Ist das Verputzen von Klinkern überhaupt möglich?
Das Verputzen von Klinkern ist definitiv möglich, erfordert jedoch besondere Maßnahmen aufgrund der speziellen Eigenschaften der Klinker. Klinkersteine haben eine glatte und oft wenig saugfähige Oberfläche, was eine direkte Putzanwendung erschwert. Um eine gute Haftung des Putzes sicherzustellen, sind mehrere Vorbereitungsschritte erforderlich.
Eine gründliche Reinigung der Klinkerfassade ist zwingend notwendig. Nutzen Sie einen Hochdruckreiniger, um sämtliche Verunreinigungen wie Schmutz, Moose oder Ausblühungen restlos zu entfernen. Besonders saugfähige Klinkersteine sollten leicht genässt werden, um deren Aufnahmefähigkeit zu verringern.
Überprüfen Sie den Untergrund sorgfältig. Lose oder beschädigte Steine müssen ersetzt und schadhafte Fugen ausgebessert werden. Um die Haftung des Putzes zu optimieren, empfiehlt es sich, eine spezielle Grundierung oder Haftbrücke aufzutragen. Diese Produkte verbessern die Haftung von Putz auf glatten und nicht saugfähigen Untergründen wie Klinker.
Nach der Grundierung kann ein Spritzbewurf aus verdünntem Zementmörtel oder einem speziellen Rillenspachtel aufgetragen werden, der eine strukturierte Oberfläche schafft und so die Haftung der nachfolgenden Putzschichten verbessert. In den folgenden Schichten werden dann Unter- und Oberputz gemäß dem gewählten System und den Projektanforderungen appliziert.
Das Verputzen von Klinkerwänden sollte sorgfältig geplant und fachgerecht ausgeführt werden, um langfristig haltbare und optisch ansprechende Ergebnisse zu erzielen.
Welche Möglichkeiten gibt es, Klinker zu verputzen?
Das Verputzen von Klinkern kann durch verschiedene Methoden realisiert werden, die spezifische Vorteile bieten. Hier sind zwei bewährte Ansätze:
Verputzen mit einem Spritzbewurf
Diese Methode schafft eine haftfähige und widerstandsfähige Oberfläche. Gehen Sie dafür folgendermaßen vor:
- Vorbereitung: Reinigen Sie die Fassade gründlich. Entfernen Sie alle losen Steine, Schmutz und Verunreinigungen.
- Grundierung: Benetzen Sie bei Bedarf die Wand leicht oder tragen Sie eine geeignete Grundierung auf, um das Saugverhalten zu regulieren.
- Spritzbewurf: Tragen Sie dünnflüssig angemischten Zementmörtel auf, um eine erste strukturierte Putzschicht zu erzeugen.
- Unterputz: Tragen Sie eine Schicht Unterputz auf und glätten Sie diese.
- Oberputz: Nach der Trocknungszeit des Unterputzes gestalten Sie die Oberfläche mit dem finalen Oberputz.
Verputzen mit Rillenspachtelung
Diese Methode bietet zusätzlichen Halt und ist besonders für weniger saugfähige Klinker geeignet:
- Reinigung: Reinigen Sie die Klinkerfassade gründlich.
- Rillenspachtelung: Tragen Sie die Rillenspachtelung mit einer Zahnkelle auf, um eine stark strukturierte Oberfläche zu schaffen.
- Armierung: Bei großen Flächen oder rissgefährdeten Untergründen empfiehlt sich die Einbettung eines Armierungsgewebes in die noch feuchte Rillenspachtelung.
- Unterputz: Tragen Sie nach ausreichender Standzeit den Unterputz auf und glätten Sie ihn.
- Oberputz: Tragen Sie abschließend den Oberputz auf und strukturieren Sie ihn je nach gewünschtem Effekt.
Worauf ist bei der Wahl des Putzes zu achten?
Beachten Sie bei der Wahl des Putzes für Klinkerfassaden folgende Kriterien:
- Diffusionsoffenheit: Wählen Sie einen diffusionsoffenen Putz wie Kalkzementputz oder rein mineralischen Putz. Diese erlauben der Fassade zu atmen und verhindern Feuchtigkeitsstau.
- Witterungsbeständigkeit: Der Putz sollte für den Außenbereich geeignet und witterungsbeständig sein.
- Körnung und Struktur: Passen Sie die Korngröße an den Einsatzbereich an. Gröbere Körnungen sind für Außenflächen ratsam, während feinere im Innenbereich Verwendung finden sollten.
- Haftung und Grundierung: Der Putz sollte gut auf dem glatten Untergrund der Klinker haften. Eine Haftgrundierung kann in vielen Fällen notwendig sein.
Worauf sollten Sie beim Verputzen von Klinkern noch achten?
Beachten Sie diese zusätzlichen wichtigen Aspekte:
- Temperatur und Witterungsverhältnisse: Verputzen Sie bei trockener und frostfreier Umgebung. Ideal sind Temperaturen zwischen 5 und 25 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung oder Regen.
- Schadensprüfung: Untersuchen Sie die Klinkerfläche auf Schäden und reparieren Sie Risse, lose Steine und fehlende Teile.
- Haftgrundierung: Verwenden Sie eine geeignete Haftgrundierung für glatte oder nicht-saugfähige Klinker.
- Richtige Putzstärke: Tragen Sie die Putzschichten in der empfohlenen Stärke auf, z.B. der Unterputz etwa 10 mm stark.
- Fachgerechte Verarbeitung: Achten Sie auf die richtige Verputztechnik und verwenden Sie geeignete Werkzeuge wie Glätt- oder Zahnspachteln.
- Armierungsgewebe: Bei großen Flächen oder rissgefährdeten Bereichen ist die Einbettung eines Armierungsgewebes ratsam, um die Stabilität zu erhöhen.
Indem Sie diese Aspekte berücksichtigen, sorgen Sie dafür, dass Ihre verputzte Klinkerfassade sowohl optisch ansprechend als auch dauerhaft stabil bleibt. Vergessen Sie nicht, sich über eventuelle örtliche Bauvorschriften zu informieren, um rechtliche Probleme zu vermeiden.