Klinkerfassaden und Feuchtigkeit: Das sollten Sie wissen
Klinkerfassaden bieten eine robuste und ästhetisch ansprechende Lösung für viele Gebäude. Dennoch können Feuchtigkeit und ihre Auswirkungen nicht ignoriert werden. Offene Poren im Klinker und in den Fugen können Wasser aufnehmen, was zu Problemen führen kann, wenn nicht richtig gepflegt wird. Eine zu hohe Feuchteaufnahme erhöht den Wärmedurchgangskoeffizienten der Wand, was wiederum zu höheren Heizkosten führt.
Feuchtigkeit kann verschiedene Schäden verursachen, darunter Frostschäden, Algen- und Pilzbewuchs sowie Salzablagerungen und Schadstoffansammlungen. Diese beeinträchtigen nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern auch die Lebensdauer der Fassade. Zudem mindert eine feuchte Klinkerfassade die Wärmedämmfähigkeit, was sich nachteilig auf die Energiebilanz des Gebäudes auswirkt.
Ein besonders kritischer Punkt sind die Fugen, die etwa 15-25 % der Fassadenfläche ausmachen und als Eintrittspunkte für Wasser und Schadstoffe dienen können. Eine regelmäßige Inspektion und gegebenenfalls die Reparatur der Fugen sind entscheidend, um die Integrität der Fassade zu bewahren.
Obwohl Klinkerfassaden grundsätzlich widerstandsfähig sind, erfordert ihre Pflege und der Schutz vor Feuchtigkeit spezielle Maßnahmen. Durch die richtige Hydrophobierung und regelmäßige Wartung können Sie die Feuchtigkeitsaufnahme effektiv verringern und Ihre Fassade langfristig schützen.
Methoden zur Hydrophobierung von Klinkerfassaden
Die Hydrophobierung ist eine bewährte Methode, um Klinkerfassaden vor Feuchtigkeit zu schützen. Es gibt zwei Haupttypen von Hydrophobierungsmitteln: cremige und flüssige Produkte. Beide wirken, indem sie die Poren des Klinkers auskleiden und verhindern, dass Wasser eindringt, ohne die Wasserdampfdurchlässigkeit zu beeinträchtigen.
Cremige Hydrophobierungsmittel
Cremige Hydrophobierungsmittel bieten eine einfache Anwendung und eine langanhaltende Wirkung. Sie sind besonders geeignet für Klinkerfassaden, die eine tiefere und gleichmäßigere Behandlung benötigen.
Vorgehensweise:
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Fassade gründlich. Entfernen Sie Schmutz, Moos, Algen und lose Teile mit einem Hochdruckreiniger oder Sandstrahler. Bei starkem Algen- oder Schimmelbefall verwenden Sie einen speziellen Reiniger.
- Schutz der Umgebung: Decken Sie Fenster- und Türrahmen sowie angrenzende Bereiche ab, um sie vor Verunreinigungen zu schützen.
- Anwendung: Tragen Sie das Hydrophobierungsmittel mit einem Pinsel, einer Rolle oder einem Sprühgerät gleichmäßig auf die trockene Fassade auf. Stellen Sie sicher, dass die Fassade mattfeucht glänzt, um eine ausreichende Penetration in die Poren zu gewährleisten.
- Reinigung: Entfernen Sie sofort eventuelle Spritzer auf ungewollten Flächen mit einem Lappen und geeignetem Reiniger.
Flüssige Hydrophobierungsmittel
Flüssige Hydrophobierungsmittel dringen tief in die Poren des Klinkers ein und bieten langfristigen Schutz. Diese Methode ist oft schneller anzuwenden und eignet sich daher für größere Flächen.
Vorgehensweise:
- Vorbereitung: Bereiten Sie die Fassade wie oben beschrieben vor.
- Schutz der Umgebung: Schützen Sie Fenster, Türen und angrenzende Bereiche.
- Anwendung: Verwenden Sie ein Sprühgerät, um das flüssige Hydrophobierungsmittel auf die Fassade aufzutragen, bis diese mattfeucht glänzt.
- Reinigung: Entfernen Sie sofort eventuelle Spritzer von ungewollten Flächen mit einem sauberen Lappen.
Durch die richtige Anwendung der Hydrophobierungsmittel können Sie die Wasseraufnahme Ihrer Klinkerfassade effektiv reduzieren und langfristige Schäden verhindern. Wählen Sie das für Ihre Bedürfnisse passende Produkt und gewährleisten Sie nachhaltigen Schutz.
Verbrauch von flüssigen Hydrophobierungsmitteln
Der Verbrauch von flüssigen Hydrophobierungsmitteln hängt von der Beschaffenheit und Saugfähigkeit des zu behandelnden Materials ab. Es ist entscheidend, die korrekte Menge aufzutragen, um optimalen Feuchtigkeitsschutz zu gewährleisten. Hier sind die typischen Verbrauchsmengen für verschiedene Baustoffe:
- Beton: 0,25 – 0,5 Liter pro Quadratmeter
- Putz: 0,5 – 1 Liter pro Quadratmeter
- Kalksandstein: 0,4 – 0,7 Liter pro Quadratmeter
- Ziegelmauer: 0,4 – 2 Liter pro Quadratmeter
- Porenbeton: 0,5 – 2 Liter pro Quadratmeter
- Zementfaserplatten: 0,1 – 0,3 Liter pro Quadratmeter
- Naturstein: 0,05 – 3 Liter pro Quadratmeter
Um die Hydrophobierung optimal durchzuführen, bereiten Sie die Fassade gründlich vor, indem Sie Schmutz, Staub und eventuelle Rückstände wie Moos oder Algen entfernen. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche trocken ist, bevor Sie das Hydrophobierungsmittel auftragen. Verwenden Sie ein geeignetes Sprühgerät, einen Pinsel oder eine Rolle, um das Mittel gleichmäßig aufzutragen, bis die zu behandelnde Fläche mattfeucht glänzt.
Durch die Anwendung von Hydrophobierungsmitteln verbessern Sie den Feuchtigkeitsschutz Ihrer Klinkerfassade erheblich. Eine trockene Fassade unterstützt die Wärmedämmung des Gebäudes und verhindert Feuchtigkeitsschäden wie Frostschäden, Algen- und Pilzbewuchs. Achten Sie stets auf die Herstellervorgaben für beste Ergebnisse.