Lehmtöpfchen statt Kokon: Erkennen Sie die Orientalische Mörtelwespe
Die Orientalische Mörtelwespe baut ihre charakteristischen Lehmtöpfchen bevorzugt an trockenen, geschützten Stellen wie Fensterrahmen, Dachböden oder Garagen. Diese Lehmtöpfchen dienen als Brutzellen für ihre Nachkommen und bestehen ausschließlich aus gesammeltendem Lehm. Die Wespe beginnt damit, Spinnen zu fangen und zu lähmen, um sie in die fertigen Lehmtöpfchen zu legen. Anschließend platziert sie ein Ei darin.
Woran Sie die Orientalische Mörtelwespe erkennen
1. Aussehen der Wespe:
- Länge: 15 bis 20 mm
- Körper: Gelbbrauner Hinterleibsstiel und eine schwarz-gelb oder schwarz-rotbraune Färbung
2. Lehmtöpfchen:
- Material: Brauner oder grauer Lehm, oft mit sandigen oder mineralischen Einsprengseln
- Form: Leicht zylindrisch bis oval, an einem Ende verschlossen
- Größe: Etwa 1 bis 2 cm lang
- Anordnung: Häufig in Reihen oder kleinen Gruppen in geschützten Bereichen
Entdecken Sie diese Anzeichen in Ihrem Fensterrahmen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um die Orientalische Mörtelwespe handelt. Diese Art ist harmlos und nützlich, da sie Spinnen und andere Insekten bekämpft. Vermeiden Sie es, die Lehmtöpfchen zu stören oder nass werden zu lassen, da diese zerfallen könnten. Wenn Sie die Brutzellen umsiedeln möchten, entfernen Sie sie vorsichtig und platzieren Sie sie an einem trockenen, geschützten Ort im Freien.
Zwei Möglichkeiten: So gehen Sie mit den Brutzellen um
Nachdem Sie Brutzellen der Orientalischen Mörtelwespe in Ihrem Fensterrahmen entdeckt haben, gibt es zwei Ansätze, wie Sie damit umgehen können. Beide Optionen haben ihre Vorteile und hängen von Ihren persönlichen Präferenzen und Gegebenheiten vor Ort ab.
1. Brutzellen entfernen und umsiedeln
Wenn Sie die Brutzellen entfernen möchten, ist ein vorsichtiges und durchdachtes Vorgehen wichtig:
- Den richtigen Zeitpunkt wählen: Am besten warten Sie bis zum Herbst, da die meisten Jungwespen dann schon geschlüpft sind und die Brutzellen leer sind.
- Vorsichtige Entfernung: Nutzen Sie ein flaches Werkzeug wie einen Spachtel, um die Lehmtöpfchen behutsam vom Untergrund zu lösen. Achten Sie darauf, die zarten Strukturen nicht zu zerstören.
- Umsiedlung: Legen Sie die entfernten Töpfchen an einem regengeschützten Ort im Freien ab, wie z.B. in einer Garage oder unter einem Vordach. Alternativ können Sie sie in einem luftigen Schuppen lagern, bis die verbleibenden Jungwespen schlüpfen.
2. Brutzellen an Ort und Stelle belassen
Sie können die Brutzellen auch an ihrem ursprünglichen Platz belassen, was oft die stressfreiste Lösung für Sie und die Wespen ist:
- Natürlichen Zyklus abwarten: Beobachten Sie den Schlupf der jungen Wespen im kommenden Frühjahr. Die meisten Wespen verlassen die Brutzellen von selbst, sobald sie bereit sind.
- Nach dem Schlupf aufräumen: Entfernen Sie die leeren Lehmtöpfchen nach dem Schlupf der neuen Wespen. Diese können dann einfach mit einem Spachtel vorsichtig abgekratzt und entsorgt werden.
Falls Sie vermeiden möchten, dass die Orientalische Mörtelwespe im nächsten Jahr wiederkehrt, können Sie präventive Maßnahmen ergreifen:
- Fliegengitter anbringen: Schützen Sie Ihre Fensterrahmen durch das Anbringen von Fliegengittern, um neuen Nestbau zu verhindern.
- Nisthilfen bereitstellen: Bieten Sie Alternativen an, wie z.B. Insektenhotels im Garten, um die Wespen an anderen Orten anzusiedeln.
Berücksichtigen Sie immer, dass die Orientalische Mörtelwespe als Nützling gilt, der keine Gefahr für den Menschen darstellt. Entspannte und gut überlegte Maßnahmen sind daher die besten Vorgehensweisen, um mit den Brutzellen im Fensterrahmen umzugehen.