Was ist Korrosion und welche Arten gibt es?
Korrosion bezeichnet die physikochemische Wechselwirkung zwischen einem Metallwerkstoff und seiner Umgebung. Dies führt zu Änderungen im Werkstoff, die dessen Funktion beeinträchtigen können. Im Gartenbereich sind Metalle oft Feuchtigkeit ausgesetzt, was Korrosion an Gartenwerkzeugen oder -möbeln verursachen kann.
Gängige Korrosionsarten
- Flächenkorrosion: Dabei wird die gesamte Oberfläche des Metalls gleichmäßig angegriffen, was zu einem kontinuierlichen Materialverlust führt. Ein typisches Beispiel ist das Rosten von Eisen.
- Lochfraßkorrosion: Diese Art verursacht kleine, tiefe Löcher in der Metalloberfläche und ist schwer zu erkennen. Besonders korrosionsbeständige Metalle wie Edelstahl können betroffen sein.
- Spaltkorrosion: Tritt in engen Spalten und unter Dichtungen auf, wo die Sauerstoffzufuhr reduziert ist, wie bei Schraubenverbindungen, die nicht belüftet sind.
- Spannungsrisskorrosion: Entsteht durch das Zusammenwirken von Zugspannung und einer korrosiven Umgebung. Dies führt zu plötzlichen Brüchen unterhalb der Streckgrenze des Materials.
- Galvanische Korrosion: Diese Form tritt auf, wenn zwei unterschiedliche Metalle in einem elektrolytischen Medium in Kontakt kommen. Das weniger edle Metall korrodiert schneller.
- Interkristalline Korrosion: Greift die Korngrenzen des Metalls an, oft verursacht durch falsche Wärmebehandlungen, und ist bei Edelstahl verbreitet.
- Erosionskorrosion: Mechanische Einflüsse wie fließendes Wasser oder Sandpartikel tragen die Materialoberfläche ab und verursachen Korrosion.
Flächenkorrosion
Flächenkorrosion betrifft die gesamte Oberfläche des Metalls und führt zu einem gleichmäßigen Materialverlust. Die betroffenen Stellen zeigen oft Verfärbungen und Ausdünnungen des Materials. Während der Prozess leicht zu erkennen ist, kann eine kontinuierliche Abtragung die strukturelle Integrität gefährden. Sie können flächenkorrosionsbeständige Materialien wie Edelstahl oder beschichtete Oberflächen verwenden, um die Lebensdauer Ihrer Bauteile zu verlängern. Regelmäßige Inspektionen und die Anwendung von Korrosionsschutzmaßnahmen, wie das Auftragen von Passivierungsschichten, können ebenfalls helfen.
Lochfraßkorrosion
Diese hochlokalisierte Korrosionsform erzeugt kleine Löcher oder Vertiefungen in der Metalloberfläche. Sie tritt vor allem dort auf, wo schützende Oxidschichten beschädigt sind, etwa durch Fremdpartikel oder Kratzer. Chloridhaltige Umgebungen wie salzhaltiges Wasser oder Tausalze beschleunigen diesen Prozess. Besonders gefährdet sind Bauteile in Meerumgebungen oder Schwimmbädern. Vorbeugende Maßnahmen umfassen den Einsatz widerstandsfähiger Legierungen und regelmäßige Kontrollen.
Spaltkorrosion
Spaltkorrosion tritt in engen Zwischenräumen auf, in denen die Sauerstoffzufuhr eingeschränkt ist. Diese Bereiche können zwischen Metallteilen oder unter Dichtungen liegen. Chloridionen können die Korrosion weiter fördern. Betroffene Bereiche beinhalten Rohrsysteme oder Befestigungselemente. Zur Vorbeugung sollten Sie spaltfreie Designs anstreben, korrosionsbeständige Materialien wählen und regelmäßige Reinigungen durchführen.
Spannungsrisskorrosion
Spannungsrisskorrosion resultiert aus dem gleichzeitigen Vorliegen von Zugspannungen und korrosiven Bedingungen. Sie kann zu Rissen führen, die sich schnell ausbreiten und die strukturelle Integrität gefährden. Besonders chloridhaltige Umgebungen sind problematisch. Verhindern Sie diese Korrosion durch die Verwendung korrosionsbeständiger Legierungen, thermische Entspannung und regelmäßige Inspektionen.
Sauergas-Spannungskorrosion (SSC)
Schwefelinduzierte Spannungsrisse treten in sauerstoffarmen Umgebungen mit hohem Schwefelwasserstoffgehalt auf. Betroffene Metalle beinhalten unlegierte Kohlenstoffstähle und bestimmte Edelstähle. Diese Risse verlaufen oft entlang der Korngrenzen und können zu schnellem Versagen führen. Prävention umfasst den Einsatz widerstandsfähiger Materialien und regelmäßige Kontrollen der Umgebung.
Wasserstoffversprödung
Wasserstoffversprödung tritt auf, wenn Wasserstoffatome in das Metall eindringen und seine mechanischen Eigenschaften verschlechtern. Dies führt zu erhöhter Sprödigkeit und Rissbildung. Betroffene Materialien sind oft Metalle, die Zugspannungen und korrosiven Umgebungen ausgesetzt sind. Verwenden Sie austenitische Edelstähle und vermeiden Sie stark saure Umgebungen zur Vorbeugung.
Interkristalline Korrosion
Interkristalline Korrosion greift die Korngrenzen von Metallen an und wird häufig durch falsche Wärmebehandlungen verursacht. Besonders betroffen sind hochlegierte Stähle wie Edelstahl. Maßnahmen zur Vermeidung sind geeignete Wärmebehandlungen und die Auswahl von Legierungen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt.
Weitere Korrosionsarten
Neben den genannten Arten gibt es auch weniger bekannte Formen wie:
- Muldenkorrosion: Flache, ausgedehnte Vertiefungen auf der Metalloberfläche, meist in stark korrosiven Umgebungen.
- Schwingungsrisskorrosion: Durch zyklische mechanische Belastungen in Kombination mit korrosiven Umgebungen entstehende Risse.
- Messerlinienkorrosion: Lokale Korrosion entlang von Schweißnähten.
- Unterwanderungskorrosion: Korrosion unter Beschichtungen, die zu Ablösungen führen.
- Streustromkorrosion: Durch elektrische Ströme außerhalb des vorgesehenen Stromkreises verursachte Korrosion.
Durch ein fundiertes Verständnis dieser Korrosionsarten und gezielte Präventionsstrategien können Sie die Lebensdauer Ihrer metallischen Bauteile im Garten erheblich verlängern.