Was ist Rost und wie entsteht er?
Rost ist das sichtbare Ergebnis einer chemischen Reaktion zwischen Eisen, Sauerstoff und Wasser, die zur Bildung von Eisenoxid führt und eine rötlich-braune Schicht auf dem Metall bildet. Dieser Prozess, Korrosion genannt, beginnt, sobald Eisen Feuchtigkeit und Sauerstoff ausgesetzt ist, und läuft in mehreren Stufen ab. Zunächst bildet sich eine dünne und poröse Oxidschicht, die das darunterliegende Eisen nicht schützt. Mit der Zeit dringt Feuchtigkeit tiefer in das Metall ein und fördert die weitere Bildung von Eisenoxid.
Korrosion kann durch hohe Luftfeuchtigkeit und salzhaltige Umgebungen beschleunigt werden. Diese Faktoren verstärken die chemischen Reaktionen und lassen das Eisen spröde und brüchig werden, was seine strukturelle Integrität gefährdet. Ein Verständnis dieser Prinzipien ermöglicht die Umsetzung effektiver Schutzmaßnahmen für Eisengegenstände.
Schutz durch Beschichtungen
Schützende Beschichtungen verhindern Korrosion, indem sie Eisen vor Kontakt mit Wasser und Sauerstoff bewahren. Hier sind die gängigen Beschichtungsmethoden:
Metallische Beschichtungen
- Galvanisieren: Eine Schicht aus Zink oder Chrom wird aufgetragen, die als Barriere gegen Korrosion dient.
- Schmelzflüssiges Metallisieren: Das Eintauchen in geschmolzenes Metall, besonders Zink, bildet eine robuste Schutzschicht.
- Metallspritzen: Dabei wird metallisches Pulver aufgesprüht, um eine korrosionsresistente Oberfläche zu erzeugen.
Nichtmetallische Beschichtungen
- Anstriche: Farbanstriche und Lacke bieten eine kostengünstige Schutzschicht und können unterschiedliche Farben für ästhetische Anpassungen nutzen.
- Plast- und Elastüberzüge: Diese dickeren Beschichtungen bieten zusätzlichen Schutz, sind flexibel und widerstandsfähig.
Anwendungsbereiche
- Industrie: Verwendung stark belastbarer Lacke für dauerhaften Schutz.
- Heimwerker: Einfache Rostschutzfarben für moderate Belastungen.
- Temporär: Öle und Fette zum kurzfristigen Schutz beweglicher Teile.
Regelmäßige Überprüfungen und Erneuerungen der Beschichtungen sind entscheidend für den langfristigen Erhalt Ihrer Eisenobjekte.
Schutz durch nichtrostende Metalle
Nichtrostende Metalle oder deren Legierungen bieten von Natur aus Korrosionsschutz.
Edelstahl
Enthält Chrom, das eine schützende Oxidschicht bildet, die sich selbst erneuert. Zusätze wie Nickel verbessern die Beständigkeit gegen korrosive Umgebungen.
Aluminium
Bildet eine stabile Oxidschicht, die in aggressiven Umgebungen Schutz bietet. Eloxieren verstärkt diese Schutzwirkung.
Zink
Wird oft für Beschichtungen verwendet und dient als Opferanode, die das darunterliegende Eisen schützt.
Kupfer
Bildet dekorative und schützende Patinas, die weitere Korrosion verhindern.
Anwendung im Garten
- Gartenmöbel und -dekor: Edelstahl und Aluminium bieten eine lange Lebensdauer.
- Werkzeuge und Ausrüstung: Aluminium, besonders eloxiert, ist leicht und korrosionsbeständig.
- Bewässerungssysteme: Zinkbeschichtete Teile sind langlebig und widerstandsfähig in feuchten Umgebungen.
Die richtige Materialwahl erhöht die Lebensdauer und Zuverlässigkeit Ihrer Gartengeräte und -ausrüstung.
Kathodischer Korrosionsschutz
Der kathodische Korrosionsschutz (KKS) schützt Eisen durch elektrochemische Verfahren.
Opferanode
Verwendung von unedleren Metallen wie Zink oder Magnesium, die bevorzugt korrodieren und das Eisen schützen. Diese Anoden müssen regelmäßig geprüft und ersetzt werden.
Fremdstromanode
Durch eine externe Stromquelle wird das Eisen zur Kathode gemacht, wodurch Korrosion verhindert wird. Diese Methode erfordert Materialien wie titanummanteltes Kupfer und ist besonders in feuchten Umgebungen oder bei komplexen Strukturen wie Pipelines und Tanks effektiv.
Anwendungsgebiete
Der KKS ist vielseitig einsetzbar und schützt unter anderem:
- Rohrleitungen und Pipelines
- Schiffsrümpfe und Spundwände
- Tanks und Behälter
- Autobahnbrücken
Regelmäßige Überwachung und Wartung ist essenziell, um die Effektivität zu gewährleisten.
Schutz durch die Umgebung kontrollieren
Kontrollieren Sie die Umgebung, um Korrosion zu minimieren.
Trockenhaltung
Lagern Sie Eisengegenstände an trockenen Orten und verwenden Sie Entfeuchtungsanlagen, wenn nötig.
Entfernung korrosiver Stoffe
Vermeiden Sie den Kontakt mit salzhaltigen Substanzen und prüfen und säubern Sie Gegenstände regelmäßig.
Verwendung von Trockenmitteln
Trockenmitteltüten in Lagerräumen oder Behältern helfen, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
Heizung
In Lagerräumen können Heizungen die Bildung von Kondensation verhindern.
Diese Maßnahmen minimieren die Gefahr der Korrosion effektiv und verlängern die Lebensdauer Ihrer Eisengegenstände.
Reinigung und Pflege
Regelmäßige Reinigung und Pflege sind entscheidend für den Korrosionsschutz.
Gründliche Reinigung
Entfernen Sie Verschmutzungen mit warmem Wasser und mildem Reinigungsmittel, trocknen Sie die Gegenstände gründlich.
Mechanische Rostentfernung
Nutzen Sie Drahtbürsten oder Schleifpapier, um Rost abzutragen.
Chemische Rostentfernung
Verwenden Sie säurehaltige Lösungen wie verdünnte Phosphor- oder Oxalsäure. Berücksichtigen Sie dabei Sicherheitsmaßnahmen wie Schutzhandschuhe und gute Belüftung.
Nachbehandlung
Behandeln Sie die gereinigten Stellen mit Rostschutzmitteln, um eine schützende Schicht zu erzeugen.
Regelmäßige Pflege
Wiederholen Sie die Anwendung der Rostschutzmittel regelmäßig.
Durch diese Maßnahmen bleiben Ihre Eisengegenstände in gutem Zustand und die Rostbildung wird verhindert.