder Autos bedruckten Leinwände (zu finden bei Vertbaudet.de), die an der Zimmerwand befestigt werden können.
Weitere konkrete Tipps
Die Eltern sollten versuchen, gute Vorbilder zu sein und Ängste (Spinnen, Dunkelheit) ihren Kindern nicht vorzuleben. Sonst könnten sie erlernt werden. Wenn sie mit ihrem Nachwuchs reden, sollte dieser die Schreckgespenster benennen und eventuell auch zeichnen. So können die Monster gebannt werden.
Ein weiteres, populäres Schutzmittel gegen die nächtliche Furcht sind tapfere Kuscheltiere, die dem Kleinkind immer zur Seite stehen. Außerdem hilft es, Kleinkindern Märchen oder Kindergeschichten vorzulesen. Schließlich haben diese im Regelfall ein Happy End, außerdem beruhigt die Stimme der Eltern. So kann das Kind entspannt und ruhig einschlafen und die Ängste sind besiegt.