Welche besonderen Vorzüge zeichnen den Kratzputz an einer Außenwand aus?
Zunächst einmal sollten Sie natürlich sicherstellen, das richtige Material für Ihr geplantes Projekt auszuwählen. Bei vielen bereits fertig angemischten Produkten mit der Bezeichnung „Kratzputz“ handelt es sich nämlich nicht um den eigentlich seit Jahrhunderten bewährten Kratzputz mit dispersionsoffener Oberfläche. Es kann sich daher lohnen, den Kratzputz wirklich vor Ort selbst mit Wasser anzurühren und diesen auch entsprechend selbst mit geeigneten Färbemitteln abzutönen. Schließlich sollte ein Streichen der Kratzputzoberfläche mit Fassadenfarbe tunlichst vermieden werden, um in den Genuss der speziellen Vorzüge dieser speziellen Form der Fassadengestaltung zu kommen. Damit verhält es sich nämlich folgendermaßen:
- echter Kratzputz ist durch das „Absanden“ weitestgehend „selbstreinigend“
- Kratzputz ist wasserunempfindlich und dispersionsoffen
- dieser Putz kann Wärme gut speichern
- bei Verschmutzungen kann Kratzputz relativ unkompliziert „sauber gerieben“ werden
Wie wird Kratzputz an einer Außenwand angebracht?
Damit diese Art von Putz gut hält, sollte das darunter liegende Material zunächst leicht feucht sein und beim Verfestigen des Putzmaterials dann möglichst gleichmäßig trocknen. Das ist beim Unterschied zwischen Mauerwerk und Mörtelritzen aber nicht immer gegeben. Deshalb wird in vielen Fällen der Kratzputz in zwei Schichten aufgetragen. Die erste Schicht dient dann außerdem dazu, Strukturunterschiede der Wand auszugleichen und so eine wirklich ebene Fläche herzustellen. Erst wenn diese Schicht ausreichend getrocknet ist, kann die später tatsächlich sichtbare Schicht Kratzputz aufgebracht werden. Diese Schicht sollte vor dem „Abreiben“ etwa 10 bis 15 mm dick sein. So ist genügend Material vorhanden, um durch das kreisförmige Abreiben mit einem Nagelbrett schließlich die gewünschte Dicke von 8 bis 12 mm herzustellen.
Wie wird Kratzputz im Außenbereich gepflegt?
Wenn eine mit Kratzputz beschichtete Fassadenwand gelegentlich von Regen getroffen wird, kommt es durch leichtes Absanden automatisch zu einer gewissen Selbstreinigung der Fassade. Es kann aber natürlich sein, dass manche Stellen direkt unter dem Dachvorsprung kaum oder gar nicht von Regen getroffen werden. Diese Bereiche können Sie alle ein bis zwei Jahre mit dem Wasserschlauch abwaschen. Sollte es im Laufe der Jahre trotzdem zu Wandverschmutzungen kommen, so brauchen Sie die Wand deshalb nicht zu streichen. Es genügt, die betroffenen Stellen einfach vorsichtig kreisförmig mit einem Edelputzkratzer oder Nagelbrett abzureiben.