Kokosfasern sind leichte, bruchfeste und sehr elastische Pflanzenfasern. Hergestellt werden sie aus der Fruchthülle der Kokosnuss: Deren Schalen werden durch Fäulnisprozesse zersetzt, bis nur die fäulnisresistenten Kokosfasern übrig sind. Die Fasern sind innen hohl, was ihnen nicht nur gute Wärmedämmungseigenschaften, sondern auch hohe Wärme- und Schallschutzfähigkeiten verleiht.
Tabelle 1: Die Eigenschaften von Kokosfasern im Überblick
Wärmeleitfähigkeit | 0,04 – 0,05 W/mK |
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Baustoffklasse | Alt: B2, Neu: E (normal entflammbar) |
minimale Dämmdicke gemäß EnEV 2014 | 18 cm |
Rohdichte | 40 – 120 kg/m3 |
Preis pro m2 | 35 – 55 EUR |
Wie kommen Kokosfaserdämmungen in den Handel?
In den Handel kommen Kokosfaserdämmungen in Form von Stopfwolle, Vliesen, flexiblen Dämmmatten oder Platten, werden jedoch nur von sehr wenigen Herstellern (Amorim Isolamentos SA, Enkev) angeboten. Sie sind mit Ausnahme von Dämmungen, die sehr hohe Belastungen verkraften müssen, flexibel einsetzbar. Mit einem m2-Preis von 35 bis 55 Euro sind sie im Vergleich zu anderen Dämmstoffen jedoch nicht ganz günstig und weitgehend Spezialanwendungen vorbehalten.
Über welche bauphysikalischen Eigenschaften verfügen Kokosfasern?
Die Wärmeleitfähigkeit (? – Lambda) von Kokosfasern liegt zwischen 0,04 und 0,050 W/mK (Watt pro Meter x Kelvin). Mit ihrer Dämmungsleistung bleiben sie damit hinter gängigen Dämmstoffen wie Mineralwollen oder Polystyrol-Kunststoffdämmungen tendenziell zurück. Mit einem Wasserdampfdiffusionswiderstand von 1 ? sind Kokosfasern ein hochgradig diffusionsoffener und kapillaraktiver Dämmstoff und sind damit auch für Gebäudesanierungen geeignet, die sehr hohe Ansprüche an die Feuchtigkeitsregulierung durch die Dämmschicht stellen. Durch ihre hohle Faserstruktur verfügt eine Kokosfaserdämmung über sehr gute Wärme- und Schallschutzeigenschaften.
Tabelle 2: Hanf und andere Wärmedämmstoffe im Vergleich
Dämmstoffe | Wärmeleitfähigkeit (W/mK) | Mindestdämmdicke laut EnEV (cm) | Kosten pro m2 (Euro) |
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Kokosfasern | 0,04 – 0,05 | 18 | 35 – 55 EUR |
Hanf | 0,04 – 0,045 | 16 | 10 – 27 EUR |
Flachs | 0,04 | 15 | 13 – 30 EUR |
Glaswolle | 0,032 – 0,040 | 14 | 10 – 20 EUR |
EPS/Styropor | 0,035 – 0,045 | 14 | 5 – 20 EUR |
Einsatzbereiche von Kokosfaserdämmungen
Solange die Dämmschicht keinen extrem starken mechanischen Belastungen unterliegt, sind Kokosfasern sehr flexibel für unterschiedliche Dämmungsformen einsetzbar. Verwendung finden sie unter anderem zur:
- Innendämmung von Außenwänden: Durch ihre Diffusionsoffenheit und Kapillaraktivität sind Kokosfasern für solche Innendämmungen hervorragend geeignet und werden daher oft für die Sanierung denkmalgeschützter Bauten eingesetzt.
- Dachdämmung: Durch ihre hohe Elastizität bei grundsätzlicher Robustheit finden Kokosfasern bei Dachdämmungen vor allem zur Unter- und Zwischensparrendämmung Verwendung.
- Dämmung feuchtigkeitsempfindlicher Bereiche: Kokosfasern sind in hohem Maße feuchtigkeitsresistent und eignen sich daher als Dämmstoff unter Estrich, für Kellerdämmungen und Außenwanddämmungen oder die Wärmedämmung von zweischaligem Mauerwerk.
- Hohlraumdämmungen und Trittschalldämmungen von Decken oder Böden
- Wärme- und Schalldämmung von Wänden in Innenräumen
- Auskleidung von Restflächen, Wanddämmungen im Leichtbau.
Vorteile von Kokosfaserdämmungen:
- Gute Wärmedämmungseigenschaften
- Sehr gute Hitze- und Schallschutzleistung.
- Hochgradige Diffusionsoffenheit und Kapillaraktivität
- Witterungs- und Feuchtigkeitsbeständigkeit
- Schimmel- und Schädlingsresistenz
- Leichte Bearbeitung mit Holzwerkzeugen
- Langlebigkeit
- Schadstofffreiheit, Recyclingfähigkeit.
Nachteile von Kokosfaserdämmungen:
- Brennbarkeit
- Begrenzte mechanische Belastbarkeit
- Vergleichsweise hoher Preis