Klinkerformate und ihre Wirkung auf die Fassade
Das Format des Klinkersteins trägt maßgeblich zur Gesamtwirkung Ihrer Fassade bei. Verschiedene Formate erzeugen dabei unterschiedliche optische Eindrücke und bieten Ihnen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.
Kleinformate
Kleinformatige Klinker wie das Dünnformat (DF) bringen durch ihre feingliedrige Struktur Lebhaftigkeit und Detailreichtum in Ihre Fassadengestaltung. Diese Steine sind besonders geeignet für:
- Einfamilienhäuser mit warmer, einladender Optik
- Fassaden, die durch Variation und Struktur auffallen sollen
Großformate
Großformate wie das zweifache Dünnformat (2DF) oder spezielle Langformate vermitteln eine ruhigere Fassadenaussage. Diese Formate sind ideal für:
- Moderne Gebäude mit minimalistischer und klarer Optik
- Große Fassadenflächen, die durch wenige Linien unterbrochen werden sollen
Normalformat
Ein häufig genutztes Format ist das Normalformat (NF) mit typischen Maßen von 240 x 115 x 71 mm. Es schafft eine lebendige und vielfältige Fassadenoptik, was es besonders beliebt bei traditioneller Architektur macht.
Modulformate
Die Flexibilität der Modulformate macht sie ebenfalls interessant. Individuelle Maße ermöglichen maßgeschneiderte Fassadengestaltungen für spezifische Architekturprojekte.
Historische und Sonderformate
Für Sanierungsarbeiten oder spezielle Projekte stehen historische Formate wie das Reichsformat (RF) oder das Oldenburger Format (OF) zur Verfügung. Diese Formate bewahren den authentischen Charakter älterer Gebäude.
Nachhaltige Formate
Ökologische Klinkersteine mit reduzierter Breite (50-70 mm) reduzieren den Materialeinsatz und CO₂-Fußabdruck, während sie gleichzeitig dazu beitragen, Wohnraum durch schlankere Wände zu maximieren.
Durch die Wahl des passenden Klinkerformats schaffen Sie nicht nur ein ansprechendes Erscheinungsbild, sondern berücksichtigen auch funktionale Aspekte wie Kosten und Umweltverträglichkeit.
Gängige Klinkerformate
Bei der Auswahl von Klinkern für Ihre Fassade sind vier Formate besonders gebräuchlich: das Normalformat (NF), Dünnformat (DF), Waalformat (WF) und Modulformat (ModF). Diese Formate sind nach DIN 1053 genormt und erfüllen hohe Qualitätsstandards.
Normalformat (NF)
Das Normalformat mit Maßen von 240 x 115 x 71 mm erzeugt eine lebendige Fassadenoptik durch das ausgewogene Verhältnis von Stein und Fuge.
Dünnformat (DF)
Das Dünnformat misst 240 x 115 x 52 mm und bietet durch flachere Proportionen eine ruhigere und feingliedrigere Fassadenwirkung.
Waalformat (WF)
Mit Abmessungen von 210 x 100 x 50 mm schafft das Waalformat einen strukturierten und ordentlichen Eindruck, typisch für niederländische Bauten.
Modulformat (ModF)
Das Modulformat bietet flexible Maße für individuelle Architekturprojekte. Diese Flexibilität ermöglicht maßgeschneiderte Gestaltung und Anpassung der Klinker an spezifische Anforderungen.
Klinkerriemchen: Formate und Eigenschaften
Klinkerriemchen überzeugen durch ihre Vielseitigkeit und sind in vielen Standardformaten erhältlich. Diese dünnen, aus Ton gebrannten Platten haben eine Dicke von etwa 10 bis 20 mm und eignen sich hervorragend zur Verkleidung von Wänden und Böden. Sie sind besonders beliebt für den Einsatz in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS), was eine effiziente Wärmedämmung und ansprechende Fassadengestaltung ermöglicht.
Gängige Formate
Klinkerriemchen sind in den gleichen Formaten wie traditionelle Klinkersteine verfügbar. Die wichtigsten Formate umfassen:
- Normalformat (NF): 240 x 115 x 71 mm
- Dünnformat (DF): 240 x 115 x 52 mm
- Zweifaches Dünnformat (2DF): 240 x 115 x 113 mm
- Waaldickformat (WDF): 210 x 100 x 65 mm
- Modulformat (ModF): Flexible Maße
Langformate und historische Formate wie das Reichsformat oder das Oldenburger Format sind ebenfalls als Riemchen erhältlich.
Materialeigenschaften
Klinkerriemchen bieten dieselben Vorteile wie Vollklinker. Zu diesen Eigenschaften gehören:
- Hervorragende Witterungsbeständigkeit: Klinkerriemchen sind frostbeständig und langlebig.
- Geringe Wasseraufnahme: Dies schützt die Fassade vor Feuchtigkeitsschäden.
- Vielfältige Gestaltungsoptionen: Von glatt bis strukturiert, handgeformt oder glasiert, Klinkerriemchen stehen in zahlreichen Oberflächen und Farben zur Verfügung.
Flexible Anwendungsmöglichkeiten
Neben der Fassade lassen sich Klinkerriemchen auch zur Dekoration kleinerer Flächen wie Eingangsbereiche oder Erker nutzen. Sie können problemlos auf Putzwänden verklebt werden und setzen gestalterische Akzente.
Vorteile für Bauprojekte
Mit Klinkerriemchen profitieren Sie von einfacher Verarbeitung und reduziertem Materialaufwand. Zudem sind sie eine nachhaltige Wahl, da sie weniger Ressourcen in der Produktion verbrauchen.
Indem Sie Klinkerriemchen in Ihr Bauvorhaben integrieren, schaffen Sie eine ästhetisch ansprechende und zugleich funktionale Gebäudehülle.
Ökologische Klinkerformate
Im Bauwesen gewinnt der Aspekt der Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung. Ökologische Klinkerformate, die sich durch eine reduzierte Breite von 50 bis 70 mm auszeichnen, bieten mehrere ökologische Vorteile:
- Reduzierter CO₂-Fußabdruck: Geringerer Materialbedarf, niedriges Transportgewicht und reduzierter Energieverbrauch beim Brennen verringern den CO₂-Ausstoß um 20% bis 30%.
- Materialeinsparung: Weniger Materialeinsatz bedeutet geringere Produktionskosten und Schonung natürlicher Ressourcen.
- Gewinn an Wohnfläche: Schlankere Außenwände schaffen mehr nutzbare Wohnfläche, was besonders in urbanen Gebieten vorteilhaft ist.
- Gleichbleibende Optik: Trotz der reduzierten Breite bleiben Länge und Höhe der Klinker unverändert, sodass die ästhetischen Eigenschaften der Fassade erhalten bleiben.
Dieses nachhaltige Klinkerformat verbindet funktionale Vorteile mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck und bietet die Möglichkeit, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.
Einfluss des Klinkerformats auf die benötigte Menge und Kosten
Die Auswahl des Klinkerformats beeinflusst die Menge der benötigten Steine pro Quadratmeter sowie die Gesamtkosten Ihres Bauprojekts. Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Klinkersteine, desto mehr Steine benötigen Sie für eine bestimmte Fläche. Beispielsweise benötigen Sie pro Quadratmeter Fassade etwa 48 Klinkersteine im Normalformat (NF) und etwa 64 Klinkersteine im Dünnformat (DF).
Diese Unterschiede wirken sich sowohl auf den Materialaufwand als auch auf die Arbeitskosten aus. Kleinformatige Klinker erfordern mehr Arbeitszeit, was die Lohnkosten erhöht. Größere Formate wie das zweifache Dünnformat (2DF) oder das Langformat sind oft kosteneffizienter in der Verarbeitung.
Seltenere Formate, beispielsweise historische oder spezielle Langformate, sind meist teurer als gängige Formate wie das Normal- oder Dünnformat, aufgrund höherer Herstellungs- und Transportkosten.
In der Praxis sind Verschnittmengen und bautechnische Normung entscheidend für die Kalkulation. Architekten oder Bauträger liefern die genauen Maße der zu verklinkernden Fläche, was die Planung und Budgetierung erleichtert. Berücksichtigen Sie dabei auch nachhaltige Klinkerformate mit reduzierter Breite, die Einsparungen im Material und CO₂-Ausstoß bieten können.
Oberflächenbeschaffenheit von Klinkern
Die Oberflächenbeschaffenheit von Klinkern trägt maßgeblich zur ästhetischen Wirkung und Funktionalität Ihrer Fassade bei. Dabei spielen der Rohstoff, das Herstellungsverfahren und die abschließende Oberflächenbehandlung eine entscheidende Rolle. Klinkersteine werden in verschiedenen Oberflächenausführungen angeboten, wobei jeder Typ spezifische Eigenschaften mit sich bringt.
Glatte Oberflächen
Glatte Klinker sind besonders pflegeleicht und verbreiten einen klassischen, traditionellen Charme. Diese Variante wird oft in modernen Bauprojekten eingesetzt, da sie für eine klare und ruhige Fassadenoptik sorgt.
Handgeformte Oberflächen
Handgeformte Klinker zeichnen sich durch ihre unregelmäßige Textur aus, die an historische Klinker erinnert. Diese Steine verleihen Ihrer Fassade eine rustikale und charaktervolle Note, ideal für Gebäude mit traditionellem oder historischem Bezug.
Strukturierte und Genarbte Oberflächen
Diese Klinker werden durch mechanische Verfahren wie Walzen oder Bearbeiten mit Drahtbürsten strukturiert. Diese Oberflächen sind besonders dekorativ und individuell.
Glasierte Oberflächen
Glasierte Klinker erhalten durch eine spezielle Glasurschicht eine glänzende und schützende Oberfläche, die besonders widerstandsfähig gegen Algen-, Moosbewuchs und Verschmutzungen ist.
Engobierte Oberflächen
Engoben erhöhen die Farbintensität des Klinkers durch eine Tonschlickerschicht, die eingebrannt wird. Diese Technik bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten für moderne Bauvorhaben.
Naturbelassene Oberflächen
Manche Klinker werden kaum nachbearbeitet und behalten ihre natürliche Beschaffenheit. Diese Klinker bieten ein authentisches Erscheinungsbild, ideal für naturnahe Projekte.
Durch die Auswahl der richtigen Oberflächenbeschaffenheit können Sie sowohl die ästhetischen als auch die funktionalen Eigenschaften Ihrer Klinkerfassade optimieren. Pflegeleichtigkeit, Widerstandsfähigkeit und optische Wirkung sind entscheidend für Ihre Fassadengestaltung.