Fliesen dürfen sich nicht vertikal bewegen
Moderne Kunstharze können problemlos direkt auf Fliesen aufgebracht werden. Je nach Fliesenart muss eine entsprechende Menge des Kunstharzes aufgebracht werden. Dabei sind auch die Fugenvertiefungen zu berücksichtigen, die für einen höheren Materialbedarf sorgen. Eine Probebohrung gibt Aufschluss darüber, ob eine Diffusionssperre vorhanden ist.
Der Fliesenbestand muss unbeschädigt sein und die Fugen geschlossen. Während Vertiefungen oder sogar gebrochene Ecken und Kanten von dem Kunstharz eingeschlossen und befestigt werden können, sind alle vertikal beweglichen Beschädigungen unbedingt durch Unterfüttern, Ausspritzen oder Ausschäumen im Vorfeld zu beseitigen.
Zwei Arbeitsschritte mit Zwischenbesandung
Das Aufbringen auf die Fliesen erfolgt in zwei Schritten. Die erste Schicht wird von einigen Herstellern als Grundierung, von anderen auch als Körper bezeichnet. Auf das mit einer Walze gleichmäßig verteilte Kunstharz muss feuergetrockneter Quarzsand in der Körnung von einem Millimeter (plus/minus 0,2 mm) ausgestreut werden.
Nach dem Austrocknen entsprechend Herstellerangaben, etwa zehn Stunden, wird die versiegelnde Abschlussschicht aufgetragen. Die noch frische Schicht muss mit einer Nadelwalze mehrmals quer und längs abgewalzt werden. Auf diese Weise werden eventuelle Lufteinschlüsse beseitigt. Die Nagelschuhe erfüllen diese Aufgabe nicht.
Arbeitskleidung und Nagelschuhe
Bei jeder großflächigen Verarbeitung von Kunstharz entstehen giftige Dämpfe, die nicht nur die Atemwege, Schleimhäute und Körperöffnungen bedrohen, sondern auch bei jedem Hautkontakt ernsthafte Folgen erzeugen können. Daher sollte ein Kunstharzboden auf Fliesen nur bei entsprechender handwerklicher Erfahrung und umfangreichen Schutzmaßnahmen selber ausgeführt werden.
Unverzichtbares Werkzeug für das Aufbringen und Betreten eines Kunstharzbodens auf Fliesen sind Nagelschuhe. Die Holzsohlen sollten über mindestens vier, besser sieben Nägel verfügen, deren Spitzen mindestens zwei Zentimeter tiefer als der Schafteingang in die Sohle liegen. Die Nägelköpfe müssen gegen das Hochdrücken nach oben gesichert sein.