Kehren Sie zurück
Flachdach

Bildung von Kondenswasser bei einem Flachdach – was ist zu tun?

Von Alexander Hallsteiner | 27. Mai 2023
Artikel zitieren

Bei einem Wohngebäude mit Flachdach macht sich Kondenswasser in der Regel dadurch bemerkbar, dass sich an der Zimmerdecke feuchte Stellen bilden. Manchmal läuft das sogenannte Schwitzwasser auch regelrecht an den Wänden hinab. In einem solchen Fall herrscht dringender Handlungsbedarf.

kondenswasser-flachdach
Bei Kondenswasser durch das Flachdach sollte schnell gehandelt werden
AUF EINEN BLICK
Kann man gegen Kondenswasser am Flachdach selbst etwas tun?
Der beste Schutz vor Kondenswasser am Flachdach besteht darin, seiner Entstehung durch eine sorgfältige Dachabdichtung, eine ausreichende Dämmung oder mit entsprechendem Lüftungsverhalten der Bewohner vorzubeugen. Wenn sich Kondenswasser bereits im Flachdach angesammelt hat, sollte der Zustand vom Fachmann überprüft werden.

Wie entsteht Kondenswasser bei einem Flachdach?

Kondenswasser entsteht immer dann, wenn die in relativ warmer Luft enthaltene Luftfeuchtigkeit an einer kühleren Materialoberfläche kondensiert. Entsprechend sind besonders zwei wesentliche Faktoren für die Bildung von Kondenswasser verantwortlich – sowohl beim Auftreten von Wasser unter einer Dampfsperre als auch bei Kondenswasser an Dachfenstern: einerseits die übermäßig feuchte Raumluft und andererseits eine (meist aufgrund mangelnder Dämmung) kalte Wand, Fensterfläche oder Zimmerdecke. Während sich die Dämmung nur mit Baumaßnahmen verändern lässt, kann die Luftfeuchtigkeit durch Lüften reguliert werden.

Wie lässt sich die Bildung von Kondenswasser baulich verhindern?

Die Bildung von Kondenswasser lässt sich durch eine möglichst gleichmäßige und hochwertige Dämmung aller Gebäudeteile und auch durch einen speziellen Dachaufbau verhindern. Da ein Flachdach selbst mit einer professionellen Dampfsperre langfristig nur selten wirklich dampfdicht zu bekommen ist, empfiehlt sich als Alternative zum Warmdach mit Dampfsperre vielleicht auch das belüftete Kaltdach. Bei letzterem ist das zeitweise Auftreten von Kondenswasser deshalb unproblematisch, weil die eingedrungene Feuchtigkeit mit dem Luftstrom durch die Belüftungsebene des Flachdachs rasch wieder abtransportiert wird.

Warum müssen bei Kondenswasser am Flachdach oft Fachleute ran?

Wenn Sie bei Ihrem Flachdach größere Mengen an Kondenswasser bemerken, ist der Schaden leider meistens nicht in Eigenregie zu beheben. Sobald sich nämlich erste Symptome von außen bemerkbar machen, können im Inneren des Flachdachs bereits folgende Probleme vorliegen:

  • eine mit Wasser vollgesogene Dämmung (mit stark verminderter Dämmwirkung)
  • Schäden durch Korrosion metallischer Bauteile
  • faulende Bauteile aus Holz
  • Wachstum von gesundheitlich bedenklichen Schimmelpilzen (die auch Holzbauteile langfristig „schwinden“ lassen)

In vielen Fällen heißt die durchaus teure, aber einzige Lösung für Probleme dieser Art leider Sanierung oder Neubau.

Tipp: Warum sorgen Dampfbremsen bei Flachdächern oft für Probleme?
Dampfbremsen sollen das Eindringen jeglicher Feuchtigkeit von außen in den Dachaufbau eines Flachdachs verhindern. Leider sieht es in der Praxis aber oft so aus, dass Hausbesitzer die Dämmung im Dachbereich selbst anbringen wollen und nicht ausreichend sorgfältig auf eine wirklich absolut dichte Anbringung der Dampfbremse achten. Zudem kann sich durch unzureichend getrocknetes Bauholz bereits überschüssige Feuchtigkeit zwischen den Abdichtungen befinden.

Artikelbild: Pavel Iarunichev/stock.adobe.com