Kratzputz streichen – ja oder nein?
Die Entscheidung, Kratzputz zu streichen, hängt von mehreren Faktoren ab. Kratzputz besticht durch seine strukturierte Oberfläche und Eigenschaften wie Diffusionsoffenheit und Selbstreinigungsfähigkeit. Ein Anstrich kann sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringen.
Vorteile des Streichens
- Optische Aufwertung: Ein neuer Anstrich kann verwitterte Fassaden auffrischen und dem Gebäude ein attraktives Aussehen verleihen.
- Schutz vor Umwelteinflüssen: Geeignete Fassadenfarben bieten zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit, Algen und Pilzen.
Nachteile des Streichens
- Verlust der Struktur: Die markante Struktur des Kratzputzes kann durch den Farbauftrag verdeckt werden, was die Optik beeinträchtigen könnte.
- Risiko von Spannungsrissen: Dunkle Farben können bei Erwärmung Spannungsrisse verursachen.
Sie sollten eine Fassadenfarbe wählen, die die diffusionsoffenen Eigenschaften des Kratzputzes erhält. Vor dem Anstrich ist eine gründliche Reinigung und eventuell eine Grundierung notwendig. Bei Unsicherheit kann professionelle Beratung hilfreich sein.
Wann ist ein Anstrich sinnvoll?
Ein Anstrich des Kratzputzes ist dann sinnvoll, wenn:
- Verwitterung und Beschädigung: Der Putz durch Witterungseinflüsse beschädigt ist und Reinigung nicht mehr ausreicht, um das äußere Erscheinungsbild wiederherzustellen.
- Optische Erneuerung: Die Fassade nicht mehr ansprechend wirkt und eine ästhetische Aufwertung benötigt.
- Festigung der Struktur: Besonders bei älteren Gebäuden kann ein Anstrich die Festigkeit des Putzes erhöhen und seine Langlebigkeit sichern.
- Erhöhung der Widerstandsfähigkeit: Ein frischer Anstrich schützt gegen Algen, Moose und andere Verunreinigungen.
- Fassadensanierung: Im Rahmen umfassender Renovierungen ist ein Anstrich oft Teil der gesamten Sanierungsmaßnahmen.
Ein präventiver Anstrich kann auch in Gebieten mit extremen Witterungsbedingungen sinnvoll sein.
Worauf ist beim Streichen zu achten?
Folgende Aspekte sind wichtig, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
1. Untergrundvorbereitung:
Die Fassade muss sauber, trocken und tragfähig sein. Verwenden Sie für die Reinigung Hochdruckreiniger oder Sandstrahler. Reparieren Sie Risse mit geeignetem Mörtel.
2. Geeignete Werkzeuge und Materialien:
Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge wie Fassadenbürsten und Farbroller. Wählen Sie eine passende Grundierung und Fassadenfarbe, etwa Silikat- oder Silikonharzfarben.
3. Witterungsbedingungen:
Streichen Sie bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius. Vermeiden Sie extreme Witterungsbedingungen wie direkte Sonneneinstrahlung oder Regen.
4. Farbauftrag:
Tragen Sie die Farbe gleichmäßig auf, um eine homogene Deckung zu gewährleisten. Arbeiten Sie „Nass-in-Nass“, damit keine Ansatzstreifen entstehen. Bei tiefen Strukturen nutzen Sie einen Quast.
5. Trocknungszeiten und Nachbereitung:
Halten Sie die empfohlenen Trocknungszeiten ein und vermeiden Sie Durchzug, um Streifenbildung zu verhindern. Schützen Sie die Fläche bis zur vollständigen Trocknung vor Feuchtigkeit.
Geeignete Farben für Kratzputz
Wählen Sie Farben, die auf die Eigenschaften des Kratzputzes abgestimmt sind:
- Silikatfarben: Diese Farben unterstützen die diffusionsoffenen Eigenschaften des Putzes und verhindern Schimmelbildung. Sie sind jedoch weniger elastisch und können bei Spannungen Risse bilden.
- Silikonharzfarben: Diese Farben sind diffusionsoffen und elastisch, wodurch sie weniger rissanfällig sind. Sie bieten zudem Schutz vor Verschmutzungen und Algenbefall.
Vermeiden Sie dunkle Farben, da sie Spannungen im Putz verursachen können. Helle Farben reduzieren die Erwärmung der Fassade und machen Schmutz weniger sichtbar.
Tipp
Für ein optimales Ergebnis sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Farbwahl und Wirkung: Helle Farben heizen sich weniger auf und reduzieren Spannungen im Putz, was die Gefahr von Rissen verringert.
- Sicherheitsvorkehrungen: Tragen Sie Schutzkleidung wie Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemmaske.
- Wassermanagement: Leichtes Befeuchten des Putzes vor dem Streichen verhindert ein zu schnelles Aufsaugen der Feuchtigkeit aus der Farbe.
- Passendes Wetter: Streichen Sie bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius und vermeiden Sie extreme Witterungsbedingungen.
- Konkreter Rat bei Unsicherheit: Suchen Sie bei Bedarf Rat bei einem Fachhandel oder einem professionellen Malerbetrieb.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen von Kratzputz
Gehen Sie beim Streichen von Kratzputz wie folgt vor:
1. Fassade vorbereiten:
Stellen Sie sicher, dass die Fassade trocken und sauber ist. Nutzen Sie dazu einen Hochdruckreiniger.
2. Schutzmaßnahmen ergreifen:
Decken Sie den Boden und angrenzende Elemente sorgfältig ab.
3. Beschädigungen ausbessern:
Reparieren Sie Risse und Löcher mit geeignetem Reparaturmörtel und lassen Sie diese vollständig trocknen.
4. Grundierung auftragen:
Tragen Sie eine passende Grundierung auf und lassen Sie sie trocknen.
5. Farbauftrag durchführen:
Rühren Sie die Fassadenfarbe gründlich um. Verwenden Sie hochwertige Werkzeuge für einen gleichmäßigen Anstrich.
6. Trocknungszeiten einhalten:
Beachten Sie die Trocknungszeiten und schützen Sie die Fassade während dieser Zeit vor ungünstigen Witterungsbedingungen.
Tipp
Spezielle Hinweise für ein noch besseres Ergebnis:
- Vorbehandlung des Untergrunds: Bei stark saugfähigen Untergründen leicht anfeuchten.
- Passende Pinseltechniken: Nutzen Sie eine Streichbürste oder einen Quast, um die Farbe in alle Vertiefungen zu bringen.
- Schutzmaßnahmen bei Wind und Wetter: Vermeiden Sie ungünstige Wetterbedingungen während und nach dem Streichen.
- Probleme vermeiden: Vermeiden Sie Durchzug während des Streichens, um Streifenbildung zu verhindern.
- Sorgfältige Planung: Arbeiten Sie in Abschnitten, um sichtbare Ansatzstellen zu vermeiden.
Durch diese detaillierte Planung und die Beachtung spezieller Hinweise stellen Sie sicher, dass Ihr Kratzputz-Anstrich sowohl ästhetisch als auch dauerhaft ist.