Warum wird Kunststoff klebrig?
Kunststoff wird häufig durch die Migration von Weichmachern klebrig. Diese Stoffe, meist Phthalate, werden dem Kunststoff zugegeben, um ihn flexibel und geschmeidig zu machen. Mit der Zeit entweichen diese Weichmacher an die Oberfläche, wo sie mit Schmutzpartikeln, Staub und anderen Umwelteinflüssen reagieren und eine klebrige Schicht bilden. Besonders anfällig sind Oberflächenbeschichtungen wie Soft-Touch-Oberflächen, die in Spielzeugen, Fernbedienungen oder im Innenraum von Autos verwendet werden. Wärme und UV-Strahlung können diesen Prozess beschleunigen, genauso wie bakterielle Einflüsse durch Feuchtigkeit oder Handcreme-Rückstände.
Reinigung mit Hausmitteln
Bevor Sie auf chemische Reiniger zurückgreifen, können einfache Hausmittel oft eine schonende und effektive Lösung sein.
- Maisstärke oder Babypuder: Diese feinen Puder sind ideal, um klebrigen Belag zu binden. Streuen Sie etwas Puder auf die betroffene Oberfläche, reiben Sie es sanft ein und wischen Sie die Fläche zunächst mit einem leicht angefeuchteten und anschließend mit einem trockenen Tuch ab, um die losen Partikel zu entfernen.
- Essiglösung: Eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:1 kann klebrige Rückstände auflösen. Tränken Sie ein weiches Tuch in dieser Lösung, reiben Sie die klebrige Stelle damit ab, lassen Sie die Mischung für ein paar Minuten einwirken und wischen Sie dann mit einem feuchten Tuch nach.
- Natronpaste: Stellen Sie eine Paste aus Natron und Wasser her und tragen Sie diese auf die klebrige Fläche auf. Lassen Sie sie kurz einwirken und schrubben Sie die Fläche vorsichtig mit einem weichen Tuch. Anschließend spülen Sie mit klarem Wasser nach.
- Speiseöl: Geben Sie ein paar Tropfen Speiseöl auf ein weiches Tuch und reiben Sie die klebrige Oberfläche damit ein. Das Öl hilft, den klebrigen Belag zu lösen. Wischen Sie anschließend die Oberfläche gründlich mit einem feuchten Tuch ab, um verbleibendes Öl zu entfernen. Beachten Sie, dass sich Speiseöl nicht für alle Oberflächen eignet.
Testen Sie bei diesen Methoden immer zuerst an einer unauffälligen Stelle, um Schäden am Material zu vermeiden.
Reinigung mit speziellen Reinigern
Sollten Hausmittel nicht ausreichen, können spezielle Reiniger sehr effektiv sein. Verwenden Sie diese Mittel vorsichtig und gemäß den Anweisungen des Herstellers.
- Alkohol-basierte Reiniger: Isopropanol (Isopropylalkohol) kann klebrige Oberflächen gründlich reinigen. Tragen Sie Isopropanol auf ein weiches Tuch auf und reiben Sie die betroffene Fläche ein. Lassen Sie den Reiniger kurz einwirken und wischen Sie anschließend mit einem sauberen, feuchten Tuch nach. Diese Methode eignet sich besonders gut für Oberflächen, die schnell wieder benutzt werden sollen.
- Backofenreiniger: Tragen Sie den Backofenreiniger vorsichtig auf und lassen Sie ihn einwirken. Er ist jedoch sehr stark und sollte nur als letzte Möglichkeit verwendet werden. Testen Sie den Reiniger zuerst an einer unauffälligen Stelle, um sicherzustellen, dass der Kunststoff nicht beschädigt wird.
- Silikonentferner: Silikonentferner ist speziell dafür entwickelt, hartnäckige Verschmutzungen und klebrige Rückstände zu entfernen. Tragen Sie den Reiniger auf ein weiches Tuch auf und reiben Sie die betroffenen Stellen ein. Lassen Sie ihn einige Minuten einwirken und wischen Sie die Fläche anschließend mit einem feuchten Tuch ab. Testen Sie auch diesen Reiniger zunächst an einer unauffälligen Stelle.
- Acetonhaltige Reiniger: Nagellackentferner mit Aceton oder reines Aceton sind starke Lösungsmittel, die bei extrem hartnäckigen klebrigen Rückständen helfen können. Geben Sie eine kleine Menge auf ein Wattepad und reiben Sie die betroffenen Stellen ab. Da Aceton Kunststoffe angreifen kann, sollten Sie es nur sehr vorsichtig und in Ausnahmefällen nutzen.
Beachten Sie bei allen Methoden die Sicherheitshinweise und arbeiten Sie möglichst in gut belüfteten Räumen. Das Tragen von Handschuhen kann zusätzlichen Schutz bieten und Hautkontakt mit den Chemikalien verhindern.