Kostenbeispiel: Kleines Haus bauen
Beispielsituation:
- Fertighaus
- Wohnfläche 75 m²
- Bodenplatte
- mittlere Preisklasse (2.850 EUR pro m²)
- Grundstücksgröße 900 m², durchschnittliches Preisniveau
- Einrichtung: durchschnittlich
- Gestaltung der Außenanlage: durchschnittlich
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 319.500 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 41.535 EUR |
Bodenplatte | 9.936 EUR |
Kaufpreis Fertighaus | 213.750 EUR |
Baunebenkosten | 38.475 EUR |
Einrichtung | 45.700 EUR |
Außenanlage | 24.605,46 EUR |
Gesamtkosten | 693.501,46 EUR |
ohne Grundstückskosten | 332.466,46 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 4.432,89 EUR pro m² |
Alle Kosten für ein kleines Haus
Kleine Häuser unter 100 m². Wann ein Haus als „kleines Haus“ gewertet wird, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Im Allgemeinen werden Häuser mit einer Wohnfläche von weniger als 100 m² als „kleine Häuser“ bezeichnet.
Die reinen Baukosten hängen auch bei kleinen Häusern immer stark von der individuellen Ausführung ab.
Als kostengünstig gelten Baukosten von 2.000 bis 2.500 EUR pro m² Wohnfläche, der mittlere Preisbereich liegt zwischen 2.500 und 3.500 EUR pro m² Wohnfläche, im oberen Preisbereich können die Baukosten bis über 4.000 EUR pro m² Wohnfläche reichen.
Tiny House, Mikrohaus. Besonders kleine Häuser, wie Tiny Houses (Wohnfläche 20 – 35 m², oft auch mobil) oder Mikrohäuser (oft als Modulhaus oder Containerhaus, Wohnfläche 30 – 60 m²) können vergleichsweise sehr teuer sein und liegen überwiegend im oberen Preisbereich.
Beim Hausbau kommen dabei eine ganze Reihe von Kostenpositionen zum Tragen, die betrachtet werden müssen.
- Grundstückskosten
- Baukosten und Baunebenkosten
- Keller / Bodenplatte
- Einrichtung und Gestaltung der Außenanlagen
Grundstückskosten
Kaufpreis. Die Preise für Baugrundstücke bewegen sich in Deutschland zwischen 75 und 1.700 EUR pro m², im bundesweiten Durchschnitt liegen sie bei 272,87 EUR pro m². (Stand 2023)
Nebenkosten beim Kauf. Neben dem Kaufpreis müssen auch mit Notar- und Grundbuchgebühren, Grunderwerbssteuer, Maklerkosten und weiteren Kosten berücksichtigt werden. Eine umfassende Auflistung aller wichtigen Kostenpositionen finden Sie in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Diese Nebenkosten beim Grundstückskauf machen im Durchschnitt zwischen 10 und 15 % des Kaufpreises aus, können in einzelnen Fällen aber auch noch höher liegen.
Baukosten und Baunebenkosten
Neben den reinen Baukosten (zwischen 2.000 und 4.000 EUR pro m² Wohnfläche) fallen beim Bau eines Hauses noch eine Vielzahl von weiteren Kosten an – Kosten für Bauplanung und Baugenehmigung, Kosten für Bauwasser und Baustrom, Versicherungen, etc. Eine detaillierte Auflistung der wichtigsten Kostenpositionen finden Sie ebenfalls in unserem Artikel Fertighaus: Kosten.
Diese als Baunebenkosten bezeichneten Kosten liegen im Durchschnitt bei 15 bis 20 % der Baukosten, können aber ebenso oft noch höher liegen.
Keller / Bodenplatte
Häuser werden entweder auf einer durchgehend gegossenen Bodenplatte erbaut oder unterkellert. Die Kosten für eine Bodenplatte (Vollkosten inkl. Erdarbeiten) liegen im Durchschnitt zwischen 100 und 250 EUR pro m². Der Bau eines Kellers verursacht gegenüber der Bodenplatte Mehrkosten von durchschnittlich 200 – 400 EUR pro m².
Details zu Kosten und Kostenunterschieden finden Sie in unseren Artikeln Bodenplatte: Kosten pro m² und Keller: Kosten.
Einrichtung und Gestaltung der Außenanlagen
Einrichtung. Um das Haus tatsächlich bewohnen zu können, muss es erst noch eingerichtet werden. Bei Häusern durchschnittlicher Größe muss inklusive Küche und Sanitäreinrichtungen mit Kosten von mindestens 30.000 EUR gerechnet werden. Bei sehr luxuriöser Ausstattung des Hauses können sich die Kosten durchaus auch auf 80.000 EUR und mehr summieren.
Aufgrund der kleineren Fläche können die Kosten bei einem kleinen Haus geringfügig etwas niedriger ausfallen, besonders groß ist der Unterschied aber gewöhnlich nicht.
Gestaltung der Außenanlagen. Auch das Grundstück muss gestaltet werden – von der Einfriedung über die Befestigung der Einfahrt, den Bau von Carport oder Garage, bis hin zum Ausbringen von Rasen und der Gartengestaltung. Eine detaillierte Übersicht über die Kostenpositionen finden Sie in unserem Artikel Außenanlage: Kosten.
Als groben Richtwert für die Gestaltung von Außenanlagen kann man gewöhnlich von 5 – 15 % der Gesamtbaukosten ausgehen. Im Einzelfall hängen die Kosten jedoch stark von der Grundstücksgröße und den individuellen Anforderungen an die Gestaltung ab.
Kostenunterschiede zu anderen Bauformen
- Vorteile bei den Baukosten / beim Kaufpreis
- Vorteile bei den Betriebskosten
- geringere Wertstabilität
- Nachteile bei zusätzlichem Bedarf an Nutzfläche
Vorteile bei den Baukosten / beim Kaufpreis
Baukosten. Bei vergleichbaren Baukosten pro m² Wohnfläche ist ein kleineres Haus natürlich kostengünstiger als ein größeres.
Kaufpreis (Fertighaus). Die Preise für Fertighäuser richten sich vor allem nach der individuellen Preisgestaltung des Anbieters. Kleine Häuser liegen aufgrund der geringen Nachfrage zwar meist im mittleren Preissegment, sind aber im Gesamtpreis dann häufig dennoch günstiger.
Vorteile bei den Betriebskosten
Die Kosten für Heizung, Kühlung und Instandhaltung haben immer einen Bezug zur Nutzfläche und sind bei kleineren Häuser damit entsprechend niedriger. Um diese langfristigen Kostenvorteile (über die gesamte Nutzungsdauer des Hauses) zu maximieren, sollte möglichst auf einen hohen Effizienzstandard geachtet werden.
Geringere Wertstabilität
Die Nachfrage nach Häusern mit geringer Wohnfläche ist aufgrund der eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten geringer – damit werden gewöhnlich auch deutlich geringere Wiederverkaufspreise erzielt.
Nachteile bei zusätzlichem Bedarf an Nutzfläche
Bei kleinen Häusern mit bereits stark beschränkter Nutzfläche ist es oft schwieriger, zusätzliche Nutzfläche (z. B. ein zusätzliches Zimmer) zu gewinnen. Aufstockung. Bei Häusern mit größerer Nutzfläche bieten sich häufig mehr Möglichkeiten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Haus in Massivbauweise, teure Ausführung
- Wohnfläche 75 m²
- unterkellert
- mittlere Preisklasse (3.955 EUR pro m²)
- Grundstücksgröße 900 m², hohes Preisniveau
- Einrichtung: hochwertig
- Gestaltung der Außenanlage: aufwendig
Posten | Preis |
---|---|
Grundstückskosten | 589.500 EUR |
Nebenkosten Grundstück | 70.740 EUR |
Bodenplatte | 10.440 EUR |
Mehrkosten Keller | 30.240 EUR |
Baukosten | 296.625 EUR |
Baunebenkosten | 65.257,50 EUR |
Einrichtung | 74.500 EUR |
Außenanlage | 60.714,90 EUR |
Gesamtkosten | 1.198.017,40 EUR |
ohne Grundstückskosten | 537.777,40 EUR |
Baukosten je m² Wfl. | 7.170,37 EUR pro m² |
Kosten reduzieren beim kleinen Haus
Um die anfallenden Kosten zu senken und unnötige Kosten zu vermeiden, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- eigenen Flächenbedarf genau kalkulieren: oft benötigt man am Ende dennoch mehr Fläche, als man anfangs schätzt
- Raumaufteilung optimieren: kleine Grundflächen müssen für eine gute Nutzung möglichst optimal geschnitten sein
- gegebenenfalls Ausbauhaus oder Bausatzhaus wählen: z. T. deutlich niedrigerer Kaufpreis bei Bausatzhaus, deutliche Preisnachlässe beim Ausbauhaus, Fähigkeit die erforderlichen Eigenleistungen zu erbringen sollte vorhanden sein, Kosten unter Ausbauhaus: Kosten
- hohen energetischen Standard wählen: bestehende Kostenvorteile bei den Betriebskosten maximieren
FAQ
Was kostet es, ein kleines Haus zu bauen?
In unserem Beispiel fallen für das 75 m² große Haus Kosten von 4.432,89 EUR pro m² Wohnfläche (inkl. Nebenkosten, ohne Grundstückskosten) an. Die Baukosten richten sich im Einzelfall jedoch immer stark nach der individuellen Ausführung – weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Kostenunterschiede gibt es zu Häusern in Standardgröße?
Bei den Baukosten / dem Kaufpreis und den Betriebskosten bieten kleinere Häuser oft Vorteile, im Hinblick auf Wertstabilität und die Möglichkeiten, zusätzliche Nutzfläche zu gewinnen haben sie oft Nachteile im Vergleich zu größeren Häusern. Mehr zu den einzelnen Unterschieden können Sie in unserem Artikel nachlesen.
Wie lassen sich beim Bau eines kleinen Hauses Kosten sparen?
Durch die Wahl eines Bausatzhauses oder eines Ausbauhauses lassen sich beim Fertighaus Kosten sparen. Durch die Wahl eines hohen Effizienzstandards lassen sich die ohnehin schon bestehenden Vorteile bei den Betriebskosten dauerhaft maximieren. Mehr Tipps um die Gesamtkosten niedrig zu halten, finden Sie in unserem Artikel.