Zweck der Methode
Sandstrahlen wird bei Klinkern von manchen Hausbesitzern aus verschiedenen Gründen eingesetzt:
- zur Reinigung der Klinker (vor allem von Farb- und Mörtelresten)
- zur Erzielung einer „rustikaleren“ Optik
- zur Behebung von sandenden Fugen
Reinigung der Klinker
Die Befreiung von Farb- und Mörtelresten (vor allem bei alten Klinkerfassaden, wenn beim Bau der Fassade unsauber gearbeitet wurde) gelingt mit Sandstrahlen nur sehr eingeschränkt.
Dazu muss man die massiven Schäden am Klinker in Kauf nehmen, die dadurch auftreten. Durch das Sandstrahlen wird die dicht gesinterte Oberfläche des Klinkers beschädigt.
Die vorher durch die Sinterung geschlossenen Poren liegen nun offen, mit dem Ergebnis, dass der Klinker deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann und sich in den offenen Porenkanälen nun auch Algen, Moose und Flechten halten und breit machen können. Zudem besteht die Gefahr, dass man durch das Sandstrahlen sehr viel Fugenmaterial abträgt.
Erzielung einer rustikalen Optik
Wenn mit „rustikal“ beschädigt gemeint ist, ist das Vorhaben erfolgreich. Klinkersteine können durchaus bis zu 100 Jahre oder sogar länger halten – bei so ungeeigneten Behandlungsmethoden wie dem Sandstrahlen sehen sie dann aber gleich 50 Jahre älter aus. Die oben schon erwähnten Schädigungen des Klinkers gelten auch hier.
Fugensandung beheben
Sandende Fugen sind ein Hinweis auf falsches oder bereits schwer geschädigtes Fugenmaterial. Hier ist eine umfassende Sanierung der Klinkerfassade unumgänglich. Das Neuverfugen der Klinker sollte in diesem Fall unbedingt von einem erfahrenen Sanierungsunternehmen durchgeführt werden.
Beschädigte Fugen bergen auch das Risiko, dass das Wasseraufnahmevermögen der Fugen deutlich höher ist, als das des Klinkers. In diesem Fall können auch Feuchtigkeitsschäden drohen.
Geeignete Reinigung
Eine sehr schonende Reinigung stellt das sogenannte JOS-Microstrahlverfahren dar. Es ist ein international und wissenschaftlich anerkanntes sehr schonendes Reinigungsverfahren und wird in der Regel von allen maßgeblichen Stellen empfohlen.
Im Unterschied zum Sandstrahlen kommt hier ein Gemisch aus Luft, Wasser und besonderem Strahlgut zum Einsatz, das in Rotation versetzt wird und am Ende kegelförmig ausfächert (hoher Luftanteil im Strahl). Dadurch wird die Oberfläche viel schonender behandelt. Für Klinkerfassaden sollte eine solche Reinigung mit rund 1 – 2 bar Arbeitsdruck erfolgen.