Welche Klebstoffe werden für Aufkleber verwendet?
Aufkleber sind mit verschiedenen Klebern ausgestattet, die man rein optisch nicht unterscheiden kann. Diese Klebstoffe lassen sich nicht alle auf dieselbe Weise anlösen, darum brauchen Sie zum Entfernen von Kleberesten und Aufklebern unterschiedliche Hilfsmittel.
Wir unterteilen die Klebstoffe in vier unterschiedliche Kleberarten – die Art des Klebers steht im direkten Zusammenhang mit seiner Löslichkeit:
- Schmelzklebstoffe
- wasserlösliche Kleber
- lösemittellösliche Kleber
- fettlösliche Kleber
Aufkleber und Etiketten aller Art haften besonders gut auf glatten Flächen, mit denen sich die Klebstoffe gut vernetzen können. So sind Etiketten aller Art von glatten Kunststoffen und Gläsern besonders schwer zu entfernen.
Bei sehr schwer entfernbaren Etiketten handelt es sich in der Regel um besonders billig hergestellte Aufkleber. Die kundenfreundliche, leicht ablösbare Variante, kostet den Produzenten etwas mehr.
Entfernungsmöglichkeiten für Klebereste und Aufkleber
Mechanische Entfernung
Die mechanische Entfernung ist kostengünstig, aber zumeist mit einem höheren Arbeits- und Zeitaufwand verbunden. Sie lässt sich allerdings gut mit anderen Methoden kombinieren und wirkt dann umso effektiver.
- Das Abknibbeln mit den Fingern ist zumeist der erste Entfernungsversuch, der allerdings häufig fehlschlägt.
- Auf glatten Flächen aus Glas und Keramik lässt sich ein Glaskeramikschaber verwenden, wie er auch für das Säubern von Ceranfeldern benutzt wird.
- Der Haushaltsschwamm mit der rauen Seite, auch „Scotch-Schwamm“ genannt, kann ein guter Helfer sein beim Entfernen von Kleberesten und Aufkleber.
Thermische Mittel für Schmelzklebstoffe
- Verwenden Sie einen Föhn zum Erwärmen des Aufklebers, eventuell feuchten Sie zuvor das Material an. Kratzen Sie das Etikett dann nach und nach ab.
- Hitzeständige Gefäße mit Kleberesten und Aufklebern können Sie mit kochendem Wasser füllen und eine Weile stehenlassen. Dann entfernen Sie das klebende Material mechanisch.
Wasser verwenden für wasserlösliche Klebstoffe
Wasserlösliche Klebstoffe lassen sich ganz einfach feucht entfernen. Sparen Sie dabei nicht an Wasser, sondern nässen Sie das Material ordentlich durch. Nach einiger Einwirkzeit geht der Aufkleber wie von selbst ab.
Mit Lösemitteln arbeiten
Wenn einfach Mittel wie Wasser und Erhitzen nicht helfen, dann benötigen Sie ein passendes Lösemittel. Diese gibt es in Reinform aus der Flasche oder als Mischprodukte. Sie besitzen verschiedene Polaritäten und lösen darum auch unterschiedliche Klebstoffe an.
Reine Lösemittel
- Verwenden Sie vergällten Alkohol (Spiritus) oder Isopropanol aus der Apotheke.
- Aceton hat sich als gutes Lösemittel zum Entfernen von Kleberesten Aufklebern erwiesen.
- Waschbenzin gehört zu den unpolaren Lösemitteln und hilft eventuell weiter, wenn die anderen Mittel versagen.
Mischprodukte
Wenn Sie gerade kein reines Lösemittel zur Hand haben, können Sie es mit einem Mischprodukt versuchen, das sich eventuell bereits in Ihrem Haushalt befindet – oder ein Spezialmittel anschaffen.
- Nagellackentferner enthalten häufig Aceton, manchmal aber auch andere Stoffe. Sie eignen sich zum Entfernen von Kleberesten auf unempfindlichen Flächen.
- Probieren Sie eventuell ein Handdesinfektionsmittel zur Klebstoffrestentfernung aus, es enthält u.a. verschiedene Alkohole.
- Nutzen Sie ein Silikon-Entfernerspray aus dem Baumarkt für besonders hartnäckige Fälle.
- Auch Kunststoffreiniger kann – besonders auf Kunststoffoberflächen – als Entferner für Klebereste und Aufkleber dienen.
- Ein spezielles Etikettenlöserspray mag zwar etwas teuer sein, ist aber oft recht universal einsetzbar.
Mit Fett Aufkleber lösen
Fettlösliche Kleber sind mit einem normalen Speiseöl anzuösen, wie zum Beispiel Margarine, Butter oder Sonnenblumenöl. Verwenden Sie reichlich Öl und tränken Sie den zu entfernenden Aufkleber gut durch.
Schäden bei Aufkleberentfernung vermeiden
Achten Sie darauf, dass Sie bei der Aufkleberentfernung keine Schäden anrichten. Vor allem empfindliche Oberflächen sind schnell zerkratzt oder werden von einem Lösemittel angegriffen.
Mit mechanischen Mitteln können Sie Oberflächen zerkratzen. Die Fingernägel sind das sanfteste Werkzeug zur Klebereste-Entfernung, den Scotch-Schwamm sollten Sie nur auf kratzfesten Untergründen verwenden.
Aceton löst manche Kunststoffe an, ebenso das Waschbenzin und andere Lösemittel. Das Ergebnis sind raue, stumpfe Oberflächen, die sich nicht regenerieren lassen. Probieren Sie das jeweilige Lösemittel im Zweifelsfall an einer versteckten Stelle aus oder nehmen Sie gleich etwas Anderes.
Ein heißer Föhn kann eventuell Kunststoff verformen, Glas zum Platzen bringen oder – bei besonders hohen Temperaturen – Holzoberflächen verkohlen. Gehen Sie sehr vorsichtig damit um!
Ein mit heißem Wasser gefülltes Gefäß kann platzen und sogar zu Verletzungen führen. Benutzen Sie heißes Wasser nur dann, wenn Sie sich sicher sind, dass das Material hitzeresistent ist!
Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Lösemitteln: Tragen Sie Schutzhandschuhe und lüften Sie Ihre Räumlichkeiten gut durch, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.