Möglichkeit zum Lackieren
Eine Küchenfront zu lackieren ist prinzipiell bei allen Fronten möglich. Je nach Art und Beschichtung der Front müssen dabei allerdings unter Umständen Speziallacke eingesetzt werden. Beinahe schon ein Klassiker ist auch das Weiß Streichen von Echtholzküchen, wenn sie abgenutzt sind.
Vor dem Lackieren muss auch entsprechend abgeschliffen werden – dafür muss man häufig Teile der Fronten ausbauen. Das Abschleifen ist ein relativ hoher Aufwand bei manchen Küchen, hier sollten auch unbedingt geeignete Geräte eingesetzt werden.
Das Endergebnis sieht fast immer nach einer lackierten Küche aus – man erkennt die Überarbeitung also immer deutlich. Wer ein wirklich perfektes Ergebnis haben möchte, sollte die Küche deshalb besser mit anderen Methoden in ihrer Optik verändern – viel einfacher und optisch perfekter ist beispielsweise das Folieren der Küche.
Geeignete Geräte zum Lackieren
Grundsätzlich haben Sie hier 3 Möglichkeiten:
- Farbsprühgeräte
- Lackrolle
- Pinsel
Jede dieser Möglichkeiten hat aber ihre eigenen Vor- und Nachteile, und dem Endergebnis sieht man immer an, welche Methode verwendet wurde.
Farbsprühgeräte
Um ein möglichst perfektes Ergebnis und auch saubere Kanten zu erhalten, sollten Sie die Küche am besten mit einem Farbsprühgerät lackieren. Diese Geräte gibt es in einfachen Ausführungen bereits ab rund 60 EUR im Handel .
Sie sorgen für einen sehr gleichmäßigen und dabei sehr dünnen Farbauftrag, was die Optik des Endergebnisses positiv beeinflusst. Die Handhabung von Farbsprühgeräten ist unproblematisch und gelingt auch mit wenig Übung recht gut.
Voraussetzung ist allerdings ein sehr großflächiges und sehr exaktes Abkleben aller Teile, die nicht lackiert werden sollen, da sich aufgrund des hohen Drucks Farbspritzer auch an weiter entfernten Teilen absetzen können.
Der besondere Vorteil beim Lackieren mit Farbsprühgeräten ist, dass auch schwer zugängliche Bereiche (Ecken, Kanten, Falze) sehr sauber und mit einer gleichmäßigen Farbschicht bedeckt werden. Tropfnasen werden bei richtiger Einstellung und Handhabung des Geräts vollständig vermieden.
Farbrolle
Das Lackieren mit der Farbrolle ist die Methode der Wahl, wenn kein Farbsprühgerät eingesetzt wird. Rollen bieten auf glatten, ebenen Flächen einen sehr gleichmäßigen Farbauftrag, wenn man sie mit etwas Geschick handhabt.
Problematischer wird es meist mit Ecken und Kanten, sowie in Randbereichen. Hier muss man sehr sauber arbeiten, damit man keine ungleichmäßige Schichtdicke bekommt, und alle Bereiche gleichmäßig lackiert werden. Im Notfall muss man an kritischen Stellen einen Pinsel einsetzen.
Pinsel
Lackierungen mit dem Pinsel lassen später deutlich erkennen, dass ein Pinsel verwendet wurde. Auch wenn man in verschiedene Richtungen streicht, bleiben die Pinselspuren meist deutlich sichtbar.
Diese Optik kann in manchen Fällen gewollt sein – etwa bei einer Landhausküche, die in weiß lackiert wird. In den meisten Fällen möchte man die „Pinseloptik“ eher vermeiden – deshalb ist es fast immer besser, Lackrollen zum Lackieren zu verwenden.
Geeignete Lacke
Für die Auswahl des richtigen Lacks ist entscheidend, aus welchem Material die Küchenfront besteht. Möglich sind hier:
- Echtholz (geölt, gewachst, lackiert)
- mit Melaminharz beschichtete Materialien
- Kunststoff
Je nach Oberfläche werden nicht nur besondere Lacke verwendet, sondern auch die Technik beim Lackieren ändert sich.
Bei Echtholz, das unbehandelt oder klarlackiert ist, müssen Sie zunächst die oberste Schicht gründlich abschleifen. Wie das geht, haben wir in in diesem Beitrag ausführlich beschrieben. Gewachste Oberflächen können problematisch sein – hier kommt es vor allem darauf an, welche Wachse verwendet wurden.
Danach verwenden Sie am besten Acryllack (dieser Lack ist auf Wasserbasis, deshalb auch wenig geruchsintensiv und wasserverdünnbar).
Bei melaminharzbeschichteten Oberflächen müssen Sie spezielle Küchenlacke samt einer dazu passenden Grundierung verwenden. Solche Lacke erhalten Sie in vielen Farbtönen im Baumarkt. Je nachdem, welche Farbe Sie möchten, müssen Sie auch Abmischen lassen.
Sollte Ihre Küchenfront aus Kunststoff bestehen, müssen Sie spezielle Kunststofflacke verwenden. Dazu sind in vielen Fällen auch Haftvermittler und spezielle Grundierungen notwendig (abhängig vom jeweils verwendeten Lacksystem).
Vorgehen beim Lackieren – wie geht’s richtig
Grundsätzlich sollten Oberflächen 2 – 3 mal lackiert werden. Bei Küchenlacken reichen zwei Schichten, da hier auch noch eine Grundierung verwendet wird. Bei Acryllacken sollten Sie auf jeden Fall 3 Schichten aufbringen (Grund-, Mittel- und Deckbeschichtung).
Wird zwischen den Lackiergängen noch einmal geschliffen, entstehen feine, glänzende Lackoberflächen. Hochglanzlackierungen erreichen Sie, wenn Sie nach dem Lackieren immer wieder mit feinerem Papier (bis zu 600er oder sogar 1200er Körnung in gleichmäßigen Abständen) schleifen, und wieder eine neu Schicht Lack aufbringen, die Sie dann wiederum schleifen, und so weiter. Je mehr Schleifgänge und je feiner das Papier, desto glänzender die Oberfläche