Kostenbeispiel: Kranschein
Beispielsituation:
- Kranschein für LKW-Ladekran
- 2-tägiges Seminar
Posten | Preis |
---|---|
Ausbildungskosten | 773,50 EUR |
weitere Kosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 773,50 EUR |
Kostenbestandteile
- Vorgaben und Kranscheinarten
- Kosten für den Kranschein #kostenfaktoren
Vorgaben und Kranscheinarten
Die Bedienung von Kranen ist mit erheblichen Risiken verbunden. Die DGUV verlangt daher in Deutschland über die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGV) vom Arbeitgeber, nur solche Mitarbeiter am Kran einzusetzen, die einen Kranschein besitzen, das heißt die Kranprüfung erfolgreich abgelegt haben.
Ausbildungsinhalte. Während des Kranführerlehrgangs werden die allgemeinen Sicherheitsvorschriften (Betriebssicherheitsverordnung, ArbSchG, UVV) sowie die grundsätzliche Bedienungsregeln erläutert, die notwendige persönliche Schutzausrüstung erklärt. Im technischen Bereich werden die Bauarten, Baugruppen und Sicherheitseinrichtungen von Kranen erläutert, einen großen Teil der Kranschulung nehmen der Umgang mit Lasten und die Arbeit mit Traglasttabellen, die Grundsätze des Anschlagens und die Bedeutung der verschiedenen Handzeichen ein.
Ein weiterer wichtiger Teil der Ausbildung beschäftigt sich mit den geltenden Anforderungen für die Kranprüfung/Kranabnahme, mit Pflege, Wartung, Funktionsproben und Sicherheitskontrollen beim Kran und mit dem richtigen Verhalten bei einer Störung.
Im praktischen Teil der Ausbildung wird mit dem entsprechenden Kranteil geübt. Danach schließt sich eine theoretische und praktische Prüfung an. Nach bestandener Prüfung erhält man dann den Kranschein für die jeweilige Kranart und kann als Kranführer arbeiten.
Voraussetzungen. Wer den Kranschein erwerben will, muss mindestens 18 Jahre alt und gesundheitlich geeignet sein, besonderer Wert wird dabei auf ein gutes räumliches Sehvermögen und ein gutes Hörvermögen gelegt. Eine ausreichende körperliche und geistige Eignung für die Kranbedienung wird ebenfalls vorausgesetzt. Deutschkenntnisse in Wort und Schrift müssen in ausreichender Weise vorhanden sein.
Kranarten. Für folgende Krantypen kann man jeweils einen eigenen Kranschein erwerben.
- Brückenkrane, Portalkrane, Hallenkrane
- Lkw-Ladekrane
- Auto- und Mobilkrane
- Turmdrehkrane
Die Ausbildungsdauer ist dabei je nach Kranart deutlich unterschiedlich und kann von 2 – 3 Tagen bis zu 10 Tagen (Turmdrehkrane) reichen.
Kosten für den Kranschein
Die Kosten für die Kranführerschein-Ausbildung liegen je nach Anbieter und Kranart zum Teil sehr unterschiedlich. Im Allgemeinen bewegen sie sich zwischen 300 und 2.500 EUR. Hauptsächliche Anbieter sind TÜV und DEKRA, daneben bieten aber auch einige größere Hersteller von Baumaschinen eigene Kurse an.
Kosten je nach Kranschein. Für den Kranschein bei Auto- und Mobilkranen sowie bei Lkw-Ladekranen (600 – 900 EUR) fallen gewöhnlich etwas geringere Kosten an, beim Schein für Brücken-, Portal- und Hallenkrane (900 – 1.300 EUR) und beim Schein für den Turmdrehkran (1.700 – 2.500 EUR) liegen die Kosten höher.
Unterkunftskosten. Bei allen mehrtägigen Ausbildungen sollte man gegebenenfalls auch Kosten für die Unterkunft am Ausbildungsort während der Zeit der Ausbildung anfallen, wenn man keinen Kurs im näheren Umfeld findet (die Kurse sind gewöhnlich ganztägig).
Kosten für die jährliche Unterweisung
Seit 2015 verlangt die DGUV auch jährliche Unterweisungen, bei der die vorhandenen Kenntnisse aufgefrischt und Neuerungen besprochen werden. Die Unterweisung findet nur theoretisch statt und kann bei einigen Anbietern auch online oder inhouse erfolgen. Die Kosten für die Schulung (meist 100 – 120 EUR) trägt gewöhnlich der Arbeitgeber, für die Mitarbeiter fällt kein Kostenaufwand an.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Kranschein für Turmdrehkran
- 10-tägige Ausbildung
Posten | Preis |
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Ausbildungskosten | 2.023 EUR |
weitere Kosten | 0 EUR |
Gesamtkosten | 2.023 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
- Kranschein als Weiterbildung fördern lassen
- Steuerabsetzung
Kostenübernahme durch den Arbeitgeber
Gegebenenfalls ist der Arbeitgeber bereit, die Kosten für den Kranschein als Maßnahme zur Weiterqualifizierung zu übernehmen oder sich zumindest daran zu beteiligen. Gegebenenfalls sollte man den Arbeitgeber direkt darauf ansprechen.
Kranschein als Weiterbildung fördern lassen
Gegebenenfalls besteht auch die Möglichkeit, den Kranschein über den sogenannten Bildungsgutschein vom Arbeitsamt fördern zu lassen (ALG I, ALG II und Beschäftigte, wenn dadurch eine drohende Arbeitslosigkeit abgewendet werden kann). Befindet man sich in einer solchen Situation, sollte man die Möglichkeit der Förderung prüfen.
Steuerabsetzung
Wer die Kosten für den Kranschein selbst finanziert, kann die Ausbildungskosten in der Steuererklärung geltend machen.
FAQ
Welche Kosten verursacht der Kranschein?
In unserem Beispiel fallen für den Kranschein (Lkw-Ladekran) Kosten von 773,50 EUR an. Die Kosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Welche Arten von Kosten können anfallen?
Für Brücken-, Portal und Hallenkrane, Lkw-Krane, Autokrane und Turmdrehkrane fallen jeweils unterschiedliche Kosten für den Kranschein an. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Gegebenenfalls sollte die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch den Arbeitgeber geprüft oder der Arbeitgeber direkt darauf angesprochen werden. Trägt man die Kosten selbst, kann man sie als Ausbildungskosten von der Steuer absetzen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.