Was ist die Besonderheit einer Klimaanlage im Fachwerkhaus?
In Fachwerkhäusern wirkt sich Klimatisieren substanziell aus:
1. Ein Fachwerkhaus ist nie vollkommen dicht und energetisch anfällig
2. Temperaturveränderungen wirken sich auf den Feuchtigkeitshaushalt aus
3. Gebälk quillt und schwindet bei Temperaturänderungen
Künstliche Klimatisierung ändert Luftströmungen und das Aufkommen von kalter und warmer Luft. Warme Luft bindet mehr Wassermoleküle als kalte Luft. Wo im Fachwerkhaus Temperaturunterschiede aufeinandertreffen, fällt Kondenswasser an. An jeder Stelle, an der warme Luft auf kühlere Luft beziehungsweise Oberflächen trifft, „regnet“ das Wasser als Kondensat ab.
Wie wirkt eine Klimaanlage aus Holz im Fachwerkhaus?
Eine Klimaanlage wird angeschaltet und senkt relativ schnell die Raumtemperatur. Nach Ausschalten passiert das Gleiche umgekehrt. Diese Phasen des künstlichen Änderns von Temperatur entstehen häufiger und schneller als natürliches Erwärmen und Abkühlen. Das Gebälk reagiert immer mit Quellen und Schwinden. Mit einer Klimaanlage erhöht sich die Frequenz, in der sich das Holz bewegt. Eventuell vorhandene Risse erweitern sich schneller, Anschlussfugen in den Gefachen sperren sich häufiger verbreitert auf und zimmermannsmäßige Verbindungen der Balken und Knotenpunkte sind höherem Verschleiß ausgesetzt.
Was hat der Taupunkt mit der Klimaanlage im Fachwerkhaus zu tun?
Die Taupunktebene ist innerhalb des Wandaufbaus des Fachwerkhauses die Stelle, an der wassergesättigte warme Luft kondensiert. Sie verändert sich, wenn die Wärmeverhältnisse sich ändern:
- Ist es im Raum kühler als draußen, wandert die Taupunktebene nach innen
- Ist es im Raum wärmer als draußen, wandert die Taupunktebene nach außen
Dieser Vorgang wird im Normalfall durch Heizen ausgelöst. In der heizfreien Periode spielt die Taupunktebene eine untergeordnete Rolle, solange kein künstliches Abkühlen der Raumtemperatur durch eine Klimaanlage erfolgt.
Wie verursacht die Klimaanlage im Fachwerkhaus keine Schäden?
Der Wandaufbau und die Belastung mit dem Kondenswasser durch die Klimaanlage und dem Taupunkt müssen miteinander abgestimmt werden. Auch das Dämmen des Fachwerkhauses wird mit einbezogen. Ziel ist es, das die durch den Betrieb der Klimaanlage entstehende Nässe auf der Taupunktebene immer wieder abtrocknen kann.
Wie laut darf Klimaanlage im Fachwerkhaus sein?
Wichtig bei der Installation ist die Geräuschentwicklung eines Kompakt- oder Splittgerätes, die an der Außenwand oder den Fenstern montiert sind. Zu beachten sind die fast überall geltenden Lärmbelastungsgrenzen, die tagsüber bei fünfzig und nachts bei 35 Dezibel liegen. Leise Außengeräte erzeugen zwischen 45 und 49 Dezibel, was den Betrieb in der Nacht verbietet.