Situation in der Hausinstallation
Rohre und Rohrsysteme im Bereich der Hausinstallation kommen im Bereich der Heizungsinstallation und im Bereich der Trinkwasserleitungen im Haus vor. Ein Einsatz von Werkstoffen, die von Haus aus korrosionsbeständig sind, ist in der Praxis nicht immer möglich. Aus diesem Grund findet man in den meisten Haushalten sogenannte Mischinstallationen aus korrosionsfesten und korrosionsanfälligen Werkstoffen.
Sonderfall Heizungsanlage
Im Bereich der Heizungsanlage besteht hierbei ein Sonderfall: Für jede Korrosion eines Eisenmetalls ist auch Sauerstoff nötig. Wird die Anlage aber unter Luftabschluss betrieben, kann eine Korrosion nicht stattfinden.
Dazu kommen der Einsatz von besonders aufbereitetem Wasser für die Heizungsanlage als VE-Wasser mit besonderen korrosionshemmenden Zusätzen.
Grenzen dieser Verfahren
Dieser Luftabschluss besteht allerdings nur theoretisch, in der Praxis ist kein System völlig luftdicht. Und auch das speziell aufbereitete Heizungswasser kann Korrosion nur unterdrücken, nicht aber völlig verhindern.
Zusätzlich mögliche Maßnahmen
Deshalb sind im Bereich der Heizungsanlage spezielle Maßnahmen zum Korrosionsschutz von Rohren (und anderen Metallteilen) notwendig:
- nicht-metallische Überzüge oder Beschichtungen
- Verwendung von Nicht-Eisen-Metallen (nicht immer möglich)
- kathodischer Schutz ohne Außenstrom
- Vermeidung von Kontaktkorrosion durch Abstimmung der metallischen Werkstoffe aufeinander
- Vermeidung von Spalten (konstruktionstechnisch)
- Verwendung spezieller Legierungselemente bei den Rohren (Chrom, Nickel, Molybdän, Cadmium)
- Optimierung von Elektrolytzusammensetzung und Temperaturen
Beschichtungen
Beschichtungen sind grundsätzlich möglich, und in der Regel auch sehr wirksam. Sie können sowohl bei Metallrohren als auch bei Metallverbundrohren (Metall-Kunststoff-Metall) eingesetzt werden. Allerdings muss gerade bei Verbundrohren geprüft werden, in welchem Temperaturbereich gearbeitet wird. Zu hohe Temperaturen können Verbundrohre beschädigen und dann trotz der Beschichtung möglicherweise zu Korrosionsschäden führen.
Mehrschicht-Verbundrohre kommen vor allem im Bereich der Trinkwasserinstallation vor. Für die Heizungsrohre finden gewöhnlich dagegen galvanisch verzinkte C-Stahl-Rohre Verwendung, die auch kostengünstiger sind.
Außenkorrosion
Die Außenkorrosion von Rohren ist ein Problem, das im Haushalt sowohl die Trinkwasser- als auch die Heizungsleitungen betreffen kann.
Die Leitungen sind zwar von innen nach außen dicht, allerdings kann eine Feuchtigkeitseinwirkung an der Außenseite dennoch zu einer Korrosion des Rohrs führen. Problematisch für den Korrosionsschutz ist hier, dass die Zusammensetzung des einwirkenden Wassers nicht bekannt ist, und wechseln kann, und dass für den Korrosionsprozess ausreichend Luftsauerstoff zur Verfügung steht.
Schutz vor Außenkorrosion
Wichtig für den wirksamen Schutz vor Außenkorrosion ist in jedem Fall die strikte Einhaltung aller technischen Fachregeln und Normen und die Einhaltung der technischen Regeln zur Verlegung.
Darüber hinaus sind noch weitere Schutzmaßnahmen möglich:
- Einsatz sogenannter Korrosionsschutzbinden
- Einsatz von Dämmstoffen mit geschlossenzelligem Aufbau
- Verwendung eines Schrumpfschlauches
- eventuell auch Beschichtungen und Korrosionsschutzanstriche auf der Außenseite