Welche Arten von Kleinkläranlagen gibt es?
Wenn Sie nach einer Lösung zur Abwasserreinigung suchen, gibt es verschiedene Arten von Kleinkläranlagen, die jeweils unterschiedliche Funktionsprinzipien und Vorteile bieten. Hier sind einige der gängigsten Systeme erläutert:
1. Pflanzenkläranlagen:
Diese umweltfreundlichen Systeme nutzen das Zusammenspiel von Sumpfpflanzen wie Schilf, Binsen und Rohrkolben, Mikroorganismen und Bodenfiltern für die Reinigung des Abwassers. Das Abwasser fließt durch bepflanzte Teiche oder Feuchtgebiete. Künstliche Belüftung ist nicht erforderlich, da Pflanzen den Mikroorganismen ausreichend Sauerstoff liefern. Beachten Sie jedoch den Platzbedarf von etwa 5 m² pro Person.
2. Tropfkörperanlagen:
Bei diesen Anlagen fließt das Abwasser über ein grobkörniges Granulat aus Kunststoff oder Lavaschlacke, auf dem sich Mikroorganismen ansiedeln. Diese Mikroorganismen bauen die Schadstoffe ab. Vorklärung und Nachklärung sind in separaten Becken notwendig. Ein Vorteil ist der geringe Energieverbrauch, jedoch kann der Nitratabbau oft unzureichend sein.
3. Biofiltrationsanlagen:
Diese Systeme verwenden Kammern mit speziellen Filtermaterialien wie Kokosfasern, Torf oder Kunststoffen, in denen sich Mikroorganismen ansiedeln. Diese Mikroorganismen sorgen für die Abwasserreinigung. Die Technologie bietet eine gute Reinigungsleistung, erfordert jedoch eine regelmäßige Wartung, wie den Austausch des Filtermaterials und Spülungen.
4. SBR-Kleinkläranlagen (Sequencing Batch Reactor):
Diese Anlagen führen die biologische Reinigung und Nachklärung sequentiell in einem Becken durch. Nach einer Vorklärung wird das Abwasser in ein Becken geleitet und dort belüftet, sodass Mikroorganismen die Schadstoffe abbauen. Danach setzt sich der Belebtschlamm ab, und das gereinigte Wasser kann abgeleitet werden. Diese Anlagen zeichnen sich durch niedrige Kosten und eine kompakte Bauweise aus, sind aber weniger flexibel bei schwankenden Zulaufmengen.
5. Festbettanlagen:
Diese Anlagen bestehen aus belüfteten Behältern mit fest installierten Füllkörpern aus Materialien wie Lava oder Kunststoff, die von Mikroorganismen besiedelt sind. Das Abwasser strömt durch diese Füllkörper, wobei die Schadstoffe abgebaut werden. Eine Nachklärung wird benötigt, und regelmäßige Spülungen sind erforderlich.
6. Membranfiltration:
Vor der Membranfiltration erfolgt eine biologische Vorreinigung. Anschließend entfernt die Membranfiltration feinste Schwebstoffe und liefert sehr sauberes Wasser. Diese Methode hat eine hohe Reinigungsleistung und ist auch für Trinkwasserschutzgebiete geeignet. Die Anschaffungs- und Betriebskosten sowie der Wartungsaufwand sind jedoch höher.
7. Belebungsanlagen:
Hier befinden sich die Mikroorganismen frei schwimmend in einem Becken, das intensiv belüftet und mechanisch umgewälzt wird. Diese Anlagen sind sehr effektiv in der Abwasserreinigung, jedoch erst ab einer bestimmten Abwassermenge (ab etwa 15 Personen) sinnvoll.
8. Vollbiologische Kleinkläranlagen:
Diese Anlagen bauen Schadstoffe ausschließlich mit Hilfe von Mikroorganismen ab. Eine separate mechanische Reinigung ist nicht notwendig. Eine ausreichende Belüftung ist für die aeroben Abbauprozesse unerlässlich. Diese Anlagen sind meist kompakt und bieten eine umfassende biologische Reinigung des Abwassers.
Die Auswahl der geeigneten Kleinkläranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Anzahl der angeschlossenen Personen, den örtlichen Gegebenheiten und den spezifischen Bedürfnissen in Bezug auf Wartung und Betriebskosten.