Kondenswasser entsteht langsam, aber ständig
Hebeanlagen sind Sammel- und Pumpanlagen, die jede Art von Wasser entsorgt, das unter der Rückstauebene anfällt. In den meisten Fällen kommen Verbrauchern diese technischen Helfer in den Sinn, wenn es um den Ablauf von Abwasser aus Dusche, Waschbecken und WC geht. Beim Einsatz für sanitäre Objekte entspricht die Funktionsweise für eine Abwasserhebeanlage der einer Kondensatanlage für eine Brennwertheizung.
Es gibt drei entscheidende Unterschiede, die sich nicht auf das Prinzip der technischen Funktion der Hebeanlage auswirken. Die folgenden drei Eigenschaften, die Kondensat von Abwasser unterscheiden, müssen von der Hebeanlage problemlos vertragen werden:
1. Kondensat entsteht langsam und „rinnt“ oder „tröpfelt“, statt zu fließen
2. Kondensat besitzt meist Temperaturen zwischen vierzig und sechzig Grad Celsius
3. Kondensat aus dem Heizwasserkreislauf ist aggressiv, korrosiv und sauer
Da der Sammelbehälter beziehungsweise Tank wesentlich kleiner sein kann als für Abwasser, sind Kondensathebeanlagen sehr viel kleiner konstruiert als Abwasserhebeanlagen. Sie finden auch bei geringem Montageraum ihren Platz.
Wenig, heiß und sauer
Anders als für Abwasser bietet sich statt einer Pumpe auch erzeugter Druck mit Dampf oder Druckluft als physikalische Transportenergie an. Bei dieser Methode wird die Beförderung der kleinen Mengen Kondensat durch Verdrängung vollzogen. Die Druckleitung besteht aus einem dünnen Schlauch. Durch sie werden auch kleinste Mengen Kondensat bewegt, indem es durch Dampf oder Luft verdrängt wird.
Die Bauteile einer Hebeanlage für Kondensat aus Heizungen mit Brennwerttechnik müssen temperaturbeständig sein (bis sechzig Grad). Um kleinen und damit sauren pH-Werten (2,5) widerstehen können, können Anlagen mit integriertem Neutralisator ausgestattet sein. Mit dem Einmischen von basischem Granulat wird der pH-Wert erhöht und alkalischer.