Die Komposttoilette: Umweltfreundlich und einfach
Eine umweltfreundliche und zugleich einfache Lösung für eine Gartentoilette ist die Komposttoilette, auch Trockentoilette genannt. Diese benötigt keine Wasserspülung, wodurch erhebliches Trinkwasser eingespart wird.
Funktionsweise
Die Ausscheidungen werden in einem Behälter gesammelt, der mit organischem Material wie Rindenmulch, Stroh oder Sägespänen gefüllt ist. Dieses Material fördert den Kompostierungsprozess und bindet Feuchtigkeit sowie Gerüche.
Installation
Komposttoiletten bestehen meist aus wenigen Bauteilen, die einfach zusammengefügt werden. Manche Modelle erfordern eine Abluftvorrichtung, um unangenehme Gerüche zu verhindern. Diese kann beispielsweise durch ein Röhrensystem umgesetzt werden, das nach außen führt und mit Silikon abgedichtet wird. Stellen Sie sicher, dass die Komposttoilette sicher und stabil steht, besonders bei längerer Nutzung.
Nutzung und Pflege
- Einstreu hinzufügen: Nach jedem Toilettengang sollte neues Einstreumaterial in den Behälter gegeben werden. Dies fördert die Vorkompostierung und verhindert Geruchsbildung.
- Regelmäßige Entleerung: Der Inhalt der Toilette kann mehrere Monate im Behälter verbleiben, sollte aber regelmäßig, mindestens quartalsweise, geleert werden. Die entnommenen Abfälle können entweder direkt kompostiert oder über die Biotonne entsorgt werden.
Vorteile
- Umweltschutz: Verzicht auf Wasser spart Ressourcen und reduziert die Belastung des Abwassersystems.
- Nährstoffkreislauf: Bei richtiger Kompostierung wird wertvoller Humus erzeugt, der zur Bodenverbesserung verwendet werden kann.
- Einfache Handhabung: Die unkomplizierte Installation und Pflege machen die Komposttoilette zur idealen Lösung für Kleingärtner, die eine nachhaltige und kosteneffiziente Alternative suchen.
Die Trenntoilette: Geruchlos und hygienisch
Eine Trenntoilette bietet eine geruchslose und umweltfreundliche Lösung für den Kleingarten. Durch die getrennte Sammlung von festen und flüssigen Abfallstoffen wird eine hygienische Handhabung ermöglicht, die unangenehme Gerüche verhindert.
Funktionsweise
Der Urin wird in einem Trenneinsatz separat aufgefangen und in einen verschließbaren Kanister geleitet, während die festen Ausscheidungen in einen speziellen Behälter mit Einstreu fallen. Diese Trennung verhindert die Bildung von Ammoniak, der für unangenehme Gerüche verantwortlich ist.
Vorteile der Trenntoilette
- Geruchsneutralität: Durch die Trennung der flüssigen und festen Bestandteile wird die Geruchsbildung erheblich reduziert.
- Hygiene: Da feste und flüssige Ausscheidungen nicht in Kontakt kommen, bleibt die Toilette hygienischer und einfacher zu reinigen.
- Umweltfreundlichkeit: Trenntoiletten benötigen kein Wasser und keine chemischen Zusätze, was sowohl Ressourcen als auch die Umwelt schont.
- Nährstoffkreislauf: Der gesammelte Urin kann mit Wasser verdünnt als wertvoller Dünger im Garten verwendet werden.
Installation
Die Installation einer Trenntoilette ähnelt der einer Komposttoilette. Sie benötigen einen stabilen Toilettensitz mit integriertem Trenneinsatz sowie zwei getrennte Behälter für Urin und feste Ausscheidungen. Ein optionales Abluftsystem kann installiert werden, um die Gerüche nach außen abzuführen.
Entsorgung
- Urin: Der aufgefangene Urin kann, nachdem er im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt wurde, als Dünger im Garten verwendet werden.
- Feste Bestandteile: Die festen Abfälle können kompostiert oder in der Biotonne entsorgt werden. Alternativ ist auch eine Entsorgung über den Hausmüll möglich.
Chemietoilette: Nur im Notfall
Eine Chemietoilette kann als kurzfristige Lösung bei Engpässen dienen, sollte jedoch im Kleingarten nur im Notfall eingesetzt werden. Trotz der einfachen Handhabung und Mobilität bergen Chemietoiletten erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken.
Funktionsweise und Verwendung
Chemietoiletten nutzen chemische Zusätze zur Geruchskontrolle und Zersetzung von Fäkalien. Diese Zusätze, meist starke Desinfektionsmittel, sammeln die Ausscheidungen in einem Tank. Die Chemikalien dürfen weder mit der Haut noch mit Gartenboden oder Wasser in Berührung kommen.
Nachhaltigkeits- und Gesundheitsbedenken
Die verwendeten Chemikalien sind oft giftig für Wasserorganismen und können die biologische Stufe von Kläranlagen beeinträchtigen. Experten empfehlen, Chemietoiletten nur begrenzt einzusetzen, um ökologische Schäden zu vermeiden.
Entsorgung
Die Entsorgung von Chemietoiletten erfolgt ausschließlich an dafür zugelassenen Entsorgungseinrichtungen, beispielsweise auf Campingplätzen. Das Mitführen und Entleeren des Fäkalientanks ist oft unangenehm und potenziell gefährlich, weshalb diese Toiletten für den Kleingarten weniger geeignet sind.
Badezimmer mit Wasserspülung: Nur mit Abwasseranschluss
Ein Badezimmer mit Wasserspülung im Kleingarten setzt zwingend einen Anschluss an das öffentliche Abwassersystem oder eine genehmigte, wasserundurchlässige Sammelgrube voraus. Da Kleingärten üblicherweise nicht mit einem solchen Anschluss ausgestattet sind, ist die Installation eines solchen Systems meist unpraktikabel und kostspielig. Die alternative Nutzung einer Sammelgrube erfordert sowohl eine behördliche Genehmigung als auch die regelmäßige Entleerung durch spezialisierte Entsorgungsdienste, was zusätzliche Kosten verursacht.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind streng, um die Umwelt zu schützen und sicherzustellen, dass niemand dauerhaft in den Kleingärten wohnt. Eine nicht zulässige oder unsachgemäße Abwasserentsorgung kann zu schweren Umweltschäden führen, insbesondere durch das Eindringen von Fäkalien ins Grundwasser. Alte Gruben müssen regelmäßig auf ihre Dichtigkeit überprüft werden, um Umweltgefährdungen zu vermeiden.
Abwasserentsorgung für Spüle und Waschbecken
Für die Entsorgung des Grauwassers aus Spüle und Waschbecken im Kleingarten müssen Lösungen gewählt werden, die umweltfreundlich und den gesetzlichen Vorschriften entsprechend sind.
- Auffangbehälter: Montieren Sie unter der Spüle oder dem Waschbecken einen robusten Auffangbehälter, um das Grauwasser aufzufangen. Diesen Behälter können Sie regelmäßig entleeren und das Abwasser entweder zu Hause über das kommunale Abwassersystem entsorgen oder die Entsorgungsmöglichkeiten im Vereinsheim nutzen.
- Verzicht auf belastende Stoffe: Wenn möglich, sollten Sie ganz auf Spülmittel und Seife verzichten. In diesem Fall können Sie das Grauwasser direkt in den Garten versickern lassen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass keine Speisereste oder andere organische Materialien im Wasser enthalten sind, um keine Schädlinge anzulocken.
- Versickerung im Garten: Wenn das Abwasser frei von chemischen Zusätzen ist, können einfache Versickerungssysteme im Garten verwendet werden. Hierbei wird das Wasser über eine Versickerungsfläche in den Boden geleitet, wo es gefiltert wird. Diese Methode sollte nur genutzt werden, wenn keine Gefahr der Grundwasserverseuchung besteht.
Achten Sie stets darauf, dass die Abwasserlösungen im Einklang mit den geltenden Umweltvorschriften stehen und vermeiden Sie es, Abwasser direkt ins Umfeld zu leiten, um Umweltbelastungen zu minimieren.
Zusätzlicher Tipp: Das Toilettenhäuschen
Ein Toilettenhäuschen bietet nicht nur Sichtschutz, sondern schafft auch eine einladende Atmosphäre für Ihre Gartentoilette. Besonders in einem naturnah gestalteten Garten fügt sich ein liebevoll gestaltetes Toilettenhäuschen gut ins Gesamtbild ein.
Planung und Materialien
Bei der Planung Ihres Toilettenhäuschens ist es wichtig, die richtigen Materialien zu wählen, um Langlebigkeit und Stabilität zu gewährleisten. Folgende Punkte sollten Sie bei der Planung und Konstruktion berücksichtigen:
- Materialwahl: Holz ist ein beliebtes Material und passt ideal in naturnahe Gärten. Achten Sie auf wetterfestes und imprägniertes Holz.
- Bodenbeschaffenheit: Eine stabile Bodenplatte sorgt für sicheren Stand. Betonplatten oder ein Holzboden eignen sich gut als Fundament.
- Belüftung: Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, um Feuchtigkeitsprobleme und Geruchsbildung zu vermeiden. Ein kleines Fenster oder Lüftungsschlitze können hilfreich sein.
Größe und Ausstattung
Die Größe des Häuschens sollte ausreichend Bewegungsfreiheit bieten und Platz für notwendige Utensilien bereithalten. Hier einige Tipps für die Ausstattung:
- Komfort: Ein stabiler Sitz und etwas Stauraum für Einstreumaterial erhöhen den Nutzungskomfort.
- Beleuchtung: Solarbetriebene Leuchten sorgen für Licht in den Abendstunden und benötigen keinen Stromanschluss.
- Dekoration: Pflanzen, Regale und kleinere Dekorationsgegenstände verleihen dem Häuschen eine gemütliche Atmosphäre.
Bau- oder Kaufoptionen
Sie können das Toilettenhäuschen selbst bauen oder auf fertig erhältliche Bausätze zurückgreifen:
- Selbstbau: Individualisieren Sie Ihr Häuschen nach eigenen Vorstellungen. Ausführliche Anleitungen und Baumaterialien sind leicht im Handel erhältlich.
- Bausätze: Diese sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und lassen sich meist einfach zusammenbauen.
Mit einem schön gestalteten Toilettenhäuschen können Sie Ihren Kleingarten nicht nur funktional, sondern auch optisch aufwerten. Es bietet Ihnen und Ihren Gästen eine komfortable und charmante Lösung für den notwendigen Komfort in Ihrem grünen Paradies.